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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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noch dort Fuß fassen. Er wird zu seinem Ursprung zurückkehren müssen …« Und fast mitleidig fügte er an Luc gewandt hinzu. »Finde dich damit ab, du wirst sterben.«
    »Was? Sterben? Für einen Kuss? Ich meine …«
    »Einen Kuss?«, wiederholte der Iblis belustigt. »Nicht doch. Du hast deinem Meister den Wunsch nach deiner Sterblichkeit erfüllt und somit freimütig dein eigenes Todesurteil unterschrieben. Du musst sterben, weil du momentan weder hier noch in der Menschenwelt überleben kannst.«
    Es war nicht der Kuss, es war … Luc dachte zurück und erinnerte sich. Mein Gott! Kurz bevor er Lilith geküsst hatte, wollte er ihrem vorherigen Wunsch, ihr Mensch zu sein, wirklich nachgeben. Er wollte menschlich werden und für immer bei ihr bleiben. Er liebte sie und wollte von ihr geliebt werden. Sollte dies wirklich funktioniert haben? War er nun ein Mensch? Das konnte nicht sein. »Es war nicht der Kuss? Aber ich habe ihr definitiv keinen anderen Wunsch erfüllt …«, wehrte Luc verwundert ab. »Wie auch. Ein Mensch zu werden, gehört zu den verbotenen Wünschen. Wie hätte ich …?« Er zuckte mit den Achseln und verstummte. Irgendetwas lief gerade verdammt schief, er wusste nur noch nicht, was.
    »Da hast du recht. Doch ungeachtet dessen hast du dem Mädchen diesen Wunsch erfüllt. Du hast ihrem Wunsch nach deiner Menschlichkeit nachgegeben. Dass dir der Kuss danach noch möglich war und du nicht sofort zurückgekehrt bist, ist einzig und allein deinen Bemühungen zuzuschreiben, dass du nicht gewillt warst, von ihr getrennt zu werden. Es war keine leichte Aufgabe, dich noch einmal nach Aslas zurückzubringen.«
    »Zurückzubringen?« Nun war Luc komplett verwirrt.
    »Du bist kein Dschinn mehr. Hier kann dir keine Zuflucht mehr gewährt werden.«
    »Aber wieso? Was ist geschehen?« Alle sprachen irgendwie in Rätseln.
    »Keiner der verbotenen Wünsche ist unerfüllbar für einen Dschinn, auch wenn wir es gern so hätten. Uns blieb vor vielen Tausend Jahren lediglich die Möglichkeit, solchen Wünschen den magischen Drang zu nehmen, damit kein Dschinn jemals zur Erfüllung solcher wahnwitzigen, menschlichen Dummheiten gezwungen werden kann. Wir dachten, das wäre eine gute Lösung, um unser Volk sowie die Menschen zu schützen.«
    »Jeder Wunsch ist erfüllbar?«, fragte er ungläubig und dachte an Liliths ersten Wunsch zurück, als sie wollte, dass er ihr ihre Großmutter zurückgeben sollte. Er hatte ihn damals abgelehnt, weil er dachte, ihn nicht erfüllen zu können. Wenn er dies alles schon zuvor gewusst hätte, wäre seine Zeit mit Lilith wohl anders verlaufen …
    »Du hättest ein Monster erschaffen, wenn du ihr diesen Wunsch erfüllt hättest«, unterbrach einer der Iblise seine Gedanken und sah ihn tadelnd an. »Etwas Totes kann nicht noch einmal sterben«, versuchte der Iblis, ihm zu erläutern. »Vampire sind kein Mythos. Sie sind das Produkt unserer Dummheit und genau dazu hättest du die Frau verdammt, wenn du damals den Wunsch deines Meisters erfüllt hättest.«
    Luc konnte nicht fassen, was dieser Iblis da von sich gab. Die Dschinn waren dafür verantwortlich, dass es Vampire wirklich gab, und sie waren angeblich das Ergebnis von wiedererweckten Menschen … Wie konnten ihm solche Details in seinem Dasein nur entgangen sein? Aber egal. Es gab Wichtigeres, worum er sich nun Gedanken machen musste. »Also bin ich nun menschlich?«, fragte er mitten in die Runde und hoffte auf eine zufriedenstellende Antwort.
    Sollte es wirklich so einfach sein? Dann fiel ihm wieder ein, was der Iblis über sein weiteres Leben gesagt hatte. Musste er tatsächlich sterben?
    »Nicht ganz …«, antwortete ein weiterer Iblis. »Du bist im Moment weder menschlich noch bist du ein vollwertiger Dschinn. Du bist beides und doch nichts. Zum Sterben verdammt.«
    Es war also sogar noch schlimmer, als es sich zuerst angehört hatte. Luc sackte kraftlos in sich zusammen und landete unsanft auf seinen Knien. Alles schien sich zu drehen. Er würde sterben, soviel war sicher. Aber wieso nur?
    »So muss es doch nicht kommen«, meldete sich Jack erneut zu Wort. »Er war über achthundert Jahre ein geradliniger Dschinn. Er war schneller, gewissenhafter und eifriger als die meisten, die ihr hervorgebracht habt. Er wusste lediglich dieses eine Mal nicht, was er tat. Würdet ihr uns besser aufklären, wäre uns sein Verlust und der einiger anderer erspart geblieben.«
    »Aufklären? Über was? Was weißt du, was mir

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