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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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mit.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte sie.
    »Nehmen wir an, sie benutzen viele verschiedene Konten und lassen sich, sagen wir, einen Monat Zeit für ihre Leerverkäufe, dann würden wir rein gar nichts mitkriegen«, antwortete Timmons.
    »Und wenn ich nach Short-Positionen suche, die unter bestimmten Namen gehalten werden?«
    »Keine Meldepflicht«, sagte Timmons. »Der Internal Revenue Service, die Bundessteuerbehörde, ist nur für Gewinne und Verluste zuständig, aber die tauchen erst im April-Steuerpaket auf. Ich weiß auch nicht, willst du ihre Konten einsehen lassen?«
    »Dazu ist es noch zu früh«, gab sie zu.
    »Dann fühl mal ihren Brokern auf den Zahn«, sagte er. »Es wird ihnen zwar nicht gefallen, aber sie werden reden.«
    Keine üble Idee, und sie wusste auch schon, wer ihr helfen würde, die Betreffenden aufzustöbern. »Dank dir, Scott, du hast mir sehr geholfen.«
    »Falls du auf etwas stoßen solltest, lass es uns wissen.«
    Cheyenne legte auf, gähnte und trank noch eine Tasse Kaffee. Doch das Koffein hatte keine Wirkung mehr. Also ging sie ins Badezimmer und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Dann suchte sie in ihrem persönlichen Adressbuch den Namen Richard Oglethorpe. Mr. Oglethorpe war der leitende Vizepräsident einer renommierten Anlageberatung.
    Er war schon fünfundsiebzig, besaß aber noch immer ein erstaunliches Gedächtnis für Namen, Gesichter und Beziehungen. Er hatte ihr vor einigen Jahren bei etlichen Fällen geholfen, seitdem waren sie in Verbindung geblieben.
    Sie rief Oglethorpe zu Hause an und erzählte ihm, sie suche nach den Brokern der sieben Männer, die im Jefferson Club als Geiseln festgehalten worden waren. Nachdem er kurz nachgedacht hatte, nannte Oglethorpe wie aus der Pistole geschossen die entsprechenden Namen und Telefonnummern. Damit verabschiedete er sich, seine Frau habe alte Freunde aus Princeton zu Besuch.
    Es war bereits nach acht, als sie sämtliche Nummern angerufen und überall Nachrichten hinterlassen hatte. So sehr sie sich auch das Hirn nach anderen Lösungen zermarterte, sie fand keine. Endlich gab sie es auf, klappte den Laptop zu und ging zu Bett. Dann stellte sie den Wecker auf fünf Uhr früh und schaltete das Licht aus.

Donnerstag, 5 . Januar
45
    Hennessy erwachte im dunklen Zimmer, fest überzeugt, nur zwanzig Minuten geschlafen zu haben. Er tastete nach Cheyenne, doch sie war nicht mehr da. Hatte sie das spontane Schäferstündchen bereut und war geflüchtet, um sich ein hässliches Erwachen zu ersparen? Er sah auf die Uhr. Es war vier Uhr früh. Er hatte neun Stunden geschlafen.
    Hennessy sank in die Kissen zurück und nickte noch einmal ein. Dabei wuchsen sich die Erinnerungen an den Überfall, die Belagerung und den Gegenangriff zu einem Albtraum aus, in dem der General sein schrecklicher, rachsüchtiger Feind in einem dunklen Haus geworden war, das er nicht wiedererkannte. Schwitzend und keuchend fuhr er aus dem Schlaf, torkelte aus dem Bett und ging ins Bad. Er schaltete das Licht an, bemerkte Cheyennes Notiz, las sie und fühlte sich besser.
    Nachdem er geduscht hatte, sah er sich die Fernsehnachrichten an, die von der Fahndung nach den flüchtigen Geiselnehmern berichteten. Das Schleppnetz war riesig, reichte von der kanadischen Grenze bis nach Spokane im Westen, Boise im Süden und über die Staatsgrenze Utahs hinaus nach Wyoming. Hennessys Kinder wurden als Helden bejubelt, was ihn zwar mit Stolz erfüllte, doch auch die Sorge weckte, jemand könnte versuchen, ihre Popularität auszunutzen.
    Gegen sechs ging er zu Cheyennes Tür. Sie reagierte sofort auf sein leises Klopfen. Sie sah ein wenig verschlafen aus. »Noch ein bisschen früh fürs Dinner, stimmt’s?«
    »Oder spät, je nachdem«, sagte er.
    »Ich würde dir meinen köstlichen Motelkaffee anbieten, aber ich hab keinen mehr.«
    »Ich hab noch welchen im Zimmer«, sagte er. »Bin gleich wieder da.«
    Kurze Zeit später kam Hennessy mit dem Kaffee zurück und fand ihre Tür angelehnt. Er ging zu ihr hinein und sah ihr über die Schulter, wie sie gerade durch diverse Dokumente scrollte. Die meisten davon waren offenbar auf Deutsch geschrieben, die andere Sprache konnte er nicht identifizieren. Sie las dermaßen konzentriert, dass sie seine Gegenwart kaum registrierte. Er setzte die Kaffeemaschine in Gang.
    Als er sich wieder zu ihr umdrehte, schien eine der Informationen sie stutzig zu machen. »Da haben wir sie ja! Er hat das Muster aufgebrochen!«
    »Wer denn?«, fragte

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