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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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würde zum Sattel hinunterreiten. Von dort aus musste der Blick auf die Lodge genauso gut sein.
     
    Bridger hatte sechs Tabletten gebraucht, um seine Schmerzen zu betäuben. Jetzt plapperte er vor sich hin, von Begebenheiten, die Jahre zurücklagen, als sie noch klein waren, zum Beispiel, dass Connor seine Goldfischli-Kräcker nicht mit ihm hatte teilen wollen.
    Connor, der neben ihm kniete, erinnerte sich und musste grinsen. Doch dann begann Bridger heftig zu frieren. »Mir ist so kalt«, murmelte er, »und ich hab Durst, Hailey. Mir ist kalt, und ich hab Durst.«
    »Ich hol Wasser und Decken«, sagte Connor.
    »Du bist schon zweimal draußen gewesen, diesmal geh ich«, sagte Hailey. Sie stand auf und nahm Cobbs Pistole an sich. »Dad muss ja bald hier sein, nicht?«
    Connor nickte. »Wahrscheinlich ist er schon ganz in der Nähe.«
    Hailey spähte durch den Einwegspiegel in Burns’ Büro, das der Lüster, der noch im Foyer brannte, spärlich beleuchtete. Es war leer. Sie öffnete die Geheimtür, trat nach draußen und schob sie hinter sich zu. Sie sog die Luft ein, roch noch immer das verbrannte Öl der Helikopter. Sie durchquerte das Büro, riskierte einen Blick ins Foyer. Da entdeckte sie Connors blutige Tritte auf den Fliesen und erschrak. Wie lange waren die schon hier? Eine Stunde mindestens.
    Sie beugte sich vor und warf einen Blick nach links, durch die zertrümmerte Eingangstür, auf den beleuchteten Fußweg. Er war leer. Sie wollte schon lossprinten, als sie die Stiefeltritte im Schnee bemerkte, der durch die offene Tür hereingeweht worden war. Waren sie frisch? Sie wusste es nicht. Was sollte sie tun? Sie wünschte bei Gott, ihr Vater wäre schon hier. Bitte, lieber Gott, betete sie, bitte lass ihn rechtzeitig hier sein!
    Sie zögerte. Irgendetwas hielt sie davon ab, Bridger das zu holen, was er brauchte. Doch schließlich überwand sie ihre Furcht und trat hinaus ins Foyer.
    Im selben Moment legte sich eine Klaue um ihr rechtes Handgelenk. In einer einzigen geschmeidigen Geste nahm Cobb ihr die Pistole ab, presste ihr die Hand auf den Mund und drückte sie gegen die Wand.
    »Hast du allen Ernstes geglaubt, ich würde euch nicht finden, du kleines Luder?« Cobb lachte leise, warf Dalton die Pistole zu und zückte sein Kampfmesser.
    Hailey war vor Schreck wie gelähmt, doch schon nach kurzer Zeit kehrte ihr Widerstandsgeist zurück, und sie begann sich wütend zu wehren. Cobbs Lächeln wich kalter Mordlust. Er zerrte ihr den Kopf in den Nacken und legte ihr das Messer an die Kehle. »Ihr drei spielt gern mit Rasierklingen, stimmt’s, du Luder? Die klebt ihr den Leuten zwischen die Zehen. Weißt du, was mir Freude macht? Ich schlitz den Leuten gern die Kehlen auf. Bei so hübschen jungen Hälsen reicht ein Schnitt! Das hab ich bei den Irakis gelernt. Die wissen, wie man’s macht.«
    Cobbs Augen funkelten schadenfroh, und Hailey spürte eine ohnmächtige Wut in sich aufwallen, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Gleich würde sie in die Hose pinkeln vor Angst.
    »Der General braucht sie lebend, Cobb«, knurrte Dalton.
    Cobb drückte Hailey die Messerspitze an den Hals und flüsterte: »Das ist aber auch der einzige Grund, warum ich dir den blöden Kopf nicht abschneide, Miststück.«
    Er packte Hailey am Kragen und bugsierte sie zur Haustür. »Sieh dir bloß das viele Blut an ihren Klamotten an, offenbar hab ich einen ihrer Brüder erwischt!«, sagte Cobb zu Dalton. »Geh den Blutspuren nach. Finde die zwei anderen und bring sie zum Saal.«
    Dann schleifte er Hailey aus der Tür und den Fußweg entlang. Hailey erschrak über den brenzligen Geruch, die Kälte draußen, Cobbs derben Griff. Wo blieb bloß ihr Vater! Der Albtraum sollte doch längst vorbei sein. Und Bridger? Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie würden ihn umbringen. Genau wie Connor. Der würde sich bestimmt nicht kampflos ergeben. Sie musste davonlaufen und Hilfe holen.
    Auf dem Fußweg zur Lodge versuchte sie, sich aus Cobbs Griff zu befreien. Es gelang ihr, den Kopf zu drehen, und so biss sie ihn in den rechten Unterarm. Cobb jaulte auf, und sie war frei. Doch schon einen Augenblick später nahm der Terrorist sie in den Schwitzkasten. Er legte ihr die Linke um den Hals, drückte Nervenbahnen ab und setzte sie außer Gefecht. Sie hatte das ungute Gefühl, dass er ihr ohne weiteres das Genick brechen konnte, also fügte sie sich und stolperte neben ihm her, spürte seine Finger wie eine heiße Zange.
    »Schon

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