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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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herausgehört hatte. Sie warf ihrer Mutter einen Seitenblick zu, auf deren Gesicht der leicht benommene Ausdruck lag, den Frauen häufig bei der ersten Begegnung mit Max zeigten. Und plötzlich entspannte Claire sich. Sie sorgte sich nicht länger wegen der Befragung, die Max vonseiten ihrer Familie bevorstand. Sie spürte, dass er sich völlig wohlfühlte und darauf vorbereitet war.
    „Max ist neu in der Stadt, und ich habe ihn ein bisschen herumgeführt“, erklärte sie.
    Alma und Martine schauten sie erfreut an und tauschten dann einen zufriedenen Blick. Sie schienen sich zu dem erfolgreichen Manöver zu gratulieren, mit dem sie Claire endlich aus ihrem Panzer gelockt hatten.
    Nun, da sie älter war, empfand Claire diese stumme Verständigung zwischen ihrer Schwester und ihrer Mutter als amüsant, obgleich sie sich als Kind oft ausgestoßen gefühlt hatte. Um ihre Lippen zuckte ein Lächeln. Es schien ihr sehr tröstlich, ihre Familie so gut zu kennen, dass sie beinahe deren Gedanken erraten konnte.
    Martine blickte sie an, sah ihre Belustigung, und ein sonniges Lächeln trat auf ihr liebliches Gesicht. „Also wirklich, Claire, du tust es schon wieder!“
    „Was tut denn Claire schon wieder?“, erkundigte sich Steve und beugte sich zu Martine.
    „Claire liest schon wieder meine Gedanken.“
    „Ach, das hat sie doch schon immer getan“, warf Alma zerstreut ein. „Harmon, die Steaks brennen.“
    Gelassen spritzte Claires Vater Wasser über die entflammten Kohlen. „In welcher Branche sind Sie tätig, Mr. Benedict?“, erkundigte er sich, ohne den Grill aus den Augen zu lassen.
    „Investment und Immobilien.“
    „Immobilien? Das ist eine brisante Tätigkeit.“
    „Spekulationen auf diesem Gebiet sind gewiss brisant, aber damit beschäftige ich mich nicht.“
    Martine beugte sich vor. Ihre Augen funkelten, als sie Max eindringlich musterte. „Haben Sie Kinder, Mr. Benedict?“, fragte sie unvermittelt in zuckersüßem Ton.
    Claire schloss die Augen, hin- und hergerissen zwischen blankem Entsetzen und herzhafter Belustigung. Martine hielt nichts von Takt, wenn es darum ging, ihre jüngere Schwester zu beschützen, und im Augenblick lag ihr nur daran, so viel wie möglich über Maxwell Benedict in Erfahrung zu bringen.
    Max lachte auf, tief und volltönend, und der Klang veranlasste Claire, die Augen wieder zu öffnen. „Ich habe keine Kinder und keine Ehefrau, weder ehemalige noch derzeitige – zur Verzweiflungmeiner Mutter, die mich für einen ungehorsamen Sprössling hält, weil ich ihr keine Enkelkinder liefere, wie meine Schwestern und mein Bruder es getan haben. Und bitte, nennen Sie mich doch Max, wenn Sie möchten.“
    Von da an stand die gesamte Familie auf seiner Seite. Claire wunderte sich wieder einmal über sein Talent, genau den richtigen Ton zu treffen. Sein gelöstes Lachen und seine liebevollen Bemerkungen über seine Familie überzeugten alle davon, dass er kein Betrüger, kein Mörder und kein herzloser Frauenheld war, der Claire ausnützen könnte.
    Manchmal hatte Claire den Eindruck, dass ihre Familie sie für einen kompletten Dummkopf hielt, und sie fragte sich, womit sie sich diese Einschätzung verdient hatte. Sie lebte ruhig, sie bezahlte all ihre Rechnungen, sie geriet nie in Schwierigkeiten und meisterte sämtliche Krisen am Arbeitsplatz mit heiterer Gelassenheit. Dennoch schienen sämtliche Familienmitglieder zu glauben, dass man auf sie aufpassen müsse. Ihr Vater tat es nicht so offensichtlich wie Martine und Alma, dennoch fragte er sie ständig, ob sie finanzielle Hilfe brauche.
    Max berührte leicht ihren Arm, brachte ihre Gedanken zurück zu der lachenden, plaudernden Tischrunde und lächelte sie mit warmherzigem Blick an. Er verlor dabei nicht den Faden des Gesprächs und nahm seine Hand sogleich wieder fort. Doch diese kleine Berührung zeigte ihr, dass er sie beachtete.
    Der Nachmittag erwies sich als eine Offenbarung. Denn Max zeigte sich zwar freundlich und umgänglich zu ihrer Familie, aber nicht überwältigt von Martines klassischer Schönheit, im Gegensatz zu den meisten anderen Männern. Er war mit Claire gekommen. Er saß während des Essens neben ihr, er half ihr anschließend, die unruhigen Kinder zu unterhalten, und bald tobte er mit ihnen auf dem Rasen – mit dem sicheren Auftreten eines Mannes, der es gewöhnt war, von seinen wilden Nichten und Neffen umringt zu werden.
    Claire beobachtete, wie er mit den Kindern spielte, dieser gut aussehende, elegante

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