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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Auseinandersetzung mit ihr gewappnet, sagte er: »Ja, Patricia?«
    »Wir fliegen morgen früh«, ließ sie ihn wissen. »Margaret Grant war bei den Kindern. Sie hat uns einen Jet der Luftambulanz und einen guten Orthopäden für Bridger angeboten.«
    »Er ist doch schon operiert worden«, sagte Hennessy und setzte sich auf.
    »Und die Ärzte sagen, er muss mindestens noch zweimal operiert werden«, entgegnete sie. »Das wäre also klar. Die Kinder nehmen den Jet. Ted und ich fliegen morgen früh um sechs, dann können wir sie in Logan abholen. Du müsstest lediglich dafür sorgen, dass die drei vom Krankenhaus zum Jet-Port am Gallatin Field gefahren werden. Der Chirurg im Mass General ist bereits informiert.«
    »Na schön«, sagte er, obwohl er sich ein wenig übergangen fühlte. »Wann?«
    »Die Maschine kommt um neun Uhr morgens aus Seattle«, sagte sie. »Dann das Auftanken, eine halbe Stunde …«
    »Ich bin um zehn vor neun mit ihnen draußen«, versprach Hennessy.
    »Gut«, sagte sie, und ihre Stimme wurde weicher. »Und danke, Mickey. Sie haben mir erzählt, welchen Einsatz du gebracht hast. Für Hailey.«
    »Du hättest dasselbe getan, Pat«, sagte er und legte auf.
    Hennessy sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechs Uhr abends. »Hungrig?«
    Cheyenne gähnte. »Erst noch ein bisschen schlafen.«
    Er schaltete das Licht aus, legte sich wieder hin und nahm sie in die Arme. »Noch ein bisschen schlafen klingt wunderbar.«
    »Du wolltest mir doch etwas erzählen«, murmelte sie.
    »Der Anruf in der Pizzeria, das war mein Broker. Ich hab in den letzten Tagen einen Haufen Geld an der Börse verdient.«
    Nach einer Pause fragte sie: »Wie viel?«
    »Fast drei Komma neun Millionen«, murmelte er und konnte es noch immer nicht recht glauben.
    Das Bett wackelte. Licht blendete ihn. Hennessy stöhnte, öffnete die Lider einen kleinen Spalt. Cheyenne saß aufrecht neben ihm und starrte ihn an. »Du hast in zwei Tagen drei Komma neun Millionen verdient?«
    »Genau«, sagte er und hielt sich schützend die Hand vor die Augen. »Hoffentlich ändert das nichts zwischen uns.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was sollte es ändern?«
    »Ich weiß es nicht. Soll ja vorkommen. Ich hatte noch nie besonders viel Geld. Können wir später darüber reden? Ich bin müde. Du hast mich geschafft.«
    »Wie kommt’s, dass du in zwei Tagen so viel Geld gemacht hast?«, bohrte sie weiter.
    Hennessy sah ein, dass sie keine Ruhe geben würde, bis er es ihr erklärt hatte. Er habe am 31 . Dezember Albert Crockett und Friedrich Klinefelter dabei belauscht, wie sie sich über die vielen Leerverkäufe an den Aktienmärkten wunderten, sagte er. Auch Horatio Burns habe vorgehabt, short zu gehen. Als er das gehört habe, so Hennessy, habe er beschlossen, es den Profis gleichzutun.
    »Ich hab also Jerry angerufen und ihn angewiesen, genau dasselbe zu tun wie Horatio«, erinnerte er sich. »Ich hab ihn Put-Optionen auf NASDAQ , DOW und AMEX Spyder kaufen lassen, sogenannte Indexaktien, mit Laufzeitende Januar und fixen fünfzehn zu achtzehn Prozent. Was immer das heißt.«
    Cheyenne schien kopfzurechnen. »Dann hast du also mit fallenden Kursen gerechnet, um die Put-Optionen zu einem niedrigeren Preis verkaufen und den Differenzbetrag einschieben zu können. Je tiefer die Kurse, desto größer der Gewinn. Warum bist du ein solches Risiko eingegangen?«
    »Horatio meinte, ich hätte nicht den Schneid, um so hoch zu pokern. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Aber an diesem Nachmittag schien er recht zu haben. In den letzten Minuten vor Börsenschluss hatte ich nämlich dreiundzwanzigtausend Dollar verzockt. Gott allein weiß, wie viel Horatio verloren hat. Er muss es schon auf der Party gewusst haben, hat sich aber nichts anmerken lassen.«
    »Wie viel hat er denn riskiert?«
    »Wenn ich richtig gehört habe, hat er weitere hundert Millionen Put-Optionen auf NASDAQ , DOW und AMEX Spyder geordert.«
    Cheyenne kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. »
Weitere
hundert Millionen? Das bedeutet also, er hatte schon Put-Optionen auf diese Indexaktien gekauft?«
    Hennessy zuckte die Schultern. »Ja, vermutlich schon. Er hat wahrscheinlich Milliarden verdient. Manche Leute sind eben so, was die anfassen, wird zu Geld.«
    Cheyenne saß schweigend da und überlegte. Hennessy rollte sich auf die Seite und sah sie an, bis ihm die Lider schwer wurden. Seine letzten Worte, bevor ihm die Augen zufielen, lauteten: »Aber der größte Glückspilz bin ich,

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