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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großes Stück näher brachten.
    Einen zweiten Ausgang gab es hier unten nicht. Deshalb mußte Suko den normalen Weg wieder zurück. Es war gar nicht mal so schlecht, daß dieses Verlies nur von einer Seite begangen werden konnte, so war es besser unter Kontrolle zu halten.
    Vor der untersten Stufe blieb der Inspektor stehen. Er leuchtete hoch und sah auch die letzte Stufe, über dessen Kante das Licht hinwegstrich, so dünn, als hätte sich dort eine Seele verirrt.
    Suko stieg wieder in die Höhe. Er ging dicht an der alten Wand entlang, die aus Bruchsteinen errichtet worden war. Manche standen relativ weit vor, so daß er hin und wieder mit dem Arm dagegenschlug.
    Das Licht wies ihm den Weg. Spinnweben schimmerten wie dünnes, helles Haar. Manchmal glänzte der Schmutz auf den Stufen, als hätte man ihn mit Öl übergössen. Alles war rutschig geworden. Er nahm den Geruch noch deutlicher wahr. Diese Welt hier unten faulte vor sich hin, wozu der Müll auch noch beitrug.
    Die Hälfte der Treppe lag hinter ihm, als Suko den Arm wieder anhob und nach vorn leuchtete. Am Ende der Treppe erwischte das Licht die Gestalt, die es nicht rechtzeitig schaffte, zur Seite zu huschen. Suko konnte noch erkennen, daß er eine Frau so heftig erschreckt hatte.
    Eine Hexe?
    Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Entweder war sie an der Mauer stehengeblieben und wartete dort in sicherer Deckung, oder sie war davongeschwebt, denn Tritte hatte Suko nicht gehört.
    Nichts war in der Schwarzen Magie unmöglich, gar nichts. Ihn hielt auf der Treppe nichts mehr. Er war ein Mensch, der immer alles genau wissen wollte, und so handelte er auch.
    Im Gegensatz zum Gang nach unten, nahm er nun mehrere Stufen auf einmal, und schließlich hatte er die Treppe hinter sich gelassen.
    Suko drehte sich nach links.
    Sein Licht zerschnitt die Dunkelheit neben der Wand – und fand leider kein Ziel.
    Es war keine Person zu sehen. Die eine hielt sich irgendwo versteckt.
    Aber wo?
    Suko glaubte, daß sie noch in der Nähe war und auch noch sechs weitere Verbündete hatte. Sie wären also zu siebt gewesen. Immerhin waren es sieben Herzen…
    Er bewegte sich vorsichtig auf den helleren Ausschnitt zu, durch den er gekommen war. Inzwischen waren die Wolken dichter geworden und hatten noch mehr Licht geschluckt. Noch war die Dämmerung nicht über den Himmel geschlichen, aber lange würde es nicht mehr dauern.
    Halloween gehörte bereits zur dunklen Jahreszeit. Suko dachte daran, daß ihn der Mann an der Haltestelle gewarnt hatte. Das Fest der Geister schien auf dieser alten Burgruine seinen Stammplatz gefunden zu haben.
    Er bewegte die rechte Hand fächernd und sorgte dafür, daß der Lichtschein mehr erfaßte. Soviel Suko erkennen konnte, war der Weg zum Durchgang hin frei. Es stand niemand da, der ihn aufhalten wollte, und er überwand die Distanz mit schnellen Schritten.
    Im Bogen blieb er stehen. Doch etwas erleichtert, daß er die dunkle Tiefe hinter sich gelassen hatte.
    Um den Burghof zu erreichen, mußte er wieder die Treppe hinunter. Das konnte warten, zuvor blieb er an der obersten Stufe stehen und schaute in den Hof, der von den hohen Mauern umrahmt wurde.
    Da es nicht mehr besonders hell war, war es im Innenhof entsprechend düster.
    Durch irgendwelche Lücken pfiff der Wind. Im Burghof spielte er mit dem herumliegenden Papier. Suko wußte auch nicht, aus welchem Grund er zunächst am Ende der Treppe stehenblieb. Er wollte sich die Umgebung genauer anschauen. Er rechnete damit, daß man ihn beobachtete, aber er wollte auch herausfinden, wer dies tat, und dazu mußten die anderen aus den Löchern kommen.
    Sie hielten sich bedeckt.
    Keine Stimmen, keine fremden Laute, auch nicht das Schreien irgendwelcher Vögel. Die Stille lastete beinahe wie Blei über dem Innenhof der alten Burg.
    Er sah auch kein Licht. Da er seine Lampe ausgeschaltet und weggesteckt hatte, stand er ebenfalls im Halbdunkel und wartete noch immer ab, was die andere Seite unternahm.
    Nichts passierte.
    Auch die Person blieb verschwunden.
    War sie nur ein Geist gewesen? Daran wollte Suko nicht glauben. Was er gesehen hatte, das hatte er auch gesehen, denn Geister sahen anders aus, das wußte er.
    Ein Lachen!
    Genau über ihm. Es peitschte gegen seine Ohren, und Suko legte den Kopf zurück, während er sich gleichzeitig drehte und in die Höhe blickte.
    Wie ein Schattenriß stand die Gestalt hoch oben auf der Burgmauer. Der Wind prallte gegen sie und spielte mit ihrer Kleidung. Er

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