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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von ihm, denn unter seinen Füßen zerknirschten kleine Steine, und in dieser weiten Öffnung klangen die Geräusche doppelt so laut. Viel zu sehen gab es hier nicht. Kahle, düstere Wände.
    Hin und wieder Nischen von unterschiedlicher Tiefe und Größe. Suko leuchtete hinein. Er rechnete damit, alte Knochen dort liegen zu sehen oder andere Reste, die auf schreckliche Taten hinwiesen, aber es war nichts von dem zu entdecken. Er konnte ganz normal vorgehen und blieb schließlich an einer ebenfalls ziemlich breiten Treppe stehen, die in die Tiefe führte, möglicherweise sogar in einen alten Burgkeller oder ein Burgverlies hinein.
    Schon zu allen Zeiten hatten Menschen in diesen Kellern Dinge versteckt, die vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollten.
    Auch wenn Jahrhunderte vergangen waren, es konnte sein, daß noch Spuren zurückgeblieben waren.
    Er entdeckte sie auch. Allerdings waren sie anders, als er sie sich vorgestellt hatte. Diese Ruine mußte vor ihm von zahlreichen Menschen besucht worden sein, denn die hatten genau das getan, was man eigentlich nicht machte. Der Abfall war einfach auf den Boden geworfen worden. So entdeckte Suko vergammeltes Papier, zerquetschte Dosen und irgendwelche Kunststoffverpackungen, die nie und nimmer verrotteten. Daß es eine Hinterlassenschaft der Hexen war, daran konnte er nicht glauben. Hier hatten sich ›normale‹ Menschen vergnügt und den Müll einfach zurückgelassen. Es hätte Suko nicht gewundert, wenn er auch noch Kondome gefunden hätte.
    Vor einer Mulde blieb Suko stehen und überlegte, ob es sich tatsächlich lohnte, in die Tiefe hinabzusteigen.
    Zu sehen war nichts, zu hören ebenfalls nichts. Der schmale Strahl glitt über die abgerundeten Kanten der Stufen hinweg und wurde irgendwann von der Dunkelheit aufgesaugt.
    Suko ging trotzdem weiter. Verliese hatten ihn schon immer interessiert.
    So ließ er die Graue der Öffnung hinter sich. Leise konnte er sich nicht bewegen. Immer wieder zerknackten Steine unter den Sohlen, und vom Licht der Lampe aufgeschreckte Motten und Käfer flogen durcheinander.
    Die alte Treppe führte in eine muffige und kalte Dunkelheit hinein, die Suko regelrecht klebrig vorkam. Ähnlich wie feuchter Ruß.
    Er ging weiter und blieb nach zwei weiteren Schritten stehen. Er hatte etwas gehört.
    Aus der Tiefe und aus der Dunkelheit war es hoch an seine Ohren gedrungen, wie von sanften Schwingen getragen. Ein leises Geräusch, auf das er sich zunächst noch konzentrieren mußte, um es überhaupt zu vernehmen.
    Er ging noch einige Stufen weiter, blieb dann stehen und hörte es deutlicher.
    Suko stellte fest, daß er sich nicht geirrt hatte. Ein ungewöhnlich klingendes Pochen oder gedämpftes Hämmern war zu hören. Woher das
    ›Bum Bum‹ kam und was es bedeutete, konnte Suko natürlich nicht wissen. Am Ende der Treppe würde er die Lösung finden, davon ging er aus. Er drehte sich noch einmal um und leuchtete die Treppe wieder hoch. Obwohl der starke Strahl den Eingang erreichte, war dort auch bei einem heftigen Schwenk nichts zu erkennen.
    Allein, ich bin allein. Er spielte mit diesem Gedanken und mußte trotzdem über ihn lachen.
    Nein, er war nur äußerlich allein. Nicht tief unter ihm, wo etwas passierte, mit dem er nicht zurechtkam. Für ihn hatte das Geräusch keinen natürlichen Ursprung. Er wollte auch nicht daran glauben, daß dort eine alte Maschine in Gang gesetzt worden war. Das Pochen war zu leise, aber es klang sehr regelmäßig.
    Schon längst hatte der Lichtkegel das Ende der Treppe erreicht und war über die Stufen hinweggekrochen. Er stach ins Leere.
    Es gab kein Gerät, von dem dieses Pochen hätte stammen können.
    Suko hatte sich schon damit abgefunden. Wenn er richtig überlegte, war es durchaus möglich, daß irgendwo vor ihm, verborgen in der Finsternis, ein gewaltiges Herz schlug, das seine dumpfen Geräusche durch die Dunkelheit schickte.
    Dort unten mußte etwas Unheimliches passieren. Etwas, das einen ängstlichen Menschen längst zum Rückweg gezwungen hätte, aber Suko gehörte nicht zu den Angsthasen. Er wollte herausfinden, was dort geschah, deshalb war er gekommen, und nichts konnte ihn aufhalten.
    Es war nur mehr ein kleiner Rest, den er zurückzulegen hatte. Wegen der eingeschalteten Lampe kam er sich vor wie eine Insel, die durch die klebrige Dunkelheit geschickt worden war.
    Sukos Lichtstrahl malte einen kleinen Kreis auf das unregelmäßig zusammengefügte Gemäuer, als sollte er bis auf

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