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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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zärtlich und geschickt mit ihr um. Claire erinnerte sich an jenen Grillabend, als er mit Martines Kindern gespielt hatte. Damals war ihr zum ersten Mal sein Geschick im Umgang mit Kindern aufgefallen, und damals hatte sie sich in ihn verliebt, ganz leicht und einfach – und unwiderruflich.
    „Genieß die Ruhe“, riet Sarah ihrem Mann zu und riss Claire damit aus ihren Gedanken.
    In diesem Augenblick hob Jed den Kopf und blickte hinab auf die zerstreuten Spielzeuge am Boden. Mit einem Jauchzer stieß er sich aus Claires Armen. Sie schrie erschrocken auf und griff nach ihm. Rome tat dasselbe, schnappte ihn aus der Luft und stellte ihn seufzend auf den Boden. Die Aufmerksamkeit ganz auf sein Spielzeug geheftet, trottete Jed zu einem roten Lastwagen.
    „Er hat überhaupt keinen Respekt vor der Schwerkraft und keine Angst vor Höhen“, erklärte Rome trocken. „Außerdem ist er stark wie ein Maultier. Wenn er runter will, gibt es kein Halten.“
    „Er hat mich zu Tode erschreckt“, sagte Claire atemlos.
    „Mich erschreckt er schon, seit er krabbeln gelernt hat“, meinte Sarah schmunzelnd. „Und als er mit acht Monaten anfing zu laufen, wurde es noch schlimmer. Ich muss ihm ständig nachjagen.“
    Es schien unglaublich, dass eine so zarte Frau wie Sarah einen so stämmigen Jungen zur Welt gebracht hatte, der allem Anschein nach die Größe seines Vaters geerbt hatte. Die Kinder ähnelten Sarah sehr wenig, abgesehen von Missys zarter Gestalt und ihrem sanften Mund.
    Es herrschte eine so entspannte Atmosphäre im Haus, das von dem hellen Lachen und Jauchzen glücklicher Kinder erfüllt war, dass Claire völlig vergaß, sich von Rome eingeschüchtert zu fühlen. Hier war er Ehemann und Vater, nicht Geschäftsführer. Und offensichtlich war Max ein enger Freund, der oft zu Besuch kam,denn die Kinder belagerten ihn genauso wie ihren Vater. Und er schien es nicht nur zu dulden, sondern zu genießen.
    Schließlich wurden die Kinder gefüttert und ins Bett gebracht, und dann setzten die Erwachsenen sich zum Dinner nieder. Claire konnte sich nicht erinnern, jemals einen Abend derart genossen zu haben, und sie wurde nicht einmal verlegen, als Rome neckend verkündete: „Ich musste Sie mir heute Morgen ansehen. Sarah wäre nämlich fast vor Neugier gestorben.“
    „Das stimmt gar nicht!“, widersprach Sarah. „Max hat mir vorher schon alles über Sie erzählt. Rome wollte nur seine eigene männliche Neugier befriedigen.“
    Rome zuckte nur mit den Achseln und blickte Sarah lächelnd an.
    Claire fragte sich, was Max wohl über sie erzählt hatte, und warum er überhaupt über sie gesprochen hatte. Sie blickte zu ihm auf, und ihre Wangen erglühten, als sie sah, dass er sie aufmerksam beobachtete.
    Es war bereits spät, als Max und Claire schließlich aufbrachen. Sie kuschelte sich schläfrig in die Polster des Sitzes und murmelte: „Ich mag die beiden wirklich gern. Ich kann gar nicht mehr glauben, dass er derselbe Mann ist, der mich heute Morgen so eingeschüchtert hat.“
    „Sarah zähmt ihn. Sie ist unglaublich ruhig und heiter.“
    „Sie sind sehr glücklich miteinander, stimmt’s?“ „Ja. Sie haben ziemlich schwere Zeiten hinter sich. Wenn sie sich nicht so sehr liebten, hätten sie es nicht geschafft. Rome war schon einmal verheiratet und hatte zwei Kinder, aber seine Frau und seine Söhne sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das hat schreckliche Narben bei ihm hinterlassen.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, murmelte Claire. Sie hatte ihr Kind nie in den Armen gehalten, hatte es schon verloren, bevor sie mehr als nur von seinem Dasein träumen konnte. Wie viel schlimmer musste es sein, auf so tragische Art bereits vorhandene Kinder zu verlieren? Sie dachte daran, wie Jed sich an sie gekuschelt hatte,und Tränen brannten in ihren Augen. „Ich hatte eine Fehlgeburt“, flüsterte sie erstickt, „kurz vor der Scheidung. Und das Baby zu verlieren hat mich fast zur Verzweiflung getrieben. Ich habe es mir so sehr gewünscht.“
    Mit einem heftigen Ruck wandte Max den Kopf zu ihr um und starrte sie im wechselnden Schein der Straßenlaternen an. Eine heftige Eifersucht stieg in ihm auf. Er wollte, dass sie sein Baby bekam. Er wollte, dass seine Kinder auch ihre waren. Sie war eine geborene Mutter und ging so liebevoll mit Kindern um, dass Kinder sich instinktiv ihr zuwandten.
    Als sie ihr Haus erreichten, ging Max mit ihr hinein und schloss leise die Tür hinter sich ab. Dann trat er zu ihr und nahm

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