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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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hätte im Nahen Osten gedient, als Mitglied einer Privatarmee, und mit eigenen Augen die Macht und Gier der kriegführenden Konzerne erlebt. Die Regierungen seien zum Sprachrohr der Großkonzerne geworden, ganz gleich, welche Partei die politische Macht innehätte.
    Kane sagte: »Der General erzählte Mouse, die Zukunft liege weder links noch rechts, sondern in einer dritten Richtung; man müsse einen gefährlichen Weg einschlagen, um die globale Macht der Wirtschaft zu brechen. Er habe die Unterstützung eines Mannes, den er »den Wohltäter« nannte. Dieser habe dem Kapitalismus abgeschworen, seit er die Habgier der Konzerne im Nahen Osten erlebt habe, und beschlossen, eine Elitetruppe ausbilden zu lassen, die sich der Globalisierung entgegenstellen werde.«
    »Und wer ist dieser Wohltäter? Weiß sie das?«, fragte Cheyenne.
    »Sie behauptet, nicht einmal die wahre Identität des Generals zu kennen.«
    Nachdem Mouse der Dritten Front beigetreten war, durfte sie sich ein Pseudonym aussuchen. Von nun an würden sich die Mitglieder nur noch mit diesen Decknamen ansprechen.
    Truth fuhr mit ihr zu einem Haus in Vancouver, British Columbia, wo sie Christoph, Rose und zwölf weitere Rekruten kennenlernte. Tags darauf fuhren sie in Wohnmobilen in den Norden von British Columbia, wo mitten in der Pampa Hubschrauber bereitstanden, die sie zu einem Trainingslager in einer verlassenen Goldmine flogen, im Südwesten von Atlin in British Columbia.
    Dort lebte Mouse acht Monate, verinnerlichte das Dogma der Dritten Front und wurde zur Kämpferin ausgebildet. Sieben Monate vor dem Überfall verdoppelte sich die Zahl der Mitglieder. Es kamen zwanzig weitere Rekruten hinzu, die bereits mehr Kampferfahrung zu haben schienen als der erste Schwung. Der General war mitgekommen, und bei dieser Gelegenheit hatte Mouse ihn zum ersten Mal bei Tageslicht gesehen: Anfang vierzig, durchtrainiert, langes braunes Haar, das ihm über die schiefergrauen Augen fiel. Er habe einen Ort entdeckt, verkündete er seinen Rekruten, an dem sich viele mächtige Global Player am Jahresende entspannen würden.
    »Mouse behauptet, der ursprüngliche Plan habe lediglich vorgesehen, den Club zu überfallen, Geiseln zu nehmen und gegen Lösegeld wieder freizulassen. Mit dem Geld wollte man die Dritte Front und andere Organisationen unterstützen, ihre natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Aggressivität der Konzerne«, sagte Kane. »Einen Monat später hieß es, ›der Wohltäter‹ habe Privatdetektive beauftragt, die belastendes Material gegen die Wirtschaftsmagnaten zutage gefördert hätten. Also werde ihnen der Prozess gemacht, und die ganze Welt könne live dabei sein. Diese Prozesse sollten die Menschen aufrütteln und für die gute Sache empfänglich machen.«
    »Indem man die Verurteilten online hinrichtete?«
    »Wir haben es nicht unbedingt mit logisch denkenden Individuen zu tun, nicht wahr?«, fragte Kane.
    »Vermutlich nicht, SAC «, sagte Cheyenne. »Hat Mouse ihren Einsatz als Selbstmordkommando aufgefasst?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Rekruten konnten doch nicht im Ernst davon ausgehen, wieder heil davonzukommen, oder?«
    Kane überlegte kurz und sagte: »Nein, vermutlich nicht. Zumindest nicht, wenn sie sich das Ganze halbwegs vernünftig überlegt hätten. Der General hat jedem von ihnen zehn Millionen Dollar versprochen, falls sie lebend davonkommen sollten.«
    »Sie haben vermutlich die darin enthaltene Ironie übersehen.«
    »Offensichtlich«, sagte Kane. »Legen Sie sich hin. Wir sehen uns morgen.«
    »Frisch und munter«, versprach Cheyenne, beendete das Gespräch und kuschelte sich wieder an Hennessy unter die Decke. »Was meinst du?«
    »Die müssen verrückt gewesen sein, wenn sie glaubten, dass sie davonkommen würden.«
    »Der General ist davongekommen«, sagte sie.
    »Bis jetzt«, sagte er. »Aber sie kriegen ihn noch.«
    »Das hat man von Bin Laden auch behauptet.«
    »Und das von einer FBI -Agentin?«
    Sie zuckte die Schultern. »Man muss den Tatsachen ins Auge sehen.«
    »Apropos«, sagte Hennessy, »ich muss dir noch was sagen wegen …« Das Telefon klingelte. Hennessy zuckte zusammen und griff nach dem Hörer: »Wahrscheinlich meine Kinder. Sie sind die Einzigen, die wissen, dass ich hier bin.« Er meldete sich: »Ja?«
    »Michael?«
    Es war Patricia. Sie war der einzige Mensch, der ihn Michael nannte. Und sie tat das für gewöhnlich, wenn sie besonders ärgerlich auf ihn war. Innerlich für eine

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