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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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Der Mann muß entweder ein Heiliger sein oder ein kompletter
Narr.«
    »Amen!«
schrie einer der Zuschauer.
    Wie durch
ein Wunder gelang es Bonnie, Haltung zu bewahren. Nach einem vernichtenden
Blick auf Forbes entzog sie ihm ihren Arm und rief nach Katie.
    »Es hat
wenig Sinn, mit ihr zu reden«, warnte Forbes, der seine Rolle in diesem Drama
zu genießen schien, obwohl auch ein gewisser Groll in seinen Augen stand. »Sie
ist enttäuscht von dir, Engel, und das Geld, das sie mit dem Tanzen verdienen
kann, reizt sie. Sehr sogar.«
    Bonnie war
klar, daß Katie viel zu jung und unerfahren war, um mit Menschen wie Forbes
Durrant umzugehen. Trotz ihrer Intelligenz und Belesenheit hatte das Mädchen
noch viel zu wenig Lebenserfahrung.
    Das wurde
offensichtlich, als Katie am oberen Treppenabsatz erschien, in einem sehr
freizügigen Kleid aus blauem Taft und einer Federboa um die nackten Schultern.
Der trotzige Blick, den sie Bonnie zuwarf, erinnerte diese an ihren eigenen
Starrsinn, den sie in diesem Alter gehabt hatte.
    Katie
betrachtete ihre Fingernägel und gab sich den Anschein gleichmütigen
Desinteresses. Vermutlich war ihre gute schauspielerische Leistung auf ihre
Erfahrungen auf der Bühne zurückzuführen. »Was hat diese ganze Aufregung zu
bedeuten?« erkundigte sie sich in gelangweiltem Ton.
    Bonnie
dachte gar nicht daran, ihr eine Predigt zu halten über die Gefahren, die an
einem Ort wie dem Brass Eagle Saloon lauerten; es wäre ja doch nur
Zeitverschwendung gewesen. Katie war geblendet vom falschen Glanz und der
Aussicht darauf, viel Geld zu verdienen, und es gab nur einen Weg, sie davon
abzuhalten, sich in eine Lage zu begeben, die ihr nur Unglück bringen konnte.
Und das, was Bonnie sich dazu ausgedacht hatte, würde gleichzeitig auch ihren
eigenen Zwecken dienen.
    »Sie hätten
mich zu Ihrer Hochzeit einladen können«, bemerkte Katie plötzlich in
anklagendem Ton. »Ich dachte immer, wir wären Freundinnen ...«
    Aha, das
war es also! Bonnie seufzte innerlich. »Es tut mir leid, Katie – ich wollte
dich nicht von der Zeremonie ausschließen. Aber es kam alles ein bißchen
plötzlich ...«
    Nun meldete
sich Tuttle zum ersten Mal zu Wort. »Zieh dich um, Katie«, befahl er. »Du
siehst aus wie eine Dirne in diesem Kleid!«
    Katie
errötete und stieg langsam die Treppe hinunter. »Weißt du, wieviel Geld ich in
zwei Jahren verdienen kann, Tuttle? Genug, um ein Haus zu kaufen ...«
    Bonnie
drehte sich zu Forbes um und sagte leise: »Ich habe dir einen Vorschlag zu
machen.«
    Forbes
machte ein spöttisches Gesicht. »Wenn du wüßtest, mein Engel, wie lange ich
schon darauf warte, diese Worte aus deinem Mund zu hören.«
    »Treib es
nicht zu weit, Forbes«, zischte Bonnie. »Ich möchte dir anbieten,
zurückzukommen und wieder hier zu tanzen, wenn du Katie dafür gehen läßt.«
    Forbes zog
verblüfft die Augenbrauen hoch. »Du mußt mich wirklich für verrückt halten,
Engel. Auf derartigen Arger kann ich gern verzichten.«
    Bonnie
klimperte mit ihren Wimpern und bedachte Forbes mit einem koketten Lächeln.
»Und welcher Ärger wäre das?«
    Forbes sah
sie spöttisch an und wandte sich ab, um in den Saloon zurückzugehen. Bonnie
folgte ihm und bemühte sich, ihren Triumph zu verbergen, als er sich sichtlich
erregt ein großes Glas Scotch einschenkte. »Verdammt, Bonnie«, meinte er, als
er sie hinter sich im Spiegel erblickte, »glaubst du, ich sei von gestern? Ich
weiß, was du vorhast, also verschon mich mit deinem Theater!«
    Bonnie
unterdrückte ein Lächeln. Schon früher, als kleines Mädchen, war es ihr
gelungen, Forbes so ungefähr alles abzuluchsen, was sie haben wollte.
Erstaunlich, daß die gleiche Taktik auch heute noch funktionierte! »Hast du
Angst vor Eli, Forbes?«
    »Darauf
kannst du deinen hübschen Po verwetten!« donnerte er und ließ seine Faust auf
die Theke prallen. Bevor er weitersprach, leerte er den Whisky in seinem Glas
in einem Zug. »Ich weiß nicht, was mit euch beiden los ist – vielleicht bedient
Eli sich Earline Kalbs beachtlicher Talente und vielleicht auch nicht –, aber
eins kann ich dir versichern, Engel: Ich werde dich nicht bei deiner Rache
unterstützen!«
    »Denk nur
einmal an das viele Geld, das du mit mir verdienen würdest, Forbes!«
    Stirnrunzelnd
schenkte er sich noch einmal von dem Whisky ein. »Ich verdiene mehr als Leiter
der Hüttenwerke, und ich werde nicht meine Stellung aufs Spiel setzen, nur
damit du dich an McKutchen rächen kannst.«
    »Eli

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