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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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nicht auf die Sehnsucht, die er in ihm entfachte. Ergeben schlang Luc seine Arme gänzlich um Lilith, wollte sie für nichts auf der Welt je wieder loslassen. Auch Lilith hatte ihre Arme mittlerweile um ihn geschlungen und krallte sich fast panisch an ihm fest. Sie sahen sich ein letztes Mal in die Augen … und Luc spürte, wie er davonglitt.
    Etwas loszulassen, kostete so viel weniger Kraft als etwas festzuhalten, dennoch war Luc niemals zuvor etwas so schwergefallen. Ein großer Teil seiner selbst starb. Ab heute würde er nie wieder derselbe sein wie noch vor einigen Minuten.
    »Ich liebe dich auch …«, wisperte sie, dann war sie verschwunden.
    Alles war verschwunden, selbst die melodischen Klänge von Glasperlenspiel waren verstummt und Luc stand mitten im Tribunal von Aslas.
     
    *
     
    Ich wünsche mir immer noch, dass du mein Mensch bist . Lilith fand sich barfuß und zitternd mitten in ihrem Zimmer wieder. Ihr war schwindlig und sie fühlte sich ein wenig desorientiert. Der Boden schien sogar etwas unter ihren Füßen zu schwanken. Benommen hielt sie sich den Kopf, sah sich um und dabei fiel ihr Blick auf ihren Wecker. Es war mal wieder zwei Uhr morgens. Die Albträume waren also wiedergekehrt. Das Neue daran war nur, dass sie nun auch noch schlafwandelte. Schlimmer konnte es ja nun wirklich nicht werden. Dabei hatte sie gedacht, sie hätte Großmutters Tod endlich einigermaßen gut weggesteckt. Aber da hatte sie sich wohl geirrt. Fröstelnd rieb sie sich über die nackten Arme und kroch wieder zurück ins Bett. Irgendwie sah es merkwürdig zerwühlt aus. Sie musste sich eine ganze Weile ruhelos darin gewälzt haben …
    Sie atmete mehrmals tief durch und zählte langsam bis zehn. Dies half meistens sehr gut, um sich zu beruhigen. Danach ließ sie sich aufstöhnend zurück in die weichen Kissen fallen.
    Im Gegensatz zu dem Erwachen bei ihren früheren Albträumen war sie diesmal sogar irgendwie müde und ausgelaugt. Andererseits war sie viel zu aufgewühlt, um zu schlafen. Ihr war, als hätte sie stundenlang geweint und irgendetwas störte sie an diesem ganzen Szenario. Es fühlte sich anders an als die anderen Male, sie fühlte sich anders an. Leer wie ausgehöhlt und aus irgendeinem Grund nur zur Hälfte existent. Doch das allein war es nicht, was sie gerade total verwirrte. Einige dieser Gefühle plagten sie schon seit dem Tod ihrer Großmutter und waren nichts Neues und doch war da noch etwas anderes …
    Ihre Lippen. Sie brannten und fühlten sich heiß an. Sie leckte sich aufstöhnend darüber. Lilith kannte dieses Gefühl … Nur, wo kam es her? Es war, als hätte sie gerade Jordan geküsst. Mein Gott, sie wurde verrückt. Eindeutig!
    Nachdenklich schloss sie die Augen und versuchte, all die wirren Empfindungen zu verscheuchen, um erneut in einen ruhigen und erholsamen Schlaf zu finden.
     
    Als Camilles Hupe ertönte, hatte Lilith immer noch keinen Bissen gefrühstückt. Irgendwie fehlte ihr an diesem Morgen der Appetit und so stellte sie ihr Geschirr unbenutzt in den Schrank zurück, ehe sie sich die Schultasche überwarf und wortlos nach draußen verschwand. Sie war sich sicher, dass ihre Eltern noch nicht einmal bemerkt hatten, dass sie minutenlang schweigend zwischen ihnen gesessen hatte.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Jordan besorgt, als sie sich zu ihm auf die Rückbank plumpsen ließ. Seit seinem Horrorunfall waren nun etwas über drei Wochen vergangen und er war schon wieder ganz der Alte. Er hatte wahnsinniges Glück und einen wirklich guten Schutzengel gehabt, denn dass er nach so kurzer Zeit schon wieder topfit war, grenzte wahrlich an ein Wunder. Das Einzige, woran es ihm im Moment mangelte, war ein fahrbarer Untersatz. Seine alte Kiste war nach dem Crash nur noch Schrott und für ein neues Auto fehlte ihm und seiner Familie das Geld. Zuerst müsste die Versicherung des Unfallverursachers blechen, aber das würde noch dauern. Deshalb fuhr er wie Lilith mit Camille. Sie und Mercedes drehten sich beide synchron zu ihnen herum.
    »Jordan hat recht, Lil. Hast du dir irgendetwas eingefangen? Willst du lieber zum Arzt?«
    Lilith schüttelte den Kopf. »Es ist nichts. Nur … Die Albträume sind wieder da. Schlimmer als zuvor, und ich hab die halbe Nacht kein Auge zugetan.« Den anderen Schmerz, den, den sie nicht einmal in Worte fassen konnte, weil sie nicht wusste, warum sie ihn empfand, verschwieg sie. Ihre Freunde hätten dies eh dem Verlust ihrer Großmutter zugeschrieben. Doch

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