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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterbrachen ihn. Diesmal klangen sie lauter. Und sie wurden auch nicht mehr mit Fäusten geführt, sondern mit einem Gegenstand. Corinna hatte die Zeit genutzt und sich etwas besorgt. Wahrscheinlich war sie in die Küche gegangen. Vermutlich war ihr ein Beil in die Hände gefallen, mit dem Sheila normalerweise das Fleisch und auch Knochen zerschlug.
    Noch splitterte nichts. Bei Bau des Hauses hatten die Conollys auf Stabilität gesetzt. Das galt nicht nur außen, sondern auch innen. So hatten sie einiges an Geld in die Türen investiert, was sich bisher auszahlte.
    Die Tür zitterte zwar, aber sie brach nicht. Die Hexe gab trotzdem nicht auf. Mit der Routine eines Roboters schlug sie immer wieder gegen die Tür. Zugleich drückte sie von außen dagegen, was schon eine Kunst war, alles auf einmal zu schaffen.
    Und sie besaß verdammt große Kraft. Obwohl Johnny auf dem Sessel hockte und ihn somit beschwerte, war es der Frau möglich, ihn in Bewegung zu setzen. Sie schob das schwere Möbelstück nach vom. Auch das Hämmern hatte aufgehört, und Johnny fluchte, weil er den Sessel nicht halten konnte.
    Sheila eilte ihm zu Hilfe. Gemeinsam stemmten sie sich gegen den Sessel an. Sie drückten dagegen, um die Hexe aufzuhalten, aber es klappte nicht.
    Immer weiter öffnete sich die Tür. Immer stärker wurde der Sessel zur Seite gedrückt. Während er sich bewegte, begann er auch sich zu drehen. Der Spalt vergrößerte sich Stück für Stück.
    Johnny und seine Mutter schauten nicht hin. Sie setzten noch immer auf den Sessel. Sie wollten ihn wieder in die alte Lage rücken, es hatte jedoch keinen Sinn. Der Druck von der anderen Seite war viel stärker. Als sie das hässliche Lachen hörten, da wussten sie, dass sie verloren hatten.
    Sheila ließ ihren Sohn los und packte ihn an der Schulter. Sie schleuderte ihn zur Seite. Bevor Johnny protestieren konnte, flüsterte sie mit scharfer Stimme: »Geh in Deckung – los! Hinter den Schreibtisch! Mach schon!«
    Es gefiel Johnny nicht, aber seine Mutter besaß die Waffe. So saß er am kürzeren Hebel. Geduckt lief er auf das Ziel zu und versteckte sich an der dem Fenster zugewandten Seite.
    Sheila hatte den Sessel losgelassen. Sie wusste, wann es keinen Sinn mehr hatte, sich für etwas einzusetzen, das sich nicht lohnte. Sie wollte Corinna Heller wieder Auge in Auge gegenüberstehen, aber diesmal war sie bewaffnet.
    Sheila ging zurück. In der Nähe des Schreibtisches fand sie eine gute Schussposition. Noch war der Spalt nicht breit genug, um die Frau durchzulassen. Sie musste sich noch einmal gegen die Tür stemmen und tat dies mit einem Lachen, weil sie genau gemerkt hatte, wie nahe sie ihrem Ziel war.
    Dann war sie drin!
    Eine geschmeidige Drehbewegung hatte ihr ausgereicht, um die Schwelle zu übertreten. Sie trug jetzt eine Waffe in der Hand. Es war tatsächlich das Küchenbeil, das in der rechten Faust wippte.
    Ein schneller Blick reichte ihr aus.
    Aber auch Sheila Conolly, die sich aufgerichtet hatte. Mit beiden Händen umklammerte sie die Beretta und zielte auf die Brust der Frau. »Keinen Schritt mehr weiter!« Es ging ihr nicht gut, aber sie bekam die Stimme unter Kontrolle.
    Corinna blieb stehen. Aufrecht, gereckt, und so wirkte sie noch größer. »He, was ist denn los?«
    »Lass das Beil fallen!«
    »Ach...«
    » Weg mit dem Beil!«, schrie Sheila.
    Corinna Heller lachte wieder. »Ja, ja, schon gut. Du brauchst keine Angst zu haben. Das klappt alles wunderbar. Ich brauche es ja nicht mehr. Jemand wie ich ist auch so gut genug, kleine Sheila. Das wirst du doch verstehen.«
    Sheila dachte nicht daran, eine Antwort zu geben und sich ablenken zu lassen. Sie schaute nur und achtete dabei auf jede Bewegung der im Zimmer stehenden Hexe.
    Fast lässig schleuderte sie das Beil zur Seite. Es fiel mit einem dumpfen Laut auf den Teppich.
    »Zufrieden?«
    »Nicht ganz.«
    »Was willst du noch?«
    »Verschwinde, Corinna. Hau endlich ab. Weg aus meinem Leben.« Sheila war entschlossen. So vorsichtig und ängstlich sie sich manchmal gab, wenn es um ihren Mann ging, bei ihr gab es einen Punkt, an dem sich alles änderte. Da konnte sie, wie sie selbst mal gesagt hatte, zum Tier werden, das seine Jungen beschützt.
    »Nein, Sheila, nein. Ich werde nicht verschwinden. Nicht jetzt. Auch nicht ohne dich. An meinem Plan hat sich nichts geändert, verstehst du. Ich habe ihn nur verzögert. Und dein Sohn wird mich auch nicht mehr überraschen können. Das ist mal gewesen. Ein zweites Mal wird

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