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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte auch nicht nach hinten schauen und meine Freunde sehen. Was ich erkannte, das war einfach absolute Schwärze.
    In diesem Moment hatte ich Mühe, meine Beherrschung zu bewahren. Meine rechte Hand war schon auf dem Weg, um Norma’s Schulter zu fassen, damit ich die Person herumreißen konnte, doch ich ließ es bleiben. Ich wollte keine Auseinandersetzung zum jetzigen Zeitpunkt riskieren. Es war durchaus möglich, dass ich sie noch brauchte. So sagte ich nichts und fand mich mit meinem Schicksal ab.
    Hinter mir war es finster, vor mir ebenfalls. Nur unter meinen Füßen und an den Seiten hatte sich das blaue Licht auch weiterhin wie eine Mauer aufgebaut.
    Sie führte mich immer tiefer in diese Dimension hinein. Es war der direkte Weg zu Lilith. Ich hatte schon öfter mit ihr zu tun gehabt. Wir beide hassten uns wie die Pest, aber Lilith’s Hexenhöhle würde ich heute zum ersten Mal erleben.
    Wie mochte sie aussehen?
    Es war nicht leicht für mich, mir darüber eine Vorstellung zu machen. War die Höhle zugleich auch eine Hölle? War sie eine Welt, in der sich das Böse manifestieren konnte, um von dort aus zu den Menschen geschickt zu werden?
    Norma stieß mich mit dem Ellenbogen an. »Es ist nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, John. Du wirst alles sehen können.«
    »Vielleicht will ich das nicht.«
    »Du musst es tun.«
    Die Gefühle der anderen Person störten mich zwar stark, doch ich konnte mich meinen eigenen Gedanken hingeben. Je intensiver ich mich mit den Erlebnissen beschäftigte, desto mehr stieg in mir der Verdacht hoch, dass ich irgendwie Mittel zum Zweck war oder ein kleiner Stein in einem mächtigen dämonischen Puzzle, das weder Bill, Suko noch ich durchschaut hatten. Irgendwie hatte man es geschafft, uns zu leimen, und genau das ließ kalte Wut in mir hochsteigen.
    So gingen wir weiter durch eine Welt, in der die menschlichen Maßstäbe fehlten. Die jenseits des Verstandes und des offenen Denkens ihren Platz hatte.
    Bis sie sich plötzlich auflöste. Das geschah nicht unbedingt schnell, trotzdem kam es mir so vor. Vielleicht lag es auch nur an meiner Überraschung, weil die Dunkelheit vor mir verschwunden war, als hätte man einen Vorhang mit einer blitzschnellen Bewegung zur Seite gezerrt.
    Ich sah.
    Aber ich wurde abgelenkt, denn Norma flüsterte mir zu. »Jetzt sind wir da. Was du siehst, ist Lilith’s Hexenhöhle...«
    ***
    Suko und auch Bill Conolly blieben geschockt zurück. Sie konnten und wollten es nicht fassen, was hier passiert war. Dass sich dieser verdammte blaue Korridor John Sinclair geholt hatte und sie beide außen vor bleiben mussten.
    Sie hatten beide das Gefühl, einen Tritt bekommen zu haben. Die Wände waren durch die seltsamen Tunnels offen, aber für sie waren sie zugleich versperrt.
    Bill überkam die Wut. Er wollte es nicht fassen. Deshalb sprang er auf die Öffnung eines Tunnels zu und hämmerte mit beiden Fäusten dagegen. Einen Erfolg erzielte er nicht. Nur seine Hände schmerzten.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte Suko.
    Bill Conolly lachte scharf. »Ja, das habe ich mittlerweile selbst eingesehen. Aber was sollen wir tun?«
    »Nichts.«
    » Shit , das hätte ich mir auch selbst sagen können.«
    So sehr sich Bill aufregte, so ruhig blieb Suko. Er war ein Mensch, der seine Gefühle besser unter Kontrolle hielt. Er hatte es auf seine Weise versucht und sogar mit der Peitsche gegen die Öffnungen geschlagen. Ohne Erfolg.
    Jetzt steckte er die Riemen der Dämonenpeitsche wieder in den Griff zurück und wurde dabei von einem den Kopf schüttelnden Bill Conolly beobachtet, der schließlich wieder auf die vier bläulich schimmernden Eingänge schaute und auch die Personen am Ende stehen sah.
    Es waren sieben Frauen, die nach wie vor wie Denkmale wirkten, aber nichts taten.
    Frauen oder Tote!
    »Sind sie wirklich tot? Was glaubst du, Suko?«
    Der Inspektor zuckte mit den Schultern. Es war auch für ihn schwer, darauf eine Antwort zu geben. Er gab deshalb eine recht allgemeine. »Wie grausame Zombies sehen sie mir nicht aus.«
    »Ja, stimmt.«
    »Was aber nichts sagen muss.« Er hatte mit Bill gesprochen, jedoch woanders hingeschaut. Bei allen Tunnels passierte das Gleiche, auch bei dem, durch den John Sinclair und die dunkelhaarige Frau schritten.
    Sie verschwanden einfach.
    Das blaue Licht wurde von der Dunkelheit regelrecht gefressen. Es verkleinerte sich. Es wurde immer weniger und weniger, bis es schließlich fast verschwunden war und sich dabei nur noch auf eine

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