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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Mädchen trug den gleichen Skianzug wie seine Mutter.
    »Ms. Wise«, sagte Hennessy und nahm alle drei Paintball-Pistolen in die eiskalte linke Hand.
    »Ich muss spätestens morgen Mittag in Bozeman am Jet-Port sein und möchte den Paparazzi entgehen. Ich will nicht, dass sie Andriana fotografieren. Ist das klar?«, fragte sie.
    »So klar wie gestern«, entgegnete Hennessy.
    »Warum waren sie dann bei unserer Ankunft in der Halle und haben versucht, uns zu fotografieren?«
    »Vielleicht, weil Sie eine der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt sind?«, antwortete Hennessy und bereute seine Worte augenblicklich.
    Cheryl Wise musterte ihn kalt: »Die Berühmteste von allen. Merken Sie sich das!«
    »Sehr wohl, Ma’am.«
    »Mami!«, quengelte die Kleine auf dem Schlitten.
    Die Schauspielerin ignorierte sie. »Wenn Sie mir nicht garantieren können, dass meine Tochter in den Jet steigen kann, ohne dass man ihr eine Kamera vor die Nase hält, will ich mit Mr. Burns persönlich sprechen. Auf der Stelle!«
    In Hennessys Schnurrbart bildeten sich allmählich Eiszapfen.
    »Wer will das nicht, Ms. Wise«, sagte er müde. »Wer will das nicht.«

6
    Die Hennessy-Drillinge stapften durch das Schneetreiben auf die Umkleideräume zu, am äußersten Ende des Südflügels. Vor der Garage mit den Motorschlitten sagte Connor: »Ist doch irgendwie ätzend, dass wir die Dinger nur das eine Mal ausprobieren konnten.«
    »Woher hätte ich denn wissen sollen, dass er solche Sprünge nicht schafft?«, fuhr Bridger ihn an.
    »Tja«, sagte Hailey. »Vielleicht hättest du dein Hirn einschalten sollen?«
    »Ich hab ihn immerhin gelandet«, sagte Bridger.
    »Ja, auf ’nem Felsen«, sagte Connor.
    In der Nähe der Küche duftete es nach Knoblauch und Zwiebeln. Ein älterer Mann mit blassgrauem Bart und wettergegerbter olivfarbener Haut, bekleidet mit einem Kapuzenmantel, einer weißen Hose, Gummistiefeln und Handschuhen, kam aus der Küche getrottet, einen Eimer in der rechten Hand.
    »Gehen Sie sie wieder füttern, Giulio?«, fragte Bridger gespannt.
    Der alte Koch musterte die Anoraks der Teenager. »Was habt ihr denn schon wieder angestellt? Euch mit Farbe beschmiert?«
    »So ähnlich«, gab Connor zu.
    »Nicht gut«, stellte der Chefkoch mit Nachdruck fest.
    Giulio Cernitori, Chef der viel gerühmten Küche des Clubs, war ein ausgezeichneter, wenn auch launischer Koch, der seine Ausbildung in den besten Restaurants von Mailand, Como und Florenz absolviert hatte. Nachdem er die drei zurechtgewiesen hatte, musste er grinsen. »Ihr wollt zusehen, wie ich sie füttere?«
    Die Drillinge sahen einander an. Connor sagte: »Ihr habt Dad gehört.«
    Bridger zuckte mit den Schultern. »So was kriegen wir zu Hause nicht zu sehen, stimmt’s, Hailey?«
    Seine Schwester nickte. »Das ist schon was anderes als Tauben füttern im Park.«
    Chefkoch Giulio stapfte den Abhang hinauf, wobei er einer ausgetretenen Spur im Schnee folgte.
    »Dad wird ausrasten«, sagte Connor zu seinen Geschwistern.
    »Manchmal bist du ein richtiger Hosenscheißer«, entgegnete Bridger und stapfte dem Koch hinterher, auf den Waldrand zu. Hailey warf ihr Brett in den Schnee und folgte den beiden.
    Nach kurzem Zögern ließ auch Connor sein Brett fallen und bildete das Schlusslicht. Nach wenigen Minuten hatten sie den Waldrand erreicht. Der Schnee fiel hier weniger dicht, und an manchen Stellen zeigte sich noch immer der mit Kiefernnadeln bedeckte Waldboden und verströmte einen feuchtwürzigen Geruch. Am Rand einer Lichtung blieben die Teenager zurück. Giulio dagegen ging weiter und schüttelte den Eimer.
    Eine Elster schwang sich kreischend von einem Ast und zog träge Kreise über dem Koch. Zwei Raben flogen von ihren Schlafplätzen auf und landeten dann vor dem alten Italiener im Neuschnee. Erwartungsvoll reckten sie die schwarzgefiederten Köpfe, als er in den Eimer langte, eine Handvoll Fleischbrocken herausfischte und auf den Boden warf. Die Elster landete ebenfalls. Die Raben zupften die Elster am langen, schwarz-weißen Schwanz, um die Rivalin von der Mahlzeit fernzuhalten, und machten sich dann über die Leckerbissen her.
    Giulio griff erneut in den Eimer und warf weitere Brocken aus. Bald füllte sich die Luft um ihn herum mit heiserem Krächzen. Lachend hielt er einen Streifen Fleisch in die Höhe. Einer der Raben kam mit aufgerissenem Schnabel angeflogen und schnappte danach. Da streckte Giulio den zweiten Arm nach vorn. Nach kurzem Zögern ließ der Rabe sich

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