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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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wäre mein Wunsch niemals in Erfüllung gegangen …«, setzte Lilith dagegen. Luc begann zu lachen. »Was?«, fragte sie, aber Luc schüttelte den Kopf.
    »Nichts, nur dass mich diese Diskussion ganz klar an die Frage erinnert, was wohl zuerst auf dieser Welt war … Henne oder Ei, Ei oder Henne«, klärte er sie über seinen Lachflash auf. Da musste sie ihm recht geben und stimmte in sein Lachen mit ein.
    Mittlerweile hatte er es sich in ihrem Bett gemütlich gemacht. »Kommst du?«, fragte er, als er die Decke für sie zurückschlug. Und es gab nichts, das Lilith in diesem Moment lieber getan hätte. Sie folgte seiner Einladung, kroch flugs in ihr Bett und legte ihre Hand erwartungsvoll auf seine Seite, während er sie zudeckte. Er lächelte sein wunderschönes Lächeln für sie und ergriff ihre ihm dargebotene Hand fest und unnachgiebig. Zart strich er mit seinem Daumen in einem gleichbleibenden Rhythmus über ihren Handrücken. Lilith durchströmte eine Welle der Glückseligkeit. Er war hier, er blieb und sie konnte ihn berühren, oder er sie, und sie fühlte sich davon wie berauscht. Zum ersten Mal seit langer Zeit war sie wieder glücklich. Wirklich glücklich!
    »Willst du nicht auch unter die Decke kriechen? Es ist viel gemütlicher hier unten«, versuchte Lilith, ihn aus der Reserve zu locken, als sie einander eine Ewigkeit nur stumm betrachtet hatten. Sein Lächeln erstarb.
    »Ich möchte dich nicht enttäuschen, Lilith …«, erwiderte er ernst und wich etwas von ihr ab, »… aber vergiss nicht, was ich bin. Ich glaube, du steigerst dich da in etwas hinein, was wir beide nicht kontrollieren können. Unsere Zeit ist begrenzt, auch wenn du das nicht wahrhaben willst.«
    Dieser Dämpfer hatte gesessen. Lilith kannte die Realität, aber noch weigerte sie sich, diese als unabwendbar anzunehmen, denn für sie war Luc real. Der Rest war ohne Bedeutung. »Bitte, mach es jetzt nicht kaputt.«
    Er verdrehte nur die Augen. »Schlaf jetzt«, befahl er milde lächelnd und Lilith schloss seine Hand fest umklammernd gefügig die Augen.
     
    *
     
    Es wunderte Luc, dass Lilith ihm überhaupt gehorchte. Aber sie schloss brav ihre wunderschönen, blauen Augen und glitt bald darauf in einen mal mehr, mal weniger ruhigen Schlaf. Mittlerweile hielt er sich schon so lange in der Menschenwelt auf, dass auch ihn die Müdigkeit zu übermannen drohte. Aber Liliths Nähe machte es ihm gerade unmöglich, sich zu entspannen. Die vergangenen Tage, als er zwar bei ihr war, sie aber ignorierte, war es leichter für ihn gewesen. Doch nun spürte er wieder, wie er fahrig wurde und am liebsten wäre er sofort nach Aslas zurückgekehrt. Aber er konnte nicht. Er war nachlässig gewesen, und seine Gefühle für Lilith waren schon viel zu stark. Luc brachte es einfach nicht über sich, sie jetzt zu verlassen.
    Was erwartete ihn schon in seiner Welt? Nichts, was er über die Jahrhunderte so sehr an seinem Leben liebte, würde ihm jetzt geben können, was er momentan begehrte. Denn Lilith gehörte nicht in seine Welt. Und er nicht in ihre.
    »Luc …« Lilith seufzte unruhig im Schlaf.
    »Ich bin hier«, flüsterte er ihr zu. Mit einem weiteren tiefen Seufzer entließ sie seine Hand aus ihrer Umklammerung. Sie schob sich näher an ihn heran, und noch bevor er sie hätte abwehren können, vergrub sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Ihr Atem streifte sein Kinn und er erschauderte. War dies wirklich eine Gänsehaut, die ihm gerade über seinen gesamten Körper zuckte? Einer von Liliths Armen lag genau wie die Decke zwischen ihnen. Den anderen Arm hatte sie gerade über seinen Bauch geschlungen, als sie erneut seinen Namen vor sich hinmurmelte.
    Scheiß drauf! Luc schlang ebenfalls seine Arme um sie. Ergeben schloss er die Augen und ließ ihren süßen Mandelduft tief in seine Lungen strömen.
     
    Das Licht drang hell durch seine geschlossenen Lider und etwas strich zum wiederholten Male zärtlich über seine Gliedmaßen. Luc genoss das Gefühl in vollen Zügen. Niemand hatte ihn je so berührt … Nicht, dass ihn überhaupt jemals ein Meister hätte berühren können, aber er konnte sich auch nicht vorstellen, dass je wieder ein anderes menschliches Wesen solche Gefühle in ihm auslösen würde.
    »Guten Morgen«, hauchte Lilith ihm zu. In ihrem Atem lag frischer Minzgeruch, sie war also schon eine Weile wach.
    Luc rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah zu ihr auf. Sie hatte ihre Haare mit einem breiten Band zum Zopf gebunden und ihre

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