Lilith - Wunschlos gluecklich
Luc. Coole Performance! Echt. Und? Bist du jetzt öfter hier?«, fragte Camille.
Lilith sah zu Camille hinüber und musste dankbar lächeln. Da Camille es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hatte, Luc auszufragen, war sie somit aus dem Schneider und konnte ungeniert zuhören, was er zu sagen hatte, ohne zu neugierig zu wirken. Langsam drehte sie sich um. »Hi«, flüsterte sie. Sie konnte es nicht fassen, ihre Stimme versagte tatsächlich den Dienst. Schon wieder wurde sie von seinen magisch grünen Augen gefangen genommen. Ihr Atem beschleunigte sich auf unnatürliche Art und sie wandte den Blick beschämt zu Boden.
»Kann man so sagen«, meinte Luc kurz angebunden.
Mist. So wortkarg, wie er gerade war, würde sie ja nicht viel über ihn erfahren. Woraufhin sie natürlich nur noch neugieriger auf ihn wurde.
»Und das heißt was?«, Beth verdrehte genervt die Augen.
Er legte den Kopf schräg und sah Lilith belustigt an. »Wird das ein Verhör?«, fragte er.
»Ja!«, antworteten Camille und Beth wie aus einem Mund.
Lucs Grinsen wurde daraufhin nur noch breiter und er hob mal wieder beschwichtigend die Hände. Lilith fiel auf, dass er wunderschöne, gepflegte Hände hatte, seine Finger waren absolut makellos. Es fühlte sich sicher gut an, von ihnen gehalten und berührt zu werden.
»Macht mal langsam, Mädels«, bat er und lachte ein kehliges, rauchiges Lachen.
Liliths Magen zog sich daraufhin krampfend zusammen. Sein Lachen war genauso hypnotisch wie seine grünen Augen. Es erschien ihr ehrlich und echt, so ganz anders als der Rest von ihm. Auch wenn sie aus ihm nicht schlau wurde, dieses Lachen und seine grünen Augen waren wie zwei alte Bekannte. Wie etwas, das sie zu kennen schien, über die Jahre aber vergessen hatte. Dieses Gefühl hatte sie gerade. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie diesen Luc nicht kannte, aber ihr Bauchgefühl beschwor wieder das Gegenteil.
»Ich bin vor Kurzem erst hierher gezogen. Ich kenne eigentlich noch niemanden, niemanden außer …« Sein Blick ruhte immer noch auf Lilith, und sie wusste, was er sagen wollte. Er kannte niemanden, außer ihr. Aber er sprach den Satz nicht zu Ende und begann lieber neu. »Na ja, ich kenne nur euch, wenn man da überhaupt von kennen sprechen kann. Ich dachte, es schadet nicht, euch ein wenig besser kennenzulernen, da ich ab Montag eh auf die North Canyon High gehe.«
Kapitel 17
Wirre Träume
L ilith wirkte plötzlich wie versteinert und ihre rosige Gesichtsfarbe verlor sich zu einem aschfahlen Mausgrau. Ihr Mund öffnete sich, schloss sich wieder und öffnete sich erneut. »Woher weißt du, dass wir in die North Canyon High gehen?«, fragte sie in einem viel zu hohen Tonfall. Die Stirn in Falten gelegt, starrte sie ihn an. Ihre Hände hatte sie vor der Brust verschränkt und ihr rechter Fuß tippte genervt und vielleicht auch ein wenig nervös auf den Boden. Sie wartete auf seine Antwort, aber ihre Freundin kam ihr zuvor.
»Na, dann lernen wir uns mal kennen.« Camille schmunzelte sichtlich amüsiert über Liliths Reaktion. »Aiden und mich kennst du ja schon. Das da … sind Beth und Damian.« Ihr Finger rückte etwas weiter. »Und Mercedes und Jordan.«
Jordan nickte Luc zu. Sein Blick war freundlich und so erwiderte er seinen Gruß.
»Also Luc, was führt dich in unsere Gegend?«, wollte Camille wissen.
Er konnte förmlich spüren, wie die Blicke der anderen ihn durchbohrten. Sie wollten es alle wissen. Er lächelte. »Ich wusste es nicht, hab nur gut geraten. Letzte Woche sah ich euch zufällig auf dem Schulgelände. Ich war dort, um meine Anmeldung abzugeben.«
Lilith musterte ihn argwöhnisch. »Und das sollen wir dir nun glauben?«
»Ja. Wieso auch nicht?«
»Auf dem Schulgelände laufen den ganzen Tag Hunderte Schüler durch die Gegend. Wieso gerade wir?«, hakte Bethany nach.
Sie machten es ihm wirklich nicht einfach. Mittlerweile war er sich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Entscheidung gewesen war, sich schon vor seiner endgültigen Verwandlung in ihrer Schule einzutragen. »Tatsache ist, wie ich gestern schon einmal betont habe, Lilith kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Nur deswegen habe ich mir eure Gesichter gemerkt und euch wiedererkannt. Aber das ist doch kein Verbrechen. Oder doch?«
»Nein …«, gab Beth gedehnt zurück. Damit war ihr Wissensdurst aber immer noch nicht gestillt. »Um noch mal auf Cams Frage zurückzukommen, was verschlägt dich in
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