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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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waren.
    Albert Crocketts Frau Lydia flüchtete auf die Terrasse. Alex Patton, der Bodyguard ihres Mannes, zückte seine Glock, um ihre Flucht zu decken, und konnte immerhin zwei der Angreifer erledigen, bevor ihn ein Kugelhagel zur Strecke brachte. Zwei Maskierte packten eine hysterisch kreischende Lydia Crockett und stießen sie neben ihren toten Bodyguard zu Boden. Jack Doore erhielt einen Tritt in den Magen, der ihn außer Gefecht setzte. Stephanie fiel neben ihn, von einem Gewehrkolben niedergestreckt.
    »Runter mit euch!«, brüllte der Größte der Angreifer. »Hände hinter den Kopf. Keine Handys! Keine Notepads!«
    Alles lag auf dem Boden. Man hörte jetzt nur noch Wimmern und Weinen.
    Einer der maskierten Angreifer sprang auf die Bühne. Er trug ein Headset, dessen Mikro an die Saallautsprecher angeschlossen war.
    Mit elektronisch verzerrter Stimme schnarrte er: »Mein Name lautet: General Anarchy von der Dritten Front. Ihr lausigen Kapitalistenschweine seid ab sofort unsere Kriegsgefangenen!«

Dienstag, 1. Januar
11
    Aus zweihundert Metern Entfernung hörte Hennessy die Schüsse in der Lodge wie gedämpfte Trommelschläge.
    »Scheiße!«, rief er und griff nach der Waffe.
Die Kinder!
Voller Panik rannte er auf die Lodge zu. Da hörte das Schießen auf. Er schaltete sein Funkgerät ein. »Zentrale, hier Hennessy! Was zum Teufel ist da los?«
    Radios Stimme kam zurück: »Wo sind Sie, Boss?«
    »Auf dem Weg zum Haupteingang! Was ist da drin los?« Er rannte weiter. »Zentrale?!« Keine Antwort.
    Fünfundsiebzig Meter vor der Wachhütte am Ende der Auffahrt wurde Hennessy langsamer, denn er sah zwei Männer in Club-Parkas aus dem Haus laufen. Er hatte also Unterstützung, stellte er erleichtert fest.
    Doch dann sah er die Maschinenpistolen in ihren Händen. Seine Leute trugen keine Maschinenpistolen. Er stürmte auf die Böschung zu an der Südseite der Zufahrt, und versuchte, die Pistole in Position zu bringen. Im selben Moment eröffneten die beiden das Feuer. Eine Kugel erwischte Hennessy am rechten Oberarm und warf ihn rücklings die Böschung hinunter. Er überschlug sich etliche Male, rollte weiter und landete schließlich in einem triefnassen Zedernwald am Fuß der Böschung.
    Wie durch ein Wunder hielt Hennessy noch immer die Pistole in der Hand. Oben auf der Straße hörte er Stimmen laut werden.
    »Ich hab ihn getroffen«, sagte der eine. »Der kommt nicht weit.«
    »Wenn er tatsächlich noch auf den Beinen ist, hinterlässt er Blutspuren und Tritte«, sagte der andere. »Wir müssen ihn kriegen. Der Befehl lautete ›eliminieren‹!«
    Durch die verschneiten Zedernzweige sah Hennessy, wie zwei Leuchtkegel von Taschenlampen die Böschung absuchten. Er bemühte sich, lautlos davonzukriechen, und konnte etwa fünf Meter zwischen sich und den Abhang bringen, ehe er sich aufrichtete. Der Schnee lag schwer auf den Zweigen, und als er einen Schritt den Hang hinunter tat, rutschte lawinenartig die gesamte Last von einem Baum. Er spähte über die Schulter zurück und sah, dass einer der Männer direkt in seine Schusslinie gelaufen war. Seine Silhouette zeichnete sich deutlich im Licht der Straßenlampen ab.
    Hennessy nahm die Pistole in die Linke, zielte auf die Brust seines Verfolgers und drückte ab. Getroffen! Der Mann erstarrte und stürzte in den Schnee. Sein Partner lief weiter und sandte Hennessy eine Salve hinterher, die ringsum Zweige splittern ließ. Eine Kugel schwirrte dicht an seinem Ohr vorbei.
    Hennessy machte kehrt und stürmte weiter den Hang hinunter; seine Beine durchpflügten den Schnee, während er mit dem linken Arm Zweige beiseitefegte. Es galt, einen möglichst großen Abstand zwischen sich und seinen Verfolger zu bringen.
    Er gelangte auf eine Lichtung, wo der Schnee tiefer lag. Ungeachtet der klammen Kälte seiner Hosenbeine hastete er weiter, lief um die Lichtung herum und dann nach Osten, auf das Haupttor zu, das noch etwa fünf Meilen entfernt war. Das überschüssige Adrenalin, das ihm zunächst den Kampf ums Überleben ermöglicht hatte, trieb seinen Blutkreislauf langsam in Richtung Schock. Er versuchte dagegen anzukämpfen, Herr seiner Körperfunktionen zu bleiben. Er hatte noch acht Schuss in seiner Beretta, dazu einen zweiten Ladestreifen mit zwölf Schuss in der Tasche. Er war verwundet. Wie schlimm es ihn erwischt hatte, wusste er nicht. Er musste nachsehen.
    Nachdem er die Lichtung ein gutes Stück hinter sich gelassen hatte, blieb er stehen, zog die Jacke aus und

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