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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich vielleicht, aber deine Freundinnen sind nicht so wie du, Lilith.«
    »Das stimmt, Sinclair. Aber was bringt es dir, dass du deine Waffe gezogen hast. Nichts. Ich warte nur darauf, dass du dein Kreuz hervorholst, um es gegen mich einzusetzen.«
    »Die Idee ist nicht schlecht«, gab ich zu und war froh, dass sich die Hexen nicht bewegten.
    Ich musste es tun, um mein Gesicht zu wahren. Das Kreuz sah aus wie immer, aber es zeigte nicht die Reaktion, die ich mir erhofft hätte. Es war kalt. So kalt wie die Umgebung, und als ich es mit einem Blick bedachte, da kam es mir vor, als hätte es auch seine normale Silberfarbe verloren. Das Metall hatte einen dunklen, bläulichen Schimmer erhalten. Er breitete sich an verschiedenen Stellen wie Flecken aus, die von irgendwelchen Abdrücken stammten.
    »Es ist nicht allmächtig, John. Nicht bei mir. Gib es auf. Steck es wieder weg.«
    Den Gefallen tat ich ihr sogar.
    »Und schieß lieber nicht. Es könnte sonst noch schlimmer für dich kommen. Aber denk immer daran, wie mächtig ich bin. Ich lasse nicht zu, dass du eine von meinen Verbündeten verletzt. Du kannst schießen, aber du wirst nichts erreichen.«
    »Bei dir nicht, aber...«
    »Versuche es bei einer von ihnen. Such dir eine aus, John. Ich bitte darum.«
    »Nein, ich...«
    »Doch, tu es. Ich will es so. Norma, komm her. Stell dich in seine Nähe!« Norma gehorchte. Sie ging auf mich zu. Dabei kam sie mir vor wie aufgeplustert. Es waren nur wenige kleine Schritte, die sie gehen musste. Doch bei jedem Aufsetzen wiegte sie sich in den Hüften, als wollte sie mich verführen.
    Norma blieb so stehen, dass ich sie anschauen konnte. Sie hatte ihren Oberkörper provozierend nach vorn geschoben und die Unterlippe vorgestülpt. In dieser Haltung wollte sie mich provozieren, ihr endlich eine Kugel mitzugeben.
    Bei mir blieb die Waffe gesenkt.
    »Sinclair, was ist los mit dir?«, höhnte Lilith? »Traust du dich nicht mehr?«
    »Ich glaube dir!«
    »Nein, du sollst den Beweis haben. Ich will es auch. Los, hol ihn dir endlich. Ziele auf Norma’s Kopf, denn dort soll sie die Kugel treffen.«
    Das war kein Spiel mehr, auch kein Bluff. Lilith wollte mir eine Lektion erteilen. Ich sollte eine Demonstration ihrer Macht erleben und konnte nicht anders.
    Langsam hob ich den rechten Arm mit der Waffe.
    Norma schaute mich an.
    In ihren dunklen Augen las ich Spott und Hohn, aber keine Spur von Angst.
    »Nun, Sinclair? Ich warte nicht mehr lange!«
    »Okay, Lilith, du hast es nicht anders haben wollen.«
    »Nein, John, du nicht!«
    In ihre Antwort hinein drückte ich ab!
    Der Schuss war auch in der Hexenhöhle zu hören und rollte als Echo in die Düsternis hinein. Ich hatte tatsächlich auf das so nahe Gesicht gezielt und war mir auch sicher, dass meine Kugel den Kopf nicht verfehlt hatte.
    Ich hätte das Loch darin sehen müssen, vielleicht auch Blut oder Gehirnmasse, aber es trat nicht ein.
    Nach wie vor starrte mich eine überheblich lächelnde Person an, die voll und ganz auf Lilith’s Macht und Kraft vertraut hatte und damit nicht falsch lag.
    Die Kugel hatte ihr nichts getan. Sie hatte sie nicht einmal getroffen. Sie war durch eine andere Kraft so abgelenkt worden, dass sie einen anderen Weg genommen hatte.
    Und dann sah ich sie sogar. Sie war gegen die Decke geprallt und tanzte von dort weiter. Immer in einem Zickzack-Kurs, als wäre sie so etwas wie ein Tennisball.
    Bei jedem Auftreffen blitzte sie. Sie fand ihren Weg und tanzte auf den Thron zu.
    Dort hockte Lilith in ihrer für mich widerlichen Zuversicht. Sie hielt den Arm ausgestreckt und die Hand offen, sodass die Kugel nach dem letzten Aufprall in die Handfläche fallen konnte, wo sie schließlich auch liegen blieb.
    Es war überhaupt der Spaß für die erste Hure des Himmels, und sie schmetterte mir ein raues Lachen entgegen. »Nun, was habe ich dir gesagt, Sinclair? Hatte ich dich nicht zuvor gewarnt? Es ist vorbei. Deine Waffen bringen nichts mehr. Du solltest sie einfach einstecken. Gib auf, denn es lohnt sich nicht für dich!«
    »Es war nur eine geweihte Kugel«, sagte ich.
    »Was willst du denn noch? Dein Kreuz? Dieses verfluchte Ding. Es hat keine Chance. Wenn es dazu in der Lage wäre, dann hätte es sich längst verflüchtigt. Wann endlich siehst du ein, dass es Mächte gibt, die stärker sind als du? Niemals, denke ich – oder?«
    »Das bin ich gewohnt.« Diesmal hatte ich Mühe gehabt, der Stimme einen normalen Klang zu geben. Diese Demonstration hatte mich

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