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Lily und der Major

Lily und der Major

Titel: Lily und der Major Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zu raten, Lily, weil du ja doch nicht auf mich
hörst. Ich kann dir nur noch sagen, daß du immer zu uns kommen kannst, wenn du
einmal Schwierigkeiten haben solltest.«
    Lily umarmte ihre Freundin dankbar.
»Das verspreche ich dir, Gertrude«, sagte sie leise.
    Als alle außer Hank und Velvet fort
waren, setzte Lily sich mit ihrer Freundin an das große Lagerfeuer, das Caleb
im Hof entzündet hatte. Auch Hank und Velvet hatten inzwischen begonnen, ihr
Haus zu bauen, und da beide viele Stunden täglich daran arbeiteten, machte es
rapide Fortschritte.
    Velvet legte die Hände auf ihren
Bauch und flüsterte Lily glücklich zu: »Ich werde um die Weihnachtszeit ein
Kind bekommen, denke ich. Meine Periode kam sonst immer sehr pünktlich, und
seit Hank zurückkam, habe ich sie nicht mehr gehabt.«
    Lily drückte ihrer Freundin erfreut
die Hand. »Wie schön«, sagte sie aufrichtig, doch dann verblaßte ihr Lächeln.
»Ich glaube, unsere Kinder werden ungefähr um die gleiche Zeit geboren werden.«
    Velvet umklammerte Lilys Hand so
fest, daß es schmerzte. »Dann ist es entschieden, Lily! Du mußt den Major
heiraten, solange er noch dazu bereit ist.«
    Lily schob gereizt das Kinn vor.
»Meinst du, ich würde es mir lange überlegen, wenn er ein bißchen vernünftiger
wäre?«
    Velvet machte große Augen. »Willst
du damit sagen, daß er die Sahne haben will, ohne die Kuh zu kaufen? Aber warum
hat er dir dann seinen Ring gegeben?«
    Lily seufzte. »Caleb würde mich
schon heiraten – wenn ich bereit wäre, mit ihm nach Pennsylvania zu gehen.«
    »Steht es nicht so in der Bibel?«
fragte Velvet. »Ich meine, daß man seinem Gatten folgen muß, wohin er geht?«
    Dieser Teil der Heiligen Schrift war
ein wunder Punkt bei Lily. Vermutlich hatte sie inzwischen sogar Gott gegen
sich aufgebracht! Aber sie war der ewigen Ausreden müde. Die Wahrheit war,
daß sie sich ganz einfach vor der Ehe fürchtete. »Wie ist es für dich, Velvet?
Verheiratet zu sein, meine ich?«
    Velvet seufzte verträumt und starrte
ins Feuer, als böte sich ihr dort ein wunderbares Schauspiel. »Es wird jeden
Tag schöner«, antwortete sie nach einer Weile. »Hank und ich, wir arbeiten
zusammen, Seite an Seite, den ganzen Tag lang. Und nachts – nun, nachts sind
wir auch zusammen.«
    Lily war gerührt, und auch ein
bißchen belustigt, als sie ihre Freundin erröten sah. »Meinst du, das genügt –
schön zu finden, was ein Mann mit dir im Bett tut?«
    Velvet schüttelte den Kopf. »Wenn es
nur das wäre, ganz sicher nicht. Es ist nur dann perfekt, wenn man zusammen
reden und lachen kann, und wenn man weiß, daß man für einander da ist, was
auch immer geschehen mag.«
    Lily sah zu Caleb hinüber und
seufzte schwer. »Ach, ich weiß es einfach nicht. Er ist so stur, daß ich
manchmal wirklich glaube, es wäre besser, nachzugeben und ihn zu heiraten.«
    »Warum tust du es dann nicht?«
    »Weil er mich dann besitzen würde,
wie er sein Pferd besitzt, sein Land und sein Gewehr.«
    Velvet lächelte. »Mich stört es
nicht, daß Hank mich besitzt.«
    »Das ist ja lachhaft, Velvet!« widersprach Lily
heftig. »Du bist ein menschliches Wesen, Velvet
– kein Sattel oder Schubkarren. Niemand kann dich besitzen!«
    »Doch – ich brauche es nur
zuzulassen«, beharrte Velvet. Lily gab es auf.
    Bald kam Hank zu ihnen herüber, und
kurz darauf brachen er und Velvet auf.
    Lily schaute ihnen schweigend nach.
    »Was denkst du?« fragte Caleb, der
hinter sie getreten war. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Nacken, bevor
er sie sanft in seine Arme zog.
    »Daß ich Hank und Velvet beneide«,
erwiderte Lily ehrlich. »Es ist so einfach bei ihnen. Sie ... Sie passen so gut
zusammen. Und ich glaube, sie werden bald ein Baby haben.«
    Caleb drehte Lily zu sich herum.
»Wir auch«, erinnerte er sie zärtlich.
    Sie hob den Kopf und schaute ihm in
die Augen. »Ja, so wird es sein«, antwortete sie. »Ich glaube, wir sollten
nicht mehr zusammen schlafen, Caleb«, fügte sie nachdenklich hinzu.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir nicht verheiratet sind und
auch nicht die Absicht haben, es je zu sein. Deshalb ist es eine Sünde.«
    Caleb küßte sie auf den Mund. »Darin
kann ich dir nur zustimmen. Daß es eine Sünde ist, nicht verheiratet zu sein,
meine ich.«
    Lily versteifte sich in seinen
Armen, als ihr bewußt wurde, daß ihr Körper auf seine Nähe zu reagieren begann.
»Aber du bist nicht bereit nachzugeben, oder?«
    »Ich werde dir nicht versprechen,
für den Rest meines

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