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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Maskierten allen Erwachsenen im Raum die Hände fesselten. Ian Doore lag neben Hailey und hielt sich wimmernd den Kopf.
    Mouse betrat den Saloon und sagte: »Solange ihr tut, was wir euch sagen, passiert euch nichts.«
    Aber die kleineren Kinder jammerten weiter. Hailey war selbst den Tränen nah, ließ sich aber nichts anmerken. Plötzlich rappelte Ian Doore sich hoch. Die Hände ineinandergekrallt, marschierte er auf die Tür zu.
    »Hier geblieben, Kleiner!«, rief Mouse ihm hinterher. »Bleib stehen und leg dich wieder hin!«
    Ian Doore ging unbeirrt weiter. Mouse setzte ihm nach und packte ihn unsanft am Arm. Wimmernd versuchte er, sich ihrem Griff zu entwinden. Als sie ihn schüttelte, wurden seine türkisfarbenen Augen glasig vor Schreck, und er schlug nach ihr.
    Mouse holte mit ihrem Maschinengewehr aus, als wollte sie ihm mit dem Kolben eins überziehen. Da sprang Hailey auf. »Nicht!«, rief sie. »Er ist autistisch oder so was! Er kann Sie doch gar nicht verstehen!«
    Mouse starrte sie wütend an. »Fesselt sie alle beide«, befahl sie zwei Komplizen: »Und sorgt dafür, dass der Junge aufhört zu flennen! Und wenn das Mädchen noch einmal aufsteht, dann schießt!«
    Zwei Männer drückten Ian Doore zu Boden und fesselten ihn an Händen und Füßen. Als er anfing zu kreischen, klebten sie ihm den Mund zu. Zwei weitere Soldaten – sie stanken entsetzlich – legten Hailey Hand- und Fußfesseln an. »Warum tun die das?«, flüsterte Hailey ihren Brüdern zu.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Bridger zurück. »Behalt den Kopf unten, hörst du!«
    »Reiz sie nicht noch mehr, Hailey«, sagte Connor.
    Haileys Unterlippe zitterte vor Angst und Zorn. »Wo ist Dad?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Connor mit einem tennisballgroßen Kloß im Hals und Tränen in den Augen. »Ich hab jedenfalls eine Menge Schüsse gehört.«
     
    Unten im Saal scheuchten Soldaten der Dritten Front die Musiker von der Bühne und zwangen auch sie, sich hinzulegen, während andere sich daranmachten, allen Anwesenden die Hände auf den Rücken zu fesseln.
    »Wer versucht zu fliehen, wird erschossen«, verkündete der General mit seiner unheimlich verfremdeten Stimme. »Wer ein Handy oder einen Blackberry benutzt, wird erschossen. Legt die Geräte vor euch auf den Boden. Sobald ihr gefesselt seid, dürft ihr aufstehen und euch hinsetzen.«
    Unweit der Küche lag Horatio Burns auf dem Boden und blutete aus einer tiefen Schnittwunde an der Stirn. Er blickte wild um sich und entdeckte einige Meter entfernt Alicia Treadwell, die neben Sir Lawrence kauerte.
    »Alicia?«, raunte er voller Angst. »Hat einer von euch Isabel gesehen?«
    »Ich dachte, sie wär bei dir«, flüsterte Alicia zurück.
    Auf der entgegengesetzten Saalseite verzog Stephanie Doore das Gesicht, als man ihr die Handgelenke mit Kabelband fesselte. Sie warf ihrem Mann einen verzweifelten Blick zu.
    »Was ist mit Ian?«, flüsterte sie.
    Jack Doore versuchte sich aufzurichten. Doch Truth versetzte ihm einen Tritt in den Rücken und knurrte hinter seiner Kapuze: »Sollten Sie das noch einmal versuchen, bring ich Sie um, Mr. Doore, und zwar mit Vergnügen.«
    »Wo ist mein Sohn«, sagte Doore zähneknirschend. »Er hat emotionale Probleme. Er ist …«
    Truth hielt Doore den Mund zu und knebelte ihn. »Ihrem Sohn passiert schon nichts«, sagte der Soldat, zerrte Doore auf die Beine und stieß ihn auf einen Stuhl. »Sofern Sie kooperieren. Handy?«
    Doore nickte und wies mit dem Kopf auf die rechte Tasche seiner Smokingjacke. Truth fischte das Telefon heraus, warf es zu Boden und zertrat es. Doore sah, wie einer der Vermummten auch seiner Frau auf die Beine half und sie auf einen Stuhl stieß.
     
    00 : 32  Uhr Mountain Time.
Im Büro des Bezirkssheriffs in Jefferson City wandte sich Gracie Lawlor ihrem Boss Sheriff Kevin Lacey zu, der eben von seiner Patrouille kam und im Begriff war, Jacke und Hut abzulegen. Deputy Mike Rowdy hatte ihn begleitet.
    »War irgendwas?«, fragte Sheriff Lacey.
    »Nichts Neues«, sagte sie. »Ach ja, vor ’ner Viertelstunde ungefähr hat hier so ein Scherzkeks angerufen und sich für Mickey Hennessy vom Jefferson Club ausgegeben. Hat was von ’nem Überfall gefaselt. Dann gab’s Knallfrösche, und die Leitung war tot.«
    »Hast du vorsichtshalber im Club angerufen?«, fragte Deputy Rowdy.
    »Mike, ich glaube schon, dass ich einen Jux erkenne, wenn ich …«, fing die Frau an, wurde aber vom Telefon unterbrochen. Wieder ein Notruf.
    Gracie

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