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Limit

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Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Eingeschlossenen über den drohenden Kataklysmus ins Bild gesetzt hatten, neue, tyrannische Präsenz. Eigenartigerweise schöpfte Lynn Kraft, je verfahrener die Situation wurde. Nicht dass es ihr wirklich besser ging, doch schienen Katastrophen, echte Katastrophen, einen exorzierenden Effekt auf die Dämonen in ihrem Kopf zu entwickeln, und ganz allmählich näherte sich auch Tim deren wahrer Natur. Nichts anderes waren sie als Ausgeburten der Hypothese, Wesen aus der Familie der Waswärewenns, Gattung Könntesein, ausgestattet mit den Folterwerkzeugen des Nichteintretens.
    Er bedauerte seine Schwester zutiefst.
    Die Angst, ihr Werk könne sich als anfällig und fehlerhaft erweisen, musste sie jeden klaren Gedanken gekostet haben. Inzwischen war Tim allerdings sicher, dass sich sein Unbehagen, genährt durch Dana Lawrences Verdacht, als tragisches Missverständnis erwies. Nicht Lynn versuchte, ihrer eigenen Schöpfung und deren Bewohnern Schaden zuzufügen. Ihr Geist mochte dem Zerfall entgegenstreben, doch für den Moment konnte ihr wohl nichts Besseres passieren, als durch die Gestaltwerdung ihrer Albträume zur Reaktion gezwungen zu sein. Schließlich klärte sie sogar Lawrence, ihre neu gekürte Erzfeindin, über die letzten Entwicklungen auf und sprang über einen gewaltigen Schatten, indem sie die gefeuerte Direktorin um Rat fragte.
    »Wir haben uns die Bilder der Außenkameras angesehen«, sagte sie. »Offenbar haben die Flammen einen Teilzusammenbruch des Stahlskeletts in Gaias Hals herbeigeführt. Der Brand sollte also gelöscht sein, dafür ist jetzt die Statik gefährdet. Da oben klaffen etliche Lecks.«
    Lawrence schwieg. Sie schien nachzudenken.
    »Los, Dana«, drängte Lynn. »Ich brauche Ihre Einschätzung.«
    »Wie sieht denn Ihre aus?«
    »Dass es für Miranda, Olympiada und Finn nur einen einzigen Weg nach draußen gibt, und der führt nicht nach unten.«
    »Also über die Aussichtsterrasse?«
    »Ja. Durch die Luftschleuse im Mama Killa Club nach draußen.«
    »Zwei Probleme müssen wir dabei lösen«, sagte Lawrence. »Erstens, über die Außenseite des Kopfes kann man nicht absteigen.«
    »Doch. Für den Fall, dass es notwenig wird, haben wir eine ausrollbare Leiter vorgesehen.«
    »Die ist aber nicht installiert.«
    »Wieso denn nicht? Laut Sicherheitsbestimmungen –«
    »Aus optischen Gründen. Übrigens eine Anweisung von Ihnen«, fügte Lawrence mit hörbarer Genugtuung hinzu. »Natürlich könnten wir die Montage vornehmen, nur wäre es unter den obwaltenden Umständen fürchterlich kompliziert und mit einem erheblichen Aufwand an Zeit verbunden.«
    »Das zweite Problem wiegt schwerer«, mischte sich O'Keefe ein, der ihnen zugeschaltet war. Wenigstens die Glasfaserleitungen schienen noch intakt zu sein. »Wir haben keine Raumanzüge da oben. Damit nützt uns die Terrasse wenig.«
    »Können wir nicht welche nach oben bringen?«, fragte Ögi. Unablässig durchwanderte er den Raum, mit gleich langen, präzise bemessenen Schritten, wie es Tim schien. Als Einziger war er in der Zentrale verblieben. Die anderen saßen in der Lobby und versuchten sich mit Heidruns Hilfe in den Griff zu bekommen. »E1 scheint noch zu funktionieren.«
    »E1 fährt aber nur bis in den Hals«, sagte Tim.
    »Vergesst es.« Lynn schüttelte den Kopf. »Der Schacht hat sich hermetisch verriegelt, um uns hier drin vor dem Vakuum zu schützen. Nach den strukturellen Veränderungen da oben würden sich die Türen sowieso nicht öffnen. Es gibt nur eine Möglichkeit.«
    »Durch die Luftschleuse«, sagte Lawrence.
    »Ja.« Lynn grub die Zähne in ihre Unterlippe. »Von außen. Wir müssen die Anzüge durch die Schleuse der Aussichtsterrasse ins Innere schaffen.«
    »Dafür müsst ihr sie erst mal rauf bringen?«, sagte O'Keefe. »Hier oben knarrt es in einem fort. Das muss schnell gehen! Ich weiß nicht, wie lange der Kopf noch hält.«
    »Die Kallisto«, sagte Lawrence. »Bringt sie mit der Kallisto nach oben.«
    »Wo ist überhaupt Nina?«, fragte Tim.
    Lynn sah ihn überrascht an. Im Eifer des Gefechts hatten sie die dänische Pilotin vollkommen vergessen.
    »War sie nicht bei euch in der Bar?«, fragte Lynn.
    »Wer, Nina?« O'Keefe schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und hat sie jemand hier unten –« Lynn stockte. »So ein Mist! Um die Kallisto hochzubringen, braucht man jemanden, der den Riesenvogel präzise steuern kann.« Der letzte Rest Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Wir müssen Nina suchen gehen!«
    »So lange

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