Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer
ihre Hände in seine.
Mit großen Augen blickte Claire ihn fragend an.
Sein Gesicht wirkte zärtlich und entschlossen zugleich, und seine Augen funkelten. Er legte sich ihre Arme um seinen Nacken und zog sie an sich. „Ich werde jetzt mit dir schlafen, Liebes“, verkündete er sanft.
Claire holte tief Luft und schloss die Augen. Die Zeit für Proteste war vergangen. Sie liebte ihn, und nun erkannte sie, was es bedeutete. Sie liebte ihn zu sehr, um den Abstand zwischen ihnen aufrechterhalten zu können.
Max trug Claire zu ihrem Bett, und diesmal ließ er sich viel Zeit. Gemächlich und zärtlich küsste und streichelte er sie, steigerte ihre Erregung ins Unermessliche, während er sein eigenes Verlangen zügelte. Dann glitt er in sie, und Claire stöhnte auf, presste Max an sich, hob ihm verlangend die Hüften entgegen. Dieselbe wilde, hemmungslose Leidenschaft wie beim ersten Mal überwältigte sie beide. Sie konnten nicht genug voneinander bekommen, konnten sich nicht nahe genug kommen. Ihre Vereinigung war so ursprünglich und so heftig wie ein Sturm.
Und anschließend hielt Max Claire fest an sich gedrückt, eine Hand auf ihrem Bauch. Es war erneut passiert, und er bereute es nicht. Er konnte sie niemals gehen lassen. Sie war so zärtlich und liebevoll und empfindsam und verletzlich, dass er sie den Rest seinesLebens vor allem Schmerz bewahren wollte, wenn sie nur bei ihm blieb.
Mit großen Augen blickte Claire ihn an, als er sich auf einen Ellbogen stützte und über sie beugte. Er wirkte sehr männlich, und ganz besonders, wenn er nackt war. Sie hob eine Hand und streichelte zart über das lockige Haar auf seiner Brust. Was mochte er denken? Er wirkte ernst, beinahe feierlich. Seine meergrünen Augen funkelten, und sein Anblick raubte ihr förmlich den Atem.
„Vielleicht habe ich dich eben schwanger gemacht“, murmelte er, und seine Finger glitten über ihren Bauch und dann noch weiter hinab, und sein Mund fand ihren. „Ich möchte dich schwanger machen“, flüsterte er, und der Gedanke wirkte so aufregend, dass sein Körper sich erneut spannte. „Claire, willst du mein Kind?“
Tränen rannen über ihre Wangen. „Ja“, wisperte sie und schlang fest die Arme um ihn, als er sich auf sie legte. Er drang tief in sie ein, und sie blickten sich in die Augen, während sie sich liebten, sich voller Harmonie miteinander bewegten und eine zauberhafte Verzückung fanden.
Eine unglaubliche Zufriedenheit erfüllte Max. Er lag auf Claire, noch immer mit ihr vereint, schmiegte die Hände um ihr Gesicht und küsste ihr die Tränen fort. „Claire“, murmelte er, „ich glaube, es geht nicht ohne Heirat.“
Ihr Herz schien einfach stehen zu bleiben. Alles in ihr wurde ganz still, und auch die Zeit schien stillzustehen. Sie konnte nicht atmen, konnte nicht sprechen, konnte sich nicht rühren. Und dann mit einem kleinen Ruck, schlug ihr Herz heftig weiter, erlöste sie aus der seltsamen Starre. „Heirat?“, fragte sie beinahe unhörbar.
„Meine Mutter wird selig sein, wenn du einen ehrbaren Mann aus mir machst.“ Er streichelte mit einem Finger über ihre Lippen. „Sie hat die Hoffnung nämlich noch nicht ganz aufgegeben. Heirate mich und bringe meine Kinder zur Welt. Ich möchte es sehr. Als ich dich heute mit Jed gesehen habe, dachte ich bei mir, wie wundervoll du mit einem Baby in den Armen aussiehst, und ich möchte, dass es mein Baby ist.“
Sein Antrag enthielt kein Wort von Liebe, aber Claire hielt esauch nicht für unbedingt nötig. Sie konnte die Tatsache hinnehmen, dass Max sie nicht liebte. Sie wollte nehmen, was er ihr bot, und alles tun, um ihn glücklich zu machen. Vielleicht hätte sie mehr Stolz beweisen müssen, aber durch Stolz erreichte sie nichts, außer einem leeren Bett und einem unausgefüllten Leben. Glückliche Liebe bis ans Lebensende gibt es doch nur im Märchen, dachte sie und flüsterte: „Einverstanden.“
Seine Schultern entspannten sich spürbar. Er legte sich neben sie, zog sie dicht an sich. Mit nachdenklicher Miene streichelte er ihre seidige Haut. „Heißt das, dass du mir verziehen hast?“
Claire wünschte, Max hätte ihr diese Frage nicht gestellt. Seine Worte rührten an einer Wunde, die noch nicht verheilt war, erinnerte sie an den Schmerz, der noch nicht ganz verklungen war. Sie wollte nicht an die Vergangenheit denken, nicht in diesem Augenblick, in dem sie gerade einem Schritt in die Zukunft zugestimmt hatte, einem erschreckend bedeutungsvollen Schritt.
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