Liliths Hexenhöhle
Stelle konzentrierte.
Sie musste weit, weit in einer anderen Welt liegen, und die Gestalten waren mittlerweile so klein geworden, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen waren.
Dann waren sie weg!
Beide Männer wurden wieder von den normalen Wänden umgeben. Bill Conolly fluchte.
»Verdammt, Suko, das darf alles nicht wahr sein! Das ist doch... Scheiße ist das! Weißt du eigentlich, dass wir hier nach Strich und Faden gelinkt worden sind? Weißt du das, verdammt?«
»Ja, sind wir.«
»Und wir haben nichts dagegen tun können, verflucht. Ich drehe noch durch.« Er sah sich mit wildem Blick um. »Okay, ich will nicht alles auf Sheila schieben. Überhaupt nichts, aber ich glaube, dass sie sich hat reinlegen lassen.«
»Wie hieß diese Person noch, die zu ihr gekommen ist?«
»Corinna Heller.«
»Du kennst sie also doch?« Suko’s Stimme klang ärgerlich.
»Nein, nur ihren Namen. Sheila hat mich gebeten, ihn euch nicht zu nennen. Früher hat mal ein Kontakt zwischen ihr und Sheila bestanden. Sie waren in der gleichen Branche tätig. Ich habe mich kaum darum gekümmert. Mich interessierten auch die Namen nicht, aber jetzt bin ich doch aufmerksam geworden.«
»Das heißt, du traust ihr nicht?«
Bill blickte Suko direkt in die Augen. »Ja, damit hast du genau den Punkt getroffen. Ich traue ihr nicht.«
»Hast du ihr zuvor getraut?«
Bill lachte hart auf. »Ich bin neutral gewesen. Aber ich habe Sheila’s Warnung ernst genommen. Diese Corinna hat sie angerufen und sie angefleht, etwas zu unternehmen. Sie hat von diesen Orgien gesprochen, die dem Satan zu Ehren gefeiert werden. Das streite ich nicht ab. Mittlerweile habe ich jedoch den Eindruck, dass die Chose ganz anders läuft und man uns als Mittel zum Zweck eingesetzt hat. Wir sind aus dem Rennen, Suko, wir beide sind aus dem Rennen. Nur John nicht. Ihn haben sie mitgenommen. Ich will nicht von einer Entführung sprechen, aber viel fehlt dazu nicht.«
»Dann meinst du also, dass wir Opfer eines Plans geworden sind?«
»Ha, ha, eines verdammt raffinierten sogar. Ich bin davon überzeugt, dass diese Corinna Heller auch dazwischen hängt. Glaubst du mir das? Oder siehst du mich auf dem Holzweg?«
Suko räusperte sich. »Wenn ich ehrlich sein soll, kann ich dazu nicht viel sagen. Ich denke auch darüber nach, wo sich John jetzt befindet. Sie haben ihn mitgenommen...«
»Bei Lilith, verdammt!« Bill regte sich wieder auf. »Sie hat die Geschöpfe geschaffen. Sie umgibt sich mit Helferinnen, die im Prinzip gar nicht leben, sondern eigentlich tot sind. Das haben sie uns selbst gesagt, aber wir haben sie hier als Lebende feiern sehen. Da müssen wir auch erst eine Logik reinkriegen. Aber kommen wir zur Sache.« Bill, einmal in Fahrt, ließ sich nicht stoppen. »Wir stehen hier in einem gottverlassenen Haus in der tiefsten Prärie und können uns fühlen wie bewusst auf ein Abstellgleis gestellt. Ich betone bewusst, denn jetzt haben sie an anderer Stelle freie Bahn.«
»Wo?«
»Naja, was weiß ich...«
Suko deutete auf eine der Wände. In einer anderen Dimension. Davon gehst du doch aus.«
»Eigentlich schon.«
»Und wo noch?«
»Wieso?«
»Du hast vorhin den Namen Corinna Heller erwähnt. Bist du dir sicher, dass sie schon aus dem Spiel ist? Glaubst du, dass sich mit ihrem Angriff die Sache erledigt hat?«
Bill überlegte. Er schob die Oberlippe vor und wühlte mit einer Hand durch seine Haare. »Himmel, bring mich nicht auf dumme Gedanken.«
»Wieso?«
»Sheila ist allein zu Haus.«
»Und Johnny?«
»Der kommt auch. Aber du weißt ja, wie das bei Jungen in seinem Alter ist. Oder jungen Erwachsenen. Sie gehen und kommen, wann sie wollen. Da kannst du nichts machen. Da ist jeden Abend irgendwo anders die große Party. Oft trifft er erst am frühen Morgen ein. Ist mir auch egal, so lange er keine Schule hat. Ich kann ja nicht meckern, denn ich bin damals nicht anders gewesen.«
»Willst du zurück?«
Bill gab keine direkte Antwort. »Kannst du mir sagen, was mich hier noch halten sollte?«
»John’s Rückkehr?«
»Können wir die beeinflussen?«
»Nein, das glaube ich auch nicht. Aber vielleicht schafft er es selbst. Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben.«
Der Reporter ging einmal quer durch den Raum und drehte sich dann um. Auf seinem Gesicht zeigte sich, wie zerrissen er war. »Je länger ich über alles nachdenke, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass ich mir einfach Gedanken um Sheila machen muss. Ich kann dich nicht damit
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