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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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unbeugsam, ausdauernd, willensstark, zäh und geradlinig. Wenn ich diesem Luc, meinem alten Kumpel, einen Rat geben sollte, würde ich ihm empfehlen, sich in einer Schule anzumelden. Einer ganz bestimmten Schule.« Jack zwinkerte. »Denn sollte das Vorhaben meines alten Kumpels gelingen, müsste er ohnehin bald die Schulbank drücken. Also wieso dem Schicksal nicht einfach vorgreifen, anstatt abzuwarten?«
    Warum war Luc dieser Einfall nicht selbst gekommen? Erneut lief Jacks Vorschlag durch seine Gedanken. Er wägte das Für und Wider gegeneinander ab, schob den Einfall hin und her, drehte und wendete ihn, kaute ihn nochmals durch und stellte schlussendlich fest, dass dies wirklich eine blendende Idee war.
    »Du hast recht«, raunte Luc und wandte sich Jack zu, aber er war schon verschwunden. Zurückgekehrt nach Aslas. Und auch für Luc wurde es Zeit zu verschwinden. Er entmaterialisierte sich, und noch ehe er wusste, wohin, stand er schon vor dem Eingang des Cadillacs. Ihm war sofort klar, dass er gehofft hatte, dass Lilith eventuell hierher geflüchtet war und er sie daher hier finden würde. Aber nach intensiver Suche musste er einsehen, dass dem nicht so war. Sie befand sich nicht hier. Und auch keiner ihrer Freunde.
    Gerade wollte er den Laden verlassen, als ihm ein Flugblatt vor die Füße flatterte. Zunächst schenkte er ihm keine Beachtung, aber dann segelte noch eines vor ihm herab und sogar ein drittes gesellte sich dazu. Sagten die Menschen nicht immer ‚Aller guten Dinge sind drei‘? Er bückte sich, hob einen der Flyer auf und las Unglaubliches.
    Let’s Rock!
    Es ist wieder so weit.
    Ölt eure Stimmen, lebt euren Traum und lasst es rocken …
    Am 03.12. findet im Cadillac unser alljährlicher Karaokewettbewerb statt! Eine Voranmeldung ist nicht zwingend notwendig.
    Kommt allein oder mit eurer Band, mit oder ohne Instrumente, von Rock bis Klassik – alles ist erlaubt. Hauptsache es macht Spaß!
    Beginn ist wie immer um zwanzig Uhr. Das Ende ist wie immer offen.
    Alle Teilnehmer finden sich ab neunzehn Uhr hinter der kleinen Bühne ein.
    Wieder einmal locken wir euch mit grandiosen Gewinnen. Diesmal gibt es für den Erstplatzierten Konzertkarten seiner Wahl und zweihundert Dollar Taschengeld obendrein!
    Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!
    Euer Cadillac-Team
    Karaoke …?
    Lucs Gedanken ratterten einige Wochen zurück. Zurück zu einer Begebenheit, die genau hier stattgefunden hatte, hier im Cadillac. Lilith hatte damals auf der Bühne des Cadillacs für ihn gesungen. Sie wollte ihm ihre Liebe gestehen. Das Singen schien ihr damals der leichteste Weg zu sein, sich Luc mitzuteilen. Und obwohl sie fast ein wenig betrunken und somit wohl nicht zurechnungsfähig gewesen war, war es doch das Süßeste, was jemals ein Mensch für ihn getan hatte. Luc hatte sich damals zwar bemüht, ihre Empfindungen nicht zu sehr an sich heranzulassen, aber es war zu spät gewesen, schon damals war er ihr mit allen Sinnen verfallen.
    Lucs Entscheidung fiel.
    Ganz beflügelt von der Idee, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, und sich noch dazu gleich am Montagmorgen an Liliths Schule anzumelden, dachte er an seine Flasche. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, um sich auf all das vorzubereiten. Nur Sekunden später lag Luc auf seiner Couch und lauschte Liliths Stimme. Sie war zu Hause.
     
    *
     
    Das Cadillac war mal wieder gnadenlos überfüllt und irgendwie wäre Lilith an diesem Abend auch am liebsten zu Hause geblieben. Aber sich vor einem Partyabend mit ihren Freunden zu drücken, war nicht drin gewesen.
    Sie saß mit ihrer Clique am üblichen Tisch, und während alle auf Stacy warteten, sah sie sich um. Die Mehrheit der Massen war unaufhörlich auf der Suche nach einem Sitzplatz. Sie drängten sich immer wieder um die Tische und Bänke, zogen unaufhörlich ihre Kreise, um vielleicht doch noch einen frei gewordenen Platz erhaschen zu können.
    Lilith seufzte. Noch hatte sie diesen Luc nicht entdeckt, und sie hoffte, dass dies auch so bleiben würde. Sie wollte für den restlichen Tag einfach nur ihre Ruhe und mit ihren Freunden einen gemütlichen Abend verbringen. Obwohl man bei dem Gedränge nicht von Gemütlichkeit sprechen konnte. Ihr Wunsch war doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder?
    »Hi, Mädels … Jungs, sorry, dass es so lange gedauert hat. Aber heute ist echt die Hölle los. Was darf ich euch bringen?«, fragte Stacy ganz außer Atem. Als jeder seine Bestellung abgegeben hatte, wiederholte sie: »Drei

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