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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Mal Pommes, zwei Mal Hotdogs, vier Burger, vier Cola, davon eine light und drei alkoholfreie Bier … Kommt sofort.« Sie klemmte den Bleistift wieder hinters Ohr und rauschte davon.
    »Was ist heute nur los?«, erkundigte sich Beth, als Stacy mit der ersten Fuhre der Bestellung wieder angerauscht kam.
    »Habt ihr’s vergessen? Heut ist doch unser großer Karaokeabend. Wird sicher lustig.« Stacy kicherte, stellte das Tablett mit den Getränken vor ihnen ab und schlängelte sich erneut durch die Menschenmenge, um das Essen heranzukarren. Wie viel sie bei dem Gedränge und Geschubse wohl von ihrer Cola verschüttet hatte?
    »Mann … Ich kann nicht fassen, dass keiner von uns daran gedacht hat«, warf Camille in die Runde und zog eine Portion Pommes zu sich. Lilith nahm ihren Burger und fing an, ihn auseinanderzupflücken. Sie pickte die Gurken heraus und klatschte die verschiedenen Lagen aus Brötchen, Fleisch, Käse, Salat und Zwiebeln wieder zu einem nicht ganz so ansehnlichen Burger zusammen. Dann schob sie sich jeden Finger einzeln in den Mund und entfernte so die Mayo-Ketchup-Schmiererei , die ihre Ich-hasse-Gurken-Pulerei hinterlassen hatte.
    »Wir sollten mitmachen«, hauchte Jordan verheißungsvoll zu ihr herüber. »Erinnerst du dich an letztes Jahr?«
    Lilith steckte sich den letzten verschmierten Finger in den Mund und zuckte abwesend mit den Schultern.
    »Also ich erinnere mich nur zu gut. Ihr zwei wart fantastisch und das wärt ihr noch«, mischte sich Beth ein.
    Lilith rollte mit den Augen. Beth konnte in solchen Dingen einfach nicht objektiv sein, denn sie war schon immer überzeugt, dass Jordan und sie das perfekte Paar waren, wie viele andere übrigens auch. Daher war mit ihr auch fast das gesamte restliche Publikum dahingeschmolzen, als sie mit Jordan im vergangenen Jahr an dem Karaokewettbewerb teilgenommen hatte und beide »She’s like the Wind« aus Dirty Dancing zum Besten gegeben hatten – und gewannen. Der Pokal stand immer noch im Cadillac in einer Vitrine, gut beschützt, zwischen all den anderen. Wie sollte Lilith dieses Ereignis also jemals vergessen?
    »Lieber nicht, Jordan«, bat Lilith. »Mir geht es heute nicht besonders.« Sie rümpfte die Nase und schob wie zum Beweis dafür den Burger von sich weg. »Außerdem …«, sie sah auf ihre Armbanduhr, »… ist es schon viel zu spät. Wir haben es schon kurz vor zwanzig Uhr, es geht also gleich los.«
    Auch Jordan sah auf die Uhr. »Du hast recht. Lass es uns auf nächstes Jahr verschieben. Dann wird es aber nicht vergessen! Versprochen?« Sein Blick bohrte sich in ihre Seite. Sie nickte.
    »Papperlapapp!« Beth schnaubte. »Wer weiß schon, was nächstes Jahr ist …« Auf Liliths gereizten Blick hin verstummte sie aber sofort. »Ist ja schon gut.« Beth nippte an ihrer Cola light.
    Lilith hatte gar nicht bemerkt, dass Stacy schon die Getränke gebracht hatte. Sie zog eine Cola zu sich heran und trank aus dem Strohhalm, der schon in der Flasche steckte. Die Schlucke liefen ihr eiskalt die Kehle hinunter und verwandelten ihren Magen in ein Eismeer. Das tat gut. Bei dem Gedanken, wieder mit Jordan auf einer Bühne zu stehen und mit ihm ein Liebeslied zu singen, hatte sich ihr ganzer Körper unnatürlich stark erhitzt.
    Trommelwirbel ertönte und augenblicklich war es totenstill im Cadillac. Der Vorhang vor der kleinen Bühne wurde zur Seite gezogen und zum Vorschein kam Tom Crawley, der Besitzer des Cadillacs. Er war verhältnismäßig jung, noch keine dreißig Jahre, und sah wirklich umwerfend gut aus. Den Laden hatte er vor circa fünf Jahren von seinem Onkel geerbt und daraus eine regelrechte Goldgrube gemacht. Vor seiner Zeit war Lilith zwar definitiv noch zu jung gewesen, um hier abzuhängen, aber aus Erzählungen von Beths Bruder, der immerhin acht Jahre älter war, wusste sie, dass hier damals meist gähnende Leere geherrscht hatte. Seit Tom den Laden übernommen hatte, war alles anders geworden. Die Besucher liebten den neuen Style, das Ambiente, das Flair. Einige, vornehmlich weibliche Gäste, liebten auch den Inhaber. Ihm ging es anscheinend genauso. Zumindest glaubte er bestimmt, einige von ihnen zu lieben. Alle Individuen des anderen Geschlechts im Alter von über zwanzig gaben sich bei Tom die Klinke in die Hand.
    Lilith blickte zu Camille. Auch ihre Augen waren gebannt auf die Bühne gerichtet, doch selbst von der Seite aus sah Lilith, dass sie Tom am liebsten erwürgt hätte. Es war nun schon fast ein Jahr her, seit

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