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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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versetzte dem Politiker am Ende den Gnadenstoß: Er konfrontierte ihn mit den Dokumenten zu seinem geheimen Schweizer Konto.
    Als die Kamera wieder auf Stonington schwenkte, hatte er einen gestressten Gesichtsausdruck und beäugte den General, als hätte dieser eine Peitsche in der Hand.
    »Wie viel Geld war denn auf dem Konto, bevor wir es abgeräumt haben?«, fragte der General. »Wie hoch war der Betrag, für den Sie Ihre Frau hätten sterben lassen?«
    Der Senator rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her, und die Finger seiner gefesselten Hände verrieten seine Nervosität. Seine Brust hob sich. Er starrte auf seine tanzenden Finger, als gehörten sie ihm nicht.
    »Etwas über vierunddreißig Millionen«, murmelte Stonington und fing dann an zu flennen. »Ich habe Schande über mich gebracht. Über mich und über mein Amt. Außerdem hab ich viel zu viel getrunken. Ich weiß es ja. Ich bitte Gott den Herrn um Vergebung. Nur Jesus kann mich retten!«
    Der General trat einen Schritt zurück, die Hand auf die Hüfte gestützt, ehe er sich von dem Zeugen abwandte und boshaft in die Kamera fragte: »Wie oft haben wir das in letzter Zeit gehört, liebe Mitbürger? Ich habe Schande über mein Amt gebracht. Möge der Herr mir vergeben. Herr Jesus, vergib mir mein sündhaftes Tun.«
    Vor den Geschworenen blieb er stehen und knurrte: »Wir wollen Gott aus dem Spiel lassen, ja? Konzentrieren wir uns lieber auf die Kohle. Auf die vierunddreißig Millionen, die der Herr Senator dem Volk gestohlen hat, um sich die eigenen Taschen damit zu füllen. Und auf die sechshundert Millionen aus dem öffentlichen Trog, die er der Firma Allied Precision zugeschanzt hat.«
    Der Gerichtssaal war nun von oben zu sehen. Der General wirbelte herum und sah zum Richter auf. »Die Dritte Front schließt die Beweisaufnahme.«
    Richter Truth schlug mit dem Hammer auf den Tisch und sagte: »Ich erteile der Verteidigung das Wort.«
    Die Kamera schwenkte zur Frau im schwarzen Kleid. Sie stand auf und hob den Kopf. Sie trug eine dunkle Sonnenbrille im schwarz geschminkten Gesicht, und ihre grellroten Lippen bekundeten Trauer.
    »Das Wort würde ich ja gern ergreifen, Euer Ehren«, sagte sie mit leichtem hispanischen Akzent. »Doch es gibt keine Entschuldigung für einen Mann, der sein Amt missbraucht, um sich persönlich zu bereichern.«
    Sie setzte sich. Stonington starrte sie entgeistert an und begann zu protestieren. Doch Richter Truth schlug mit dem Hammer auf den Tisch und rief in die Kamera:
    »Die Geschworenen an den Bildschirmen mögen nun ihre Entscheidung treffen. Bitte geben Sie im Internet Ihre Stimme ab. Es kostet nichts, aber Sie müssen sich innerhalb von fünfzehn Minuten entschieden haben. Ist Senator Stonington ein Diener des Volkes oder hat er es betrogen? Wir erwarten Ihr Urteil in fünfzehn Minuten.«
    Im Hintergrund hörte man den Senator lautstark protestieren: »Das war keine Verteidigung! Wir sind in Amerika, ich habe das Recht auf eine Verteidigung!«
    Auf dem Bildschirm erschien folgende Information: DAS GERICHT ZIEHT SICH BIS 22   UHR OSTKÜSTENZEIT ZUR BERATUNG ZURÜCK . Darunter befand sich ein Hyperlink, der lautete: Ihre Stimme zählt!
    Die FBI -Agenten klickten ihn an und sahen, wie einfache Stimmzettel auftauchten, auf denen stand:
    Senator Worth Stonington
    □ schuldig
    □ nicht schuldig

20
    Hailey Hennessy sah zu, wie Connor auf »schuldig« klickte und die Enter-Taste drückte. Sie nickte. Er war schuldig wie die Sünde. Auf dem Bildschirm erschien Schweinchen Dick, das lachend sagte: »Das war’s, Leute!«, bevor ein Beitrag der Dritten Front eingeblendet wurde, der beschrieb, wie korrupt der U.S-amerikanische Kongress im Allgemeinen war.
    Sie gähnte, sah aber weiter zu, bis am Ende der Aufruf an die Bürger erging, sich doch der Dritten Front anzuschließen und auf ihrer Website registrieren zu lassen. Connor ging stattdessen wieder auf die Seite mit dem Link ZUM GERICHTSHOF DER ÖFFENTLICHEN MEINUNG . Er klickte ihn an. Sofort erschien wieder der Gerichtssaal, in dem jetzt als Einziger Senator Stonington mit hängendem Kopf im Zeugenstuhl saß.
    Die Geschworenen kamen zurück. Richter Truth stieg wieder auf das Podium. Auch Staatsanwalt und Verteidigerin nahmen ihre Plätze ein. Gerichtsdienerin Mouse rief: »Das Hohe Gericht der Dritten Front ist bereit, das Urteil des Volkes entgegenzunehmen.«
    Richter Truth schlug mit dem Hammer auf den Tisch. »Ich danke Ihnen, Gerichtsdienerin Mouse. Mr. Foreman,

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