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Lily und der Major

Lily und der Major

Titel: Lily und der Major Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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wenn es dabei um ihr Leben gegangen
wäre.
    »Vielleicht kommt ein Kind«, fuhr
Rupert fort. »Hast du daran schon einmal gedacht?«
    »Ja«,
unterstützte Caleb ihn. »Hast du daran gedacht?«
    Lily zog sich einen Stuhl heran und
setzte sich bestürzt. Die Möglichkeit einer Schwangerschaft hatte sie
tatsächlich noch nicht bedacht. »Seid still, beide«, murmelte sie, weil ihr
übel wurde.
    »Ich
glaube, du solltest den Major heiraten«, meinte Rupert. »Lieber würde ich den
Teufel heiraten!« versetzte Lily. Caleb lachte. »Ist sie nicht entzückend?«
    Rupert
runzelte die Stirn.
    »Ich persönlich bin eher der
Ansicht, daß sie eine ordentliche Tracht Prügel braucht.«
    »Ganz meine
Meinung«, stimmte Caleb zu.
    »Würdet ihr bitte aufhören, über
mich zu reden, als sei ich nicht vorhanden? Und es wären ganz andere Männer
vonnöten, um mit mir fertigzuwerden, als ihr beide!«
    Caleb beugte sich mit interessierter
Miene vor. »Soll das eine Herausforderung sein?«
    »Nein«, sagte Lily und fühlte sich
sehr gedemütigt nach ihrer Antwort.
    »Das dachte
ich mir doch«, meinte Caleb.
    »Treib es
nicht zu weit!« warnte Lily.
    An diesem
Abend wurde nichts entschieden.
    Am Sonntag morgen, nach einer
schlaflosen Nacht voller Sorgen, sie könnte schwanger sein, ging Lily in die
Kirche und betete zu Gott, daß er Caleb
fortschicken und ihn sie vergessen lassen möge. Natürlich vorausgesetzt, sie
war nicht schwanger – denn seit sie Tylerville verlassen hatte, hatte sie keine
Blutungen mehr gehabt.
    Als sie zu Ruperts Haus zurückkam,
war niemand da, und Lily begann den Teig für einen Apfelkuchen zuzubereiten.
Sie rollte ihn gerade aus, als es klopfte.
    »Herein!«
    Es war Caleb. »Ich wollte mich für
gestern abend entschuldigen«, sagte er mit unschuldiger
Miene. »Und ich glaube, es wäre besser, wenn wir doch nicht heiraten würden.«
    Lily umklammerte das Nudelholz, weil
es ihr in den Fingern zuckte, es Caleb auf den Kopf zu schlagen. Andererseits
hatte sie ja schon immer gewußt, daß er ein Schuft war. »So?«
    »Ja, denn wir würden uns ja doch nur
streiten. Oder den lieben langen Tag im Bett herumliegen. Ich halte es für
besser, wenn wir uns von jetzt an voneinander fernhalten.«
    Eben hatte Lily noch darum gebetet,
daß es so sein möge. Warum tat es dann jetzt so schrecklich weh? »Und wenn ich
nun ein Kind erwarte?«
    Caleb zuckte die Schultern. »Dann
sorge ich für euch beide.«
    »Wie du für Bianca gesorgt hast, vermute ich.«
    Caleb lächelte. »Genau.«
    Lily klopfte gereizt mit dem
Nudelholz auf ihre Hand. »Aber du meinst, heiraten sollten wir nicht?«
    »Auf keinen Fall!« widersprach Caleb
energisch.
    »Und wenn ich es nun für
besser hielte?«
    Caleb schmunzelte. »Wenn du mir
einen Antrag machst, kleine Lilie, überlege ich es mir vielleicht. Aber
natürlich müßtest du zuerst die nötige Demut mir gegenüber beweisen.«
    Lily stieß einen unterdrückten
Schrei aus und kam mit erhobenem Nudelholz um den Tisch gestürmt. Doch Caleb
nahm es ihr mühelos ab, legte es fort und zog Lily in seine Arme. Sie wehrte
sich, aber ein Entkommen war nicht möglich, und in dem Augenblick, als er sie
küßte, war sie schon besiegt.
    Schließlich löste sich Caleb von ihr
und schob sie ein Stück von sich weg. »Wenn du es dir anders überlegen
solltest, weißt du, wo du mich finden kannst.«
    »Eher tanze ich in der Hölle, als
vor dir zu kriechen!«
    Er lachte. »Wenn nicht Gefahr
bestünde, daß du mein Kind unter dem Herzen trägst, würde ich dich jetzt übers
Knie legen.«
    »Ich bin nicht schwanger!« fuhr Lily
auf und wandte sich zum Herd, um Feuer anzuzünden.
    Caleb folgte ihr und legte
besitzergreifend eine Hand auf ihren Bauch. »Das werden wir in ein paar Monaten
sehen«, meinte er, bevor seine Finger tiefer glitten.
    Lily schloß die Augen und legte den
Kopf zurück. »Caleb .. hör auf ...«
    Er zog die Hand zurück, aber nur, um
Lily von neuem an sich zu ziehen und sie seine Erregung spüren zu lassen. Lily
stöhnte auf und haßte Caleb dafür, daß er so mühelos ihre Vernunft ausschalten
und sie bis auf den Grund ihrer Seele erschüttern konnte.
    »Rupert kann jeden Augenblick nach
Hause kommen«, flüsterte sie nervös.
    »Du lügst«, erwiderte Caleb rauh.
»Er ist zu Besuch bei der Pfarrerstochter, die er heiraten will.«
    Als Lily seine Hand unter ihren
Röcken spürte und er die seidenen Bänder ihrer Pantoletten löste, wehrte sie
sich nicht. Eine heftige Erregung begann sich ihres

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