Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
Vom Netzwerk:
würde
dich niemals dafür entlassen«, wandte Bonnie ein. »So ist er nicht. Du solltest
inzwischen gemerkt haben, daß mein Mann sein Privatleben von seinen Geschäften
trennt.«
    »Siehst du
das hier?« Forbes deutete auf eine winzige Narbe unter seinem rechten Auge.
»Das ist eine bleibende Erinnerung an Eli McKutchens Zorn!«
    »Ach, ich
finde, sie macht dich höchstens noch attraktiver«, entgegnete Bonnie, und es
gelang ihr sogar, ernst dabei zu bleiben. Sie streckte sogar die Hand aus und
berührte die Narbe mit ihrem Zeigefinger. »Ich möchte wieder tanzen, Forbes.
Einverstanden?«
    Forbes
nippte nachdenklich an seinem Drink. »Ich habe eine Menge Kunden verloren, seit
du nicht mehr im Saloon bist, aber du irrst dich, falls du glaubst, dein Mann
würde tatenlos zusehen, wie du für einen Dollar mit allen möglichen Kerlen
tanzt. Er wird an die Decke gehen.«
    »Möglich.«
    Forbes
beugte sich über die Theke und fragte interessiert: »Warum willst du das tun,
Bonnie? Bist du etwa lebensmüde?«
    Bonnie
seufzte. »Du hattest recht. Ich will mich rächen. Das ist alles. Mehr steckt
nicht dahinter.«
    Forbes
nickte sinnend. »Na schön, mein Engel, wie du willst. Aber rechne nicht damit,
daß ich einen Finger rühren werde, um dich vor deinem Mann zu schützen. Ich
werde dir sogar die Rechnung schicken, falls McKutchen hier Schaden anrichtet.«
    »Und was
ist mit Katie? Kann sie dann gehen?«
    Forbes
starrte einen Moment in die Ferne. »Sie ist ein schönes Mädchen, Bonnie«,
stellte er dann seufzend fest. »Sie würde mir bestimmt genauso viele Kunden
bringen wie du.«
    Jetzt sah
Bonnie sich veranlaßt, ihren letzten Trumpf auszuspielen. »Was würde Lizbeth
wohl dazu sagen, wenn ich ihr erzähle, daß du ein junges Mädchen opfern willst,
um deinen Profit daraus zu ziehen?«
    Forbes
erblaßte.
    »Andererseits«,
fuhr Bonnie fort, »wäre Miss Simmons vielleicht bereit, über einige andere
Dinge hinwegzusehen, wenn ich ihr gut zureden würde.«
    »Ja –
vorausgesetzt, ich zünde den Saloon an und baue ihr ein Haus auf den Ruinen«,
murmelte Forbes bedrückt.
    »Du liebst
sie wirklich, was?«
    Einen
Moment lang sah es so aus, als wollte Forbes sich abwenden und gehen, doch
darin seufzte er und sagte: »Ja. Es war eine Überraschung für mich, wenn man
bedenkt, daß ich bisher immer nur dich geliebt habe.«
    Bonnie zog
es vor, die Erwähnung von Forbes' lebenslanger Leidenschaft für sie zu
ignorieren. »Was wirst du also tun?«
    Wieder
seufzte Forbes. »Was du willst, Engel – wie immer. Geh hinauf und sieh zu, daß
die Schneiderin die Kleider, die für Katie vorgesehen waren, für dich
umändert.«
    Bonnie
lächelte. »Danke, Forbes«, sagte sie leise zu ihrem lebenslangen Freund und
Feind.
    Forbes
leerte sein Glas, bevor er spöttisch erwiderte: »Jederzeit, mein Engel.
Jederzeit.«
    Eli
hockte gerade auf
einem halbfertigen Dach und schlug Nägel ein, als Seth plötzlich auf der Leiter
auftauchte. »Die Gewerkschafter sind wieder in der Stadt«, berichtete er erregt
und fuhr sich nervös mit zwei Fingern unter den engen Hemdkragen. »Sie
verlangen eine Zusammenkunft mit dir.«
    Eli hörte
mit dem Hämmern auf und runzelte die Stirn. »Schon wieder? Ich dachte, die
Kerle wären auf Nimmerwiedersehen verschwunden.«
    »Ich
glaube, sie bleiben in Northridge, bis sie erreicht haben, was sie wollen«,
erwiderte Seth besorgt. »Und sie haben mit weiteren Gewaltakten gedroht, falls
du nicht bereit sein solltest, dich mit ihnen zu treffen. Ganz offen gestanden
fürchte ich um deine Familie, Eli.«
    Eli ließ
Hammer und Nägel fallen. »Haben sie dir gedroht?«
    »Nicht
direkt. Aber ... Nun ja, Mr. Denning erkundigte sich nach Bonnie und Rose Marie
und Genoa, und ich muß sagen, die Art, wie er es tat, gefiel mir gar nicht.«
    »Erklär mir
das bitte etwas genauer«, forderte Eli ihn leise auf.
    Seth
seufzte. »Es klang alles sehr besorgt und höflich. Dennoch hatte ich den
Eindruck, daß es eine Warnung sein sollte.' Wie du weißt, logieren die
Gewerkschaftsleute im Hotel und haben so einen sehr guten Überblick über
Bonnies Aktivitäten in ihrem Laden.«
    Eli griff
nach seinem Hemd und zog es an. Er sah rot, als er die Leiter hinunterstieg,
und konnte es kaum erwarten, daß Seth ihm folgte.
    »Beruhige
dich«, sagte sein Freund, als er neben Eli auf dem Boden stand. »Ich könnte es
auch mißverstanden haben. Vielleicht hat Mr. Denning ja gar keinen bedrohen
wollen.«
    »Das werden
wir ja sehen!« meinte Eli

Weitere Kostenlose Bücher