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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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einen Alarm ausgelöst«, sagte Connor.
    Hailey wollte protestieren, besann sich aber, als sie auf dem Bildschirm sah, wie Crockett sich fast den Hals verrenkte, um den Raben auf dem Kopfbrett zu sehen. »Mach, dass du wegkommst!«, rief er.
    Ein zweiter Rabe landete neben dem Bett im Schnee. Einige Elstern schlossen sich ihm an, pickten die Körner auf. Aber der Rabe auf dem Kopfbrett blieb, wo er war.
    »Vielleicht landen sie nicht auf ihm«, sagte Connor.
    »Der eine hat sich direkt auf Giulios Arm gesetzt«, sagte Bridger. »Hat ihm aus der Hand gefressen. Wenn sie Hunger haben, meinte Giulio, dann vergessen sie ihre Scheu.«
    Im selben Moment sprang der Rabe auf Crocketts Brust und schnappte sich einen Schnabelvoll Talg und Fleisch, bevor der Milliardär ihn abschütteln konnte.
    Hailey wandte sich ab, schlüpfte in den Geheimgang und sagte: »Das ist ja noch schlimmer als das, was sie Sir Lawrence angetan haben.«
    »Stimmt«, gab Bridger zu und griff sich die Maschinenpistole.
    Ein zweiter Rabe landete auf Crocketts Oberschenkel. Der hob das Becken an, um ihn wieder zu verscheuchen. Da schnappte der Vogel zu. Crockett schrie auf. Der Rabe hatte ihm mit seinem spitzen Schnabel die Haut aufgerissen. Er blutete.
    »Und wenn sie …?«, begann Connor.
    Ein Krachen und Splittern draußen in der Halle unterbrach ihn. Er hörte es erneut, da ging der Alarm los: Sirenengeheul und eine elektronische Frauenstimme rief: »Gewaltsames Eindringen! Die Polizei wird verständigt! Gewaltsames Eindringen! …«
    »Team zwei ist gelandet«, verkündete Special Agent Phelps im Kommandozentrum des FBI . Er war sichtlich erleichtert. »Geschätzte Ankunftszeit: Zwanzig Minuten. Ein Helikopter der Nationalgarde steht schon für sie bereit.«
    »Sind unsere Männer einsatzbereit?«, fragte Kane.
    »Sie proben seit Tagesanbruch den Zugriff«, entgegnete Phelps. »Wir gehen zu Burns’ Haus. Dann durch den Geheimgang, den Hennessys Kinder benutzt haben. Nur ein Wachtposten ist bei den Geiseln. Wir können es schaffen, vorausgesetzt, wir kommen durch den Zaun, ohne dass sie es merken.«
    Hennessy zuckte zusammen, als das Satellitentelefon klingelte. Er hob ab.
    »Mickey«, meldete sich eine barsche Stimme. »Hier Terry Japrudi.«
    »Terry, wir müssen den Zaun umgehen.«
    »Wie haben die das geschafft?«
    Hennessy erklärte es ihm, während er die Computerbildschirme in der Kommandozentrale im Auge behielt, wo Raben und Elstern inzwischen eine konisch wirbelnde Schar über Albert Crockett gebildet hatten. Die untersten Vögel landeten auf dem Milliardär, schnappten nach seinem Bauch und zogen sich wieder zurück. Er blutete aus mehreren Wunden.
    »Helft mir!«, kreischte Crockett.
    Die Vögel ließen sich bald unverfroren auf ihm nieder und machten sich daran, in seine Brust zu picken. Es schien, als hätte Crockett einen lebendigen, schimmernd schwarzen Schal um den Hals, gewoben aus den flirrenden Schwanzfedern von Raben und Elstern.
    »Bitte«, krächzte Crockett in die Kamera über seinem Kopf. Er wehrte sich nur noch schwach. »Bitte. So helft mir doch! Das ist nicht richtig! Ich habe diese Folter nicht verdient.«
    »Das ist mehr als barbarisch«, sagte Cheyenne und wandte den Blick ab. »Es ist obszön.«
    »Wie kommen sie nur auf den Gedanken, dass sich irgendjemand ihrer perversen Revolte anschließen wird?«, fragte sich Kane. »Ich meine, was haben die denn zu bieten: krankes politisches Theater, ein Gemecker über globale Konzerne und dazu öffentliche Hinrichtungen? Ich glaube nicht, dass sie mit dieser Botschaft irgendjemanden anlocken oder zumindest so wenige, dass man kaum von einer Revolution sprechen kann. Was zum Teufel wollen sie? Bestimmt keinen dritten Weg, so viel ist sicher.«
    Hennessy, der nicht mehr hinsehen konnte, wandte sich ab und erzählte Terry Japrudi, wie die Terroristen auf das Clubgelände gekommen waren.
    »Ich hab immer befürchtet, dass uns diese Lücke von 2 , 2 Sekunden irgendwann zum Verhängnis wird«, sagte Japrudi.
    »Musste die Lücke wirklich so groß sein?«, fragte Hennessy.
    »Sie ist im Code-Bereich«, antwortete Japrudi. »Mit zusätzlichen achtzigtausend Dollar hätten wir’s unter ’ner Sekunde halten können. Doch aus Sparsamkeitsgründen wurde eben beschlossen, es bei den 2 , 2  Sekunden zu belassen.«
    »Tja, irgendwie hat die Dritte Front anscheinend davon Wind gekriegt«, sagte Hennessy und versuchte vergebens, sich einen Reim darauf zu machen. »Gibt es denn keine

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