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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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einsichtig, so versöhnlich, dass Connor sich kurz entspannte und dachte, Cobb würde sie einfach laufen lassen.
    Der Terrorist legte Connors Gewehr auf die Küchentheke und wandte sich dann lächelnd wieder dem Jungen zu. »Glaubst du im Ernst, du könntest auf einen Mann schießen, ohne dass der dir eine Lektion erteilt?«
    Bevor Connor wusste, wie ihm geschah, hatte Cobb ihm mit der stahlverstärkten Stiefelspitze einen Tritt in die Magengrube versetzt. Der Vierzehnjährige kippte vornüber. Der entsetzliche Schmerz raubte ihm den Atem. Keuchend sackte er zu Boden und schnappte nach Luft.
    Cobb versetzte Connor einen zweiten Tritt, diesmal knapp oberhalb der linken Gesäßbacke, wo er einen empfindlichen Nerv traf. Der Junge wand sich vor Schmerzen und hielt sich schützend die Hand über die Hüfte.
    »Das soll dir eine Lehre sein«, knurrte Cobb. Er setzte Connor den Gewehrlauf an die Schläfe. »Bist du schon mal erschossen worden, Junge?«
    Wimmernd vor Angst rang Connor nach Atem.
    »Zuerst«, sagte Cobb, »zuerst hast du das Gefühl, als wär gar nichts passiert, weil du noch so viel Adrenalin im Blut hast. Dann fällt dein Blutdruck schlagartig, weil du langsam verblutest. Das ist ein Gefühl, als würdest du den Gully runtergespült. Jetzt fragst du dich, ob du sterben wirst, ist es nicht so? Werde ich sterben?«
    »He, du Arsch!«, hörte Connor seinen Bruder aus dem Flur schreien.
    Als Cobb herumwirbelte, stand Bridger keine drei Meter mehr von ihm entfernt und zielte mit seiner Paintball-Pistole auf ihn.

21
    Während er sich nach Kräften bemühte, wach zu bleiben und dabei die gottverdammten Schmerzen in seinem Arm zu ignorieren, stapfte Mickey Hennessy neben Cheyenne O’Neil in der eiskalten Luft durch den Schnee. Sie beide folgten Willis Kane und seinen Männern zu Sheriff Laceys Feuerstelle auf der verschneiten Ebene vor dem Haupttor zum Jefferson Club.
    Die Scheinwerfer der Pistenraupe auf dem Hügel hinter der Toreinfahrt waren nur noch schwach zu erkennen. Dafür näherten sich die Lichter der Motorschlitten, die im Zickzackkurs den Hügel hinauffuhren und neben der Pistenraupe stehen blieben. Der Senator stieg ab, zitternd vor Kälte.
    Einer der Fahrer schien auf ihn einzureden. Stonington nickte und stapfte dann hügelabwärts, wobei er die Schweinsmaske zurechtrückte. Mit einem Mal knickte er ein, fiel hin und rutschte den eisigen Hügel hinunter. Direkt unterhalb des Torbogens blieb er reglos liegen.
    »Schnell, holt ihn her«, rief Kane.
    Vier Leute aus dem Rettungsteam rannten auf das Tor zu, wobei sie sich zu beiden Seiten der Straße im Schatten hielten. Hennessy verlor sie aus den Augen, entdeckte sie erst wieder, als sie das hell erleuchtete Pförtnerhaus erreichten. Zwei Männer passierten das Tor, packten Stonington und schleppten ihn aus dem Lichtkegel, während die Übrigen ihnen Rückendeckung gaben.
    Kane hüllte zwei Wolldecken und eine Wärmedecke um den Senator, in dessen Lidern und Haaren der Raureif hing. Auf Wangen und Brust hatten sich Frostbeulen gebildet. Stonington klapperte wild mit den Zähnen.
    »Ich spüre meine Füße nicht mehr«, jammerte er und spähte über die Schulter in die Dunkelheit.
    »Gleich kommt ein Krankenwagen, Herr Senator«, sagte Kane. »Ich bin vom FBI und leite den Einsatz. Wenn es Ihnen besser geht, würde ich Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    »Wo sind d-die Presseleute? D-die Kameras?«, fragte Stonington zähneklappernd.
    Cheyenne ging auf Stonington zu. »Herr Senator?«, sagte sie. »Darf ich Ihnen das abnehmen?« Sie griff nach der Schweinsmaske.
    Er wich erschrocken zurück, rief: »Nein! Ich kann sie nicht abnehmen. Ich muss mich erst den Kameras zeigen, sonst bin ich ein toter Mann. Sie haben überall Heckenschützen postiert, die nur darauf warten, mir den Kopf wegzublasen, wenn ich versuche, mich davor zu drücken.«
    Hennessy spürte ein kaltes Kribbeln im Nacken, als wäre ein Gewehrlauf auf ihn gerichtet. Das Gefühl wurde so übermächtig, dass ihm fast schwarz wurde vor Augen. Nur mit Mühe hielt er sich aufrecht und folgte Kane und seinen Männern, die den Senator bis an den Rand der Absperrung führten. Als sie näher kamen, blitzten die Jupiterlampen auf wie grelle Fanale in der bitterkalten Nacht.
    »Senator Stonington! Senator Stonington!«, rief ein Reporter, woraufhin die ganze Meute anfing zu grölen und zu schreien: »Sind Sie schuldig? Acht Komma fünf Millionen sagen ja. Werden Sie Ihr Amt niederlegen? Senator

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