Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
Vom Netzwerk:
Clubs, tja …«
    Zwei der Geschworenen hatten Dosen hervorgeholt und tunkten ihre Finger hinein. Es war eine zähe weiße Substanz, die sie Crockett auf den Bauch schmierten.
    »Was ist das für Zeug?«, fragte Cheyenne, die Hennessy über die Schulter sah.
    »Sieht aus wie Bratfett oder Speck«, sagte Hennessy.
    Ein weiterer Geiselnehmer schleppte einen Eimer heran und kippte den Inhalt auf Crocketts Bauch; die anderen beiden verteilten die Mischung über den Speck.
    »Und das hier ist Vogelfutter und Fleischabfall«, sagte Cheyenne.
    Hennessy schlug in jähem Schrecken die Hand vor den Mund, als die Geschworenen Crockett alleine ließen. Der Milliardär schlotterte vor Kälte. Der General und Richter Truth, Emilia und Gerichtsdienerin Mouse nahmen um das Bett herum Aufstellung.
    »Und jetzt?«, fragte Crockett verdutzt. »Jetzt lasst ihr mich hier? Ich soll hier erfrieren?«
    Hennessy wurde übel. »O Gott, er kapiert es nicht.«
    Cheyenne wandte sich ab. »Ich glaube nicht, dass ich mir das ansehen kann.«

33
    Hailey stand halb hinter dem Bücherregal und starrte schaudernd auf den Monitor.
    »Ob die das wirklich tun? Die Vögel, mein ich?«, fragte sie entsetzt.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bridger, aber seine Hand zitterte.
    Richter Truth auf dem Bildschirm grinste belustigt über die Frage des Milliardärs, ob man vorhabe, ihn erfrieren zu lassen. »Möglich wär’s«, antwortete er. »Kommt ganz auf Ihre körperliche Verfassung an. Aber vermutlich würden Sie lieber an Pest und Cholera sterben, bis das hier vorbei ist. Albert Crockett, weil Sie sich zeit Ihres Lebens wie ein Geier aufgeführt haben und Ihnen ein Menschenleben so wenig wert war, sollen Aasfresser Ihre Henker sein. Gott sei Ihrer Seele gnädig.«
    Truth trat beiseite. Der General stellte sich vor die Kamera und sagte in gekünsteltem Ton: »Morgen findet um acht Uhr Ostküstenzeit die Verhandlung gegen Chin Hoc Pan aus Hongkong statt. Er handelt mit Immobilien und Rohstoffen und hat eine sehr, sehr ungezogene Seite. Wenn Sie wissen wollen, wofür er
seine
Einkünfte verwendet, schalten Sie wieder ein!«
    Der Bildschirm teilte sich in zwei waagerechte Split Screens. Das untere Bild zeigte eine statische Gesamtansicht der Lichtung. Der Milliardär lag mit gespreizten Gliedmaßen auf dem Bett. Er zerrte an seinen Fesseln und fror erbärmlich. Im oberen Bild war Crockett vom Bauch aufwärts zu sehen, wie er geradewegs in die Kamera starrte. Hailey schloss daraus, dass die Kamera im Baum montiert war, der dem Fußende des Bettes am nächsten stand.
    »Hilfe!«, brüllte Crockett. »Helft mir doch! Ich zahle zwei Milliarden, nein, fünf Milliarden, wenn mir jemand hilft. Lydia! Bitte sag ihnen, dass ich mein Versprechen halte. Hilf mir!«
    »Wahnsinn!«, sagte Connor. »Da muss doch einer anbeißen, meint ihr nicht? Bei fünf Milliarden Dollar!«
    »Mensch«, sagte Bridger. »Die Kohle könnte mir auch gefallen.«
    Connor sah seinen Bruder augenzwinkernd an. »Mir auch, und wir sind nicht weit weg.«
    Hailey trat wieder hinaus in die Bibliothek. »Denkt nicht mal dran«, sagte sie. »Ist schon schlimm genug, dass wir nicht im Geheimgang sind bei geschlossener Tür, so wie wir’s Dad versprochen haben.«
    Ihre Brüder reagierten nicht, weil auf dem Bildschirm gerade die erste Elster von ihrem Ast aufflog. Sie drehte träge eine Runde über Crockett. Der Milliardär sah den Vogel mit dem schwarz-weißen Brustgefieder und hörte auf zu schreien. Er beobachtete, wie die Elster eine Schleife zog und dann nicht weit von ihm im Schnee landete. Sie hüpfte näher, reckte den Hals und richtete die schwarzen Schwanzfedern auf. Da erspähte sie einen Fetzen Fleisch. Sie stieß einen Schrei aus, schnappte sich das Fleisch und flog laut krächzend davon. Zwei weitere Elstern flatterten aus den Bäumen und jagten einander. Der erste Rabe zog bedächtige Kreise über Crockett, der zusah, wie er im Gleitflug tiefer kam.
    Ein zweiter Rabe flog auf, stieß herunter und schnappte sich einen Happen Fleisch aus dem Schnee. Der dritte landete auf dem Kopfteil des Bettes. Er riss den Schnabel auf, krächzte, plusterte das schwarze Gefieder und sah zu, wie seine Brüder sich über die Fleischfetzen hermachten. Elstern, fast ein Dutzend, kreisten jetzt über der Lichtung.
    Bridger sagte: »Wir könnten uns durch die Hintertür nach draußen schleichen.«
    »Ihr löst den Alarm aus, wenn ihr rausgeht«, gab Hailey zu bedenken. »Das merken die doch!«
    »Ich hab schon

Weitere Kostenlose Bücher