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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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»Die kleinen Scheißer sind hier drin!«
    Vor der Ledercouch blieb Cobb stehen. Er entsicherte seine Maschinenpistole, legte an und drückte ab. Die Waffe spuckte knatternd Feuer und Kugeln. Er ballerte weiter, drehte sich dabei im Kreis. Vasen und Skulpturen zerbrachen in Scherben. Holz splitterte. Der Monitor zerbarst. Bücher und Bilder wurden durchlöchert.
    Connor warf sich über seine Schwester. Nachdem das Schießen aufgehört hatte, hörte er Cobb leise lachen.
    »Beruhigt dich das etwa?«, fragte Dalton.
    »Ja, wenn du’s genau wissen willst«, hörte er Cobb sagen.
    Dann entfernten sich ihre Stimmen. Connor war endlich in der Lage, den Kopf zu heben. Er sah sich nach Bridger um. Der stand nicht mehr vor dem Spiegel. Durch mehrere Löcher im Holz unterhalb des Spiegels drang Licht. Die Strahlen fielen auf seinen Bruder, der auf dem Boden kauerte und sich in den rechten Unterarm biss, um nicht laut zu schreien, während er mit der Linken den schlotternden Oberschenkel umklammert hielt.
    Connor kroch hinüber zu seinem Bruder. »Alles klar, Junge?«
    Hailey rappelte sich hoch, als Bridger zu wimmern anfing: »Nein, Dummkopf, ist es nicht. Mich hat’s erwischt. Schlimm erwischt. Ich glaub, ich muss sterben!«

35
    Cheyenne O’Neil nahm mit Bewunderung zur Kenntnis, wie Hennessy auf jede Frage, die Johansson und Phelps ihm stellten, eine logische Antwort geben konnte.
Er muss gut gewesen sein im Staatsdienst
, dachte sie.
Richtig gut
. Da klingelte ihr Handy, und sie wandte sich ab. Ihr Partner John Ikeda war in der Leitung. Er hatte die vergangenen achtzehn Stunden damit zugebracht, Ermittlungsbeamte auf der ganzen Welt zu kontaktieren, um herauszufinden, welchen Weg das Lösegeld genommen hatte, das auf die Konten der Dritten Front geflossen war.
    »Drei von den Transfer-Strängen, über die Doores Geld gelaufen ist, konnte ich entschlüsseln«, sagte Ikeda müde. »Du wirst nicht glauben, wo die 75  Millionen gelandet sind.«
    »Sag schon«, sagte Cheyenne.
    »Fünfundzwanzig gingen auf das Konto der ACLU , der Amerikanischen Bürgerrechtsunion«, sagte Ikeda.
    »Was? Das gibt’s doch nicht!«
    »Im Ernst. Und fünfundzwanzig Millionen sind auf dem Konto der Organisation ›People for the American Way‹ gelandet.«
    »Glaub ich nicht.«
    »Ich schwör’s. Die dritten fünfundzwanzig sind bei MoveOn.org aufgetaucht.«
    »Was redest du denn da?«
    »Ich sage nur, wie’s ist. Wem soll ich das melden?«
    Cheyenne bat ihn dranzubleiben, und ging in den Konferenzbereich, um Ikedas Entdeckung an Kane weiterzugeben. Im Gegenzug erhielt sie die Privatnummer des Direktors vom FBI . Als sie sie an Ikeda weitergab, fing der an zu stammeln.
    »Was soll ich dem denn sagen? Hallo, spreche ich mit dem Direktor?«
    »Ich würde mal meinen, du nennst ihn beim Namen«, sagte Cheyenne. »Sag ihm, wer du bist, und erzähl ihm alles. Lass ihn darüber nachdenken, aber mir kommt das Ganze spanisch vor. Als wär’s ’ne falsche Spur.«
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben«
, sagte Ikeda und legte auf.
     
    Bridger Hennessy hätte nie gedacht, dass man solche Schmerzen haben konnte. Und dieser Schmerz nahm mit jedem Atemzug zu, bis ihm schwarz wurde vor Augen. So unerträglich war das Pochen in seinem Bein, dass er sich krümmte und nach Luft schnappte.
    Hailey kniete an seiner Seite und wusste sich keinen Rat, murmelte immer nur: »OgottoGottoGott.«
    Sie hatte sich eine Schere aus Burns’ Schreibtisch geholt, Bridgers Hosenbein aufgeschnitten und sich die Wunde angesehen. Die Kugel hatte ihren Bruder in der Mitte des Oberschenkels erwischt. Alles war voller Blut, und das Fleisch um die Eintrittstelle sah aus wie zermahlen. Die Austrittswunde war schlimmer.
    »Wir müssen ihm eine Aderpresse anlegen«, sagte Connor. »Gib mir seinen Gürtel.«
    Bridger griff nach der Hand seiner Schwester, während Connor sich neben ihn kniete und ihm den Gürtel um den Oberschenkel schnallte. Connor hatte das Gefühl, als wäre ein Teil von ihm getroffen worden. Hailey ging es genauso. Sie hielt Bridgers Hand und sagte: »Halt durch.«
    Bridger schnappte nach Luft, wurde von Krämpfen geschüttelt. Er merkte nicht, dass er nach seiner Mutter rief: »Mama«, wimmerte er. »Bitte, Mama, hilf mir.«
    Hailey flüsterte unter Tränen: »Mama ist nicht hier. Nur ich und Connor. Bald kommt Dad, dann holen wir Hilfe.«
    »Wie lange noch?«, fragte Bridger mit zitternder Stimme.
    Connor sah auf die Uhr. »Es ist fast dunkel. Sie

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