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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon beeindruckt, und sie wurde noch fortgeführt, denn Lilith schloss die Hand zur Faust und schob dabei die geweihte Silberkugel zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie rieb damit hin und her, als wollte sie ein Geldstück noch glänzender machen.
    Mit der Kugel passierte das nicht, denn sie löste sich durch das Reiben auf. Als flirrender Staub sanken ihre Reste in das rötlich schimmernde Licht hinein.
    »Du kommst keinen Schritt mehr weiter, John. Das ist mein Reich, und hier habe ich zu bestimmen.«
    »Ich habe es erlebt.«
    »Auch wenn du noch so viele Kugeln abschießt, John, keine wird treffen. Ich werde sie alle manipulieren. Sie fliegen dorthin, wo ich es will, und ich muss dir auch sagen, dass du Glück gehabt hast. Sie hätte dich auch mitten in die Stirn treffen können. Egal, was immer passiert. Ich habe genug geredet. Ich überlasse jetzt meinen Freundinnen das Feld.« Sie nickte ihnen zu. »Los, holt ihn euch!«
    Darauf hatten die Hexen gewartet. Und auch Norma, denn sie stand mir am nächsten. Plötzlich trat sie einen Schritt vor und warf sich gegen mich. Genau in einen Schlag hinein, den ich mit der rechten Hand führte und auch mit meiner Waffe. Der Lauf krachte gegen ihren Kopf. An der Stirn riss Haut auf, und mit einem Tritt schleuderte ich sie noch weiter zurück.
    Ein erster Erfolg.
    Zu klein, denn die anderen stürmten vor und warteten nur darauf, mich überrollen zu können...
    ***
    Johnny Conolly war quer durch das halbe Zimmer gehetzt und hoffte inständig, dass die Zeit ausreichte, um seiner Mutter die Gelegenheit zur Flucht zu verschaffen.
    Er war mit dieser Corinna zusammengeprallt und hatte es dabei nicht belassen, sondern seine Arme um sie geschlungen, weil er sie nicht loslassen wollte.
    Beide fielen zu Boden. Johnny erlebte den Aufprall weniger stark als die Frau, denn sie lag unter ihm. Er spürte sogar ihre Knochen, so hart drückte er sich gegen sie.
    Ob seine Mutter das Zimmer verlassen hatte, wusste Johnny nicht. Er war zu stark mit der Frau beschäftigt. Er empfand plötzlich Hass auf sie. Er wollte seinen Kopf bewegen und mit der Stirn in ihr Gesicht schlagen, aber schon im Ansatz der Bewegung stoppte er, denn er schaute zu genau in das Gesicht.
    Was er dort sah, erschreckte ihn.
    Es war ein Blick, in dem nicht ein Hauch von Gefühl lag. Jedes Tier zeigte da mehr. Die Pupillen sahen so fremd und glanzlos aus. So etwas hatte Johnny noch nicht erlebt. Diese Augen machten ihm einfach nur Angst, und als sich die Lippen in die Breite zogen und ein nahezu satanisches Lächeln zeigten, da glaubte er plötzlich, keinen Menschen mehr vor sich zu sehen.
    »Junge, ich werde dich töten!«
    Die emotionslos gesprochenen Worte verfehlten bei Johnny ihren Eindruck nicht. Es ärgerte ihn selbst, dass er zu zittern begann, doch er konnte nichts dagegen tun. Der Satz hatte eine so grausame Wahrheit enthalten, wie er sie nie zuvor gehört hatte.
    Für ihn war auch die Zeit wie eingefroren, und dass sich sein Griff gelockert hatte, merkte er ebenfalls kaum.
    »Johnny!«
    Eine Stimme, ein Schrei. Sheila Conolly war nicht weggelaufen. Sie hatte sich nur zurückgezogen und hatte alles mit angesehen. Instinktiv spürte sie, dass ihr Sohn zu schwach war, um gegen diese grauenvolle Person anzukommen.
    Deshalb war sie auf ihn zugelaufen, hatte geschrien und schlug dann beide Hände gegen seine Schultern, wobei sich ihre Finger festklammerten.
    Sie riss Johnny so heftig zurück, dass er seinen Griff um Corinna lockern musste.
    Der Junge flog in die Höhe. Er wurde von Sheila herumgedreht, bekam einen Stoß in den Rücken, und im nächsten Augenblick rannten beide auf die Tür des Wohnzimmers zu.
    Weg! Nur raus hier. So schnell wie eben möglich!
    Hinter ihnen richtete sich Corinna auf. Obwohl sie mit dem Hinterkopf zuerst aufgeschlagen war, spürte sie keine Beeinträchtigung. Sie schickte ihnen nur einen hasserfüllten Schrei nach, der allerdings nur die Tür erreichte, die in diesem Augenblick zufiel. Johnny und seiner Mutter war die vorläufige Flucht gelungen, aber sie wussten beide, dass sie sich noch nicht in Sicherheit befanden, denn eine Person wie Corinna Heller würde nicht aufgeben.
    Johnny hatte die Lage noch immer nicht richtig erfasst. Hinzu kam das Pech, dass er über seine eigenen Beine stolperte. Er fluchte und fing sich, aber der Drall drückte ihn nach links. Johnny schleifte an der Wand entlang und riss ein dort hängendes Bild ab, das mit einem klatschenden Geräusch zu Boden

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