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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Wagen übergeben musste.
    Würde Jordan durchhalten? Würde er um sein Leben kämpfen? Und wenn er dennoch verlor? Könnte sie damit leben? Was wäre, wenn er sie nicht hätte abholen wollen? War sie nun an seinem Zustand schuld?
    Dad legte vor dem Eingang des Krankenhauses eine Vollbremsung hin, und noch bevor der Wagen gänzlich zum Halten kam, hatte Lilith schon die Tür aufgerissen und war hinausgesprungen. Sie jagte zum Nachtschalter, um Jordans Zimmernummer zu erfragen. Luc folgte ihr wortlos mit besorgter Miene, aber sie stürmte einfach weiter, achtete nicht auf ihn, denn sie hatte Angst, ihr würde keine Zeit bleiben, wollte sie Jordan noch lebend vorfinden. An der elektronisch gesicherten Tür der Intensivstation wurde Lilith ausgebremst. Nach ihrem Läuten erklang eine helle, melodische Stimme aus der Sprechanlage: »Ja, bitte?«
    »Ich möchte zu Jordan Walsh«, stammelte sie. Das ging alles viel zu langsam. Sie trat unruhig auf der Stelle.
    »Sind Sie mit ihm verwandt?«, fragte die Frau auf der anderen Seite der Sicherheitstür.
    »Ich bin seine Verlobte«, log Lilith ohne schlechtes Gewissen. »Sie können seine Mutter fragen. Sie ist gerade bei ihm und hat mich informiert.«
    Es summte und die Tür schwang wie von Geisterhand geführt zur Seite. Lilith hetzte weiter den Gang entlang und hielt nach Jordans Zimmernummer Ausschau.
    »Rechts abbiegen«, lotste Luc sie in die richtige Richtung.
    Ihr Blick fiel auf seine Eltern. Sie standen Arm in Arm vor einem Zimmer und blickten mit sorgenvoller Miene durch die Glasscheiben. Atemlos kam sie bei ihnen an.
    »Wie geht es ihm?« Lilith stemmte prustend ihre Hände auf die Oberschenkel. Sie war so voller Panik, dass sie sogar vergessen hatte, Jordans Eltern zu begrüßen. Aber die beiden antworteten sowieso nicht auf ihre Frage. Mrs. Walsh schluchzte und schnäuzte unablässig in Taschentücher und ihr Mann schüttelte daraufhin nur kaum wahrnehmbar den Kopf. Er war genauso unfähig wie seine Frau, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen.
    Keine Chance … Jordan hatte keine Chance zu überleben. Lilith blickte durch die Scheibe auf seinen leblosen Körper und erstarrte. Sein Anblick raubte ihr den Atem und ließ sie schwanken. Jordan …
    Rechts und links hinter ihm waren mehrere Apparate aufgebaut worden und aus allen drangen die unterschiedlichsten Piepgeräusche. Aus allen unbandagierten Stellen seines geschundenen Körpers ragten Schläuche heraus. Sein Brustkorb hob und senkte sich nur aufgrund eines Beatmungsschlauches und das aschfahle Neonlicht ließ ihn jetzt schon leichenblass erscheinen.
    Lilith brach aufkeuchend zusammen. Keine Sekunde zu früh fing Dad sie auf. Sie hatte nicht bemerkt, dass er zwischenzeitlich auch eingetroffen war. Welche Lüge hatte er benutzt, um eingelassen zu werden? Es war ihr egal.
    Eine Schwester kam und öffnete die Tür zu Jordans Zimmer. Alle Geräusche, die seit Liliths Anwesenheit nur gedämpft zu ihnen nach draußen gedrungen waren, brachen nun überwältigend über sie herein. Dann fiel die Tür wieder ins Schloss und ließ die Geräusche erneut auf Flüsterlautstärke abschwellen.
    Er darf nicht sterben! Er darf nicht sterben …
    Dann erinnerte sie sich daran, dass Luc sie hierher begleitet hatte. Und kurz darauf fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es wäre so einfach für sie, Jordan das Leben zu retten. Urplötzlich wusste sie genau, was zu tun war, aber eigenartigerweise hielt sie trotzdem irgendein innerer Impuls zurück. Nicht, dass es nur ihre Wünsche waren, darum ging es nicht, aber es waren die beiden letzten Wünsche, und nur weil sie sie noch nicht ausgesprochen hatte, befand sich Luc noch bei ihr. Einen davon zu nutzen, würde bedeuten, dass sie sich einen weiteren Schritt von Luc entfernen würde, und diesmal sogar wissentlich. Und was noch schlimmer war – willentlich.
    Ihr wurde schlecht.
    Das aufkeimende Unwohlsein wieder hinunterwürgend hob sie suchend den Blick und entdeckte ihn. Luc stand in gebührendem Abstand von allen entfernt und sah sie an. An der Art, wie er sie anschaute, wusste sie, er hatte ihren Wunsch schon längst erfasst. Er wartete nur darauf, dass sie ihn aussprach.
    Hilf mir …
    Er lächelte und seine Miene erschien Lilith seit Tagen zum ersten Mal wieder voller Zuneigung und Hoffnung. Er nickte. »Tu es … Rette ihn.«
    Sie zögerte immer noch, wusste, sie würde sich auf ewig hassen, wenn sie jetzt selbstsüchtig blieb, nur um Luc vielleicht nicht schon

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