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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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ging auf, und Agent Phelps kam herein, gefolgt von Jim Johansson, einem drahtigen Typen Anfang vierzig, dessen Kiefer aussah wie das Ende eines Ambosses. Johansson war der Kommandant von Team zwei. Frustriert stand Cheyenne auf und sah, wie Hennessy im Konferenzraum Johansson die Hand schüttelte. Sie hörte, wie er ihm seinen Plan erläuterte, um den Zaun zu überlisten.
    »Sobald es dunkel wird«, sagte er. »Das Team von Agent Johansson wird von Südosten eindringen. Phelps’ Team kommt von Nordwesten.«
    »Wie?«, sagte Kane.
    »Also schön«, sagte Hennessy. »Seit ich nach Montana umgezogen bin, faszinieren mich die Indianer. Wir werden einen Trick anwenden, mit dem die Prärieindianer, die Sioux und Comanchen, ihre Feinde überlisteten: Man nähert sich zu Pferd, hält sich am Sattelknauf fest, geht dann mit einem Fuß aus dem Steigbügel und drückt sich seitlich ans Pferd. So haben die Sioux ihre Pferde als Schutzschilde gegen die Schützen der U.S.-Kavallerie benutzt. Der Zaun ist darauf programmiert, Elche, Pferde und Kühe zu ignorieren, wobei er vom Profil der Köpfe ausgeht. Wenn ihr euch also seitlich gegen die Pferde drückt, kommt ihr sauber durch.«
    Als er fertig war, schnaubte Johansson verächtlich. »Und das sollen wir in nur zwei Stunden lernen?«
    »Ich dachte, ihr seid die Besten?«, versetzte Hennessy.
    Johanssons Miene verdüsterte sich. »Wir werden es lernen. Wo soll die Sache stattfinden?«
    »In diesem Bachbett und auf der Klippe da«, sagte Hennessy und tippte auf die entsprechenden Stellen auf der Karte. »Jefferson’s Nose. Ihr Team greift von hier aus an.«
    »Ist das schwer zu finden im Dunkeln?«, fragte Phelps.
    »Das Felsplateau ist von Weitem zu sehen«, sagte Hennessy. »Die Männer oben auf dem Kamm wissen, wo es ist, da bin ich sicher. Das Bachbett ist schwieriger zu finden, auch mit GPS . Aber ich führ euch hin.«
    Kane schüttelte den Kopf. »Du bist kein FBI -Agent, Mick. Kommt nicht in Frage.«
    Hennessy blieb beharrlich: »Wenn wir erst mal durch den Zaun sind, kann ich deinen Leuten den sichersten Weg zu Burns’ Haus zeigen. Ab dann ist es dein Spiel, Willis, und ich halte mich raus. Ich komm nur mit um sicherzugehen, dass es meinen Kindern gut geht.«
     
    Anfang Januar ist das Licht im Südwesten Montanas am späten Nachmittag, wenn Wolken den Himmel verdecken, von einem stumpfen Zinngrau, das die Dämmerung ankündigt. Um diese Zeit suchen Hirsche und Elche ihre Futterplätze auf. Auch die Raubtiere sind um diese Zeit auf Beute aus, das wusste Connor von seinem Vater. Aus diesem Grund war er besonders wachsam und entdeckte Cobb schon von Weitem, der mit Dalton im Schlepptau auf Burns’ Haus zukam. Connor hastete zu den Geschwistern zurück und zischte: »Der Psycho ist wieder im Anmarsch.«
    »Dieser Typ gibt wohl niemals auf«, sagte Bridger, schaltete den Monitor aus, folgte seinem Bruder in den Geheimgang und zog die Tür hinter sich zu.
    Mit Mühe versuchten sie ihren Atem zu kontrollieren, während sie sich hinter den Doppelspiegel drängten. Eine Minute verging. Dann öffnete Cobb die Tür zum Büro.
    Er spähte in jeden Winkel, sah sich alles genau an.
    »Ich sage dir, dass diese kleinen Bastarde hier drin sind.« Damit ging er zur Tür und fragte: »Wo geht’s hier zur Küche? Sie müssen doch was gegessen haben.«
    Beide Männer verließen den Raum. Es verging fast eine halbe Stunde, bis die Geschwister die Männer wiedersahen. Um 16 : 32  Uhr stand Bridger vor dem Doppelspiegel Wache. Connor und Hailey saßen nebeneinander auf dem Boden, mit dem Rücken zur Wand.
    »Sie sind hier drin, das sag ich dir!«, fauchte Cobb wütend, während er mit dem Gewehrlauf die Tür zum Büro aufstieß.
    Hailey wollte aufstehen, aber Connor schüttelte den Kopf und legte den Finger auf die Lippen.
    »Oben hab ich alles abgesucht«, sagte Dalton.
    »Und ich hab im Erdgeschoss und im Keller nachgesehen«, sagte Cobb. »Sie müssen sich irgendwo versteckt haben. Vielleicht gibt’s hier ’ne Art Bunker, wie im Film.«
    Er blieb stehen, drückte gegen seinen Kopfhörer, und seine Miene wurde finster.
    »Die Befehle des Generals sind eine verfluchte Zeitverschwendung«, knurrte er ins Mikro. »Wir waren doch schon im Keller. Sie müssen irgendwo hier drin sein.«
    Er hörte weiter zu und fluchte: »Scheiße, ja, geht klar, Radio. Aber es ist Zeitverschwendung.«
    Dalton dagegen schien die Idee zu gefallen. Er ging wieder hinaus. Cobb stapfte wütend hinter ihm her.

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