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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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werde im Internet übertragen.
    Bridger sah auf die Uhr. »Das ist ja schon in fünf Minuten«, sagte er.
    Connor war aufgesprungen. Er holte das Keyboard aus dem Schränkchen unter dem Fernseher und gab einen Befehl ein. Der Fernsehbildschirm sprang nicht automatisch zu Yahoo.com wie üblich, wenn der Internetzugang aktiviert wurde, sondern direkt zur Website der Dritten Front, auf der gerade die Filme von den Straßenkämpfen in Seattle eingeblendet wurden. Eine Stimme sagte: »Die Rechte und die Linke haben uns im Stich gelassen. Jede Seite des politischen Spektrums ist der Korrosion und Korruption unterworfen …«
     
    Im Konferenzbereich der FBI -Kommandozentrale saß Mickey Hennessy und döste vor sich hin. Willis Kane hatte ihm eine Schlafkoje in einem der Zelte draußen angeboten, aber er hatte abgelehnt. Cheyenne breitete eine Decke über ihn, ehe sie ihren Partner in New York anrief.
    »Was hast du denn da drüben verloren? Der Typ kommt mir vor wie der reinkarnierte Unabomber«, sagte Ikeda statt einer Begrüßung.
    »Oder er ist von den Montana Freemen«, sagte Cheyenne und beschrieb die Geldtransaktionen, die die acht Geiseln getätigt hatten. »Wir sollen das Geld aufspüren.«
    »Sag dem Boss Bescheid, dann klemm ich mich gleich morgen früh dahinter«, versprach er ihr. »Er wird natürlich begeistert sein, dass du ohne seine Erlaubnis nach Montana geflogen bist.«
    »John, ich hab denen erzählt, wir wären die besten. Lass mich nicht im Stich, bitte!«
    Ikedas Ton wurde hart. »Wir müssten beim Finanzministerium anrufen, außerdem bei SWIFT nachfragen und die Banken oder Firmen kontaktieren, die das Geld verwahrt haben. Und die haben geschlossen. Heute ist Feiertag. Wenn die Überweisungsaufträge telefonisch getätigt worden sind, werden sie ohnehin erst morgen früh registriert.«
    »Der Präsident will Ergebnisse sehen, John«, gab sie zu bedenken. »Ich hab hier die Nummer des zuständigen Beamten. Und wir haben das Strategic Information and Operations Center hinter uns.«
    »Na schön«, seufzte Ikeda. »Ich bin dabei. Ich suche zuerst im Inland und dann in Hongkong.«
    »Und ich ruf im Finanzministerium an, vielleicht haben sie die SWIFT -Daten ja schon.«
    Sie hörte im Hintergrund die Familie ihres Partners protestieren, hatte aber kein schlechtes Gewissen, als sie das Gespräch beendete. Schließlich galt es, diesem General und der Dritten Front das Handwerk zu legen. Und dies ließ sich nur erreichen, indem man herausfand, auf welchen Konten das Geld der Geiseln gelandet war.
    Sie wählte die Nummer, die Kane ihr gegeben hatte. Der zuständige Beamte versprach ihr die SWIFT -Zahlen, sobald er sie aufgespürt hätte. SWIFT , mit Hauptsitz in Brüssel, ist ein zentrales Clearinginstitut für Telebanking, internationale Geldtransaktionen und Online-Transfers. Sollte das Geld in Übersee gelandet sein, ließen sich die Spuren verfolgen. Ikeda kontaktierte ein ähnliches Clearinginstitut in Hongkong.
    Plötzlich zeigte jeder Computerbildschirm in der Kommandozentrale die Website mit dem Hyperlink ZUM GERICHTSHOF DER ÖFFENTLICHEN MEINUNG, BITTE HIER KLICKEN . Folgte man der Aufforderung, baute sich eine Seite auf, die wie eine alte Schriftrolle aufgemacht war. Diese enthielt zwei Hyperlinks: SO LAUTET DIE ANKLAGE ! HIER DIE BEWEISE ! und DRITTE FRONT GEGEN SENATOR WORTH STONINGTON .
    Eine Animation führte zu einer von Scheinwerfern beleuchteten Bühne, deren Vorhang geschlossen war. Im Vordergrund bewegten sich die schattenhaften Silhouetten von Menschen.
    »Beeilung, Herrschaften«, hörte man eine vorwurfsvolle Frauenstimme sagen. »Der Prozess fängt gleich an. Nehmen Sie Ihre Plätze ein. Ihre Meinung ist gefragt. Setzen Sie sich, damit der Prozess pünktlich beginnen kann. Setzen Sie sich.«
    Die Schatten setzten sich. Der Vorhang ging auf und gab den Blick frei auf eine Art Gerichtssaal, mit einem Richterpult, das erhöht auf einem Podest stand. Daneben saß ein vermummter Mann, allem Anschein nach Senator Stonington, in einem breiten Ledersessel; er trug Handfesseln, und seine Knöchel waren an die wuchtigen Stuhlbeine gefesselt.
    Der Senator trug noch immer den Smoking, allerdings fehlten Fliege und Kummerbund. Sein plissiertes Hemd stand offen und hing ihm aus der Hose. Er schnaufte vernehmlich, erzeugte bei jedem Atemzug ein schwaches Pfeifen.
     
    Im verdunkelten Saal, außerhalb der Gerichtskulisse, sah der General Christoph über die Schulter, der an einem Computer saß. »Wie

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