LIMIT - reich, gewissenlos, tot
haben!«
»Ich habe Sichtkontakt, General«, sagte Truth über Funk. »Es sind keine Militärhubschrauber! Sie sind grün. Ohne Kennzeichen. Sieht mir nach Privatarmee aus.«
»Gut, sobald sie vorbeifliegen!«
»Roger.«
Die Helikopter rückten näher, bis sie über dem Clubgebäude standen. Draußen drückten sich Cobb und Dalton fest gegen die verschneite Hecke, die den Tanzsaal umgab, wobei sie dank des weißen Tarnzeugs fast vollkommen mit der Umgebung verschmolzen.
Der erste Hubschrauber überflog die Terrasse und den Skilift, zog eine Schleife und machte Anstalten, auf der Ebene oberhalb der Lodge zu landen. Der zweite näherte sich den Ställen und drehte dann ebenfalls um.
Vom Saal aus beobachtete der General, wie die beiden Helikopter zur Landung ansetzten. Hämische Freude zog ihm die Mundwinkel nach oben, ein echter Kontrast zu den gemalten.
Truth und seine Männer eröffneten vom verschneiten Dach des Clubgebäudes aus das Feuer auf die Helikopter. Die Windschutzscheibe der Maschine, die dem Skilift am nächsten war, zerbarst. Der Hubschrauber geriet heftig ins Schwanken und setzte hart auf. Die Greenwater-Leute in seinem Bauch schossen gnadenlos zurück, und etliche sprangen ins Freie. Sie rannten auf den Wald zu, in dem Crockett lag. Allen voran Harry Mann.
Der andere Helikopter suchte währenddessen eine weniger exponierte Landezone. Cobb zielte mit der Panzerfaust auf den klaffenden Bauch des aufsteigenden Vogels.
Er drückte ab. Die Granate legte die hundertfünfzig Meter in einer Hundertstelsekunde zurück. Sie hinterließ eine dampfende Spur, die in den Rumpf des Greenwater-Hubschraubers führte, geradewegs zwischen die zwei Männer, die am offenen Einstieg saßen. Der Sprengkopf traf mit einem ohrenbetäubenden Knall das Getriebe des Hauptrotors.
Der Helikopter schlingerte wie wild, und mehrere Männer, durchsiebt mit Schrapnells, wurden herausgeschleudert. Dalton schoss von der anderen Seite des Saals auf den zweiten Hubschrauber. Die Granate hinterließ einen orangefarbenen Streifen am Nachthimmel und einen brenzligen Geruch, als das Geschoss am Heckrotor des Hubschraubers explodierte. Die Rotorblätter drehten sich noch, als die Granate sie vom Heck riss. Sie fegten durch die Luft wie riesige Sensen, köpften mehrere Bäume und kappten die Stahlseile der Sesselbahn. Die gerissenen Enden rasselten mit einem Geräusch aus den Rollen, das an die kreischenden Bremsen eines Güterzugs erinnerte.
Der Helikopter, der als Erstes beschossen worden war, trudelte jetzt und spuckte öligen Rauch. Die Soldaten der Dritten Front auf dem Dach und im Wald feuerten ohne Unterlass auf den verwundeten Vogel und auf die Söldner, die auf die Krähenkolonie zustürmten, um Albert Crockett zu befreien.
Sie wurden allesamt niedergestreckt, nur zehn Meter vom Waldrand entfernt. Gleich darauf stürzte der Helikopter wie ein böser Vogel auf die Skipiste und hustete rußige Flammen über den Schnee.
34
Hennessy konnte nicht fassen, was er soeben auf den Computermonitoren mit angesehen hatte. Cheyenne O’Neil und Willis Kane schienen nicht minder entsetzt. Die Bildschirme zeigten die Terrasse des Clubhauses, die Sesselbahn, die Ställe und in der Ferne die brennenden Hubschrauber. Vermummte Soldaten der Dritten Front tauchten aus dem Wald auf, die Waffen in Siegerpose nach oben gerissen.
Dann schwenkte die Kamera auf den General. »Sie haben Glück, dass ich ein geduldiger Mensch bin. Jede weitere Aggression, ob von privater oder staatlicher Seite, zieht die sofortige Erschießung der übrigen Geiseln nach sich.
Wir
sind bereit, für unsere Sache zu sterben. Sie auch?«
Wieder sah man Albert Crockett auf seinem Bett im Wald. Er bewegte sich nicht mehr. Elstern pickten ihm die Augen aus.
»Schaltet das gottverdammte Ding aus!«, schrie Kane, bevor er sich Hennessy zuwandte. »Wie kommen wir da rein?«
Hennessy zuckte zusammen, dann sagte er: »Wir brauchen Pferde. Vierzig oder fünfzig.«
Bridger, Connor und Hailey beobachteten von Horatio Burns’ Bürofenster aus, wie die Hubschrauber abgeschossen wurden. Es wurde eiskalt im Raum, nachdem Cobb die Haustür eingeschlagen hatte. Schnee trieb ins Foyer. Sie waren alle drei wieder in ihre Anoraks und Stiefel geschlüpft. Bridger ging an den Computer und startete ihn.
»Was tust du denn da?«, fragte Hailey. »Wir sollten im Tunnel bleiben, bis Dad uns holen kommt.«
»Und ich könnte mir denken, dass er wissen will, ob es uns gut geht. Außerdem
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