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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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nicht.«
    Eli grinste
nur und ersparte sich eine Antwort, bis sie den obersten Stock erreicht hatten
und vor der Tür zu ihrer Suite standen. »Wir können natürlich auch hier oben
essen, falls es dir lieber ist«, meinte er dann gedehnt.
    Bonnie
verzog das Gesicht, weil sie es haßte, wenn er sie neckte, obwohl sie auch
einen seltsamen Trost daraus bezog. »Ich glaube nicht, daß wir es wagen können,
ein elegantes Lokal aufzusuchen«, gab sie zu. »Dafür habe ich keine passende Garderobe.«
    »Als
bescheidene Ladenbesitzerin aus Northridge«, fügte Eli hinzu, während er die
Tür aufschloß und zurücktrat, um Bonnie den Vortritt zu lassen.
    Hocherhobenen
Kopfes trat sie ein, aber die schlichte Schönheit des Raums beeindruckte sie
so, daß sie alles andere vergaß. Die letzten Sonnenstrahlen fielen durch das
große Fenster und sammelten sich auf einem blauen Orientteppich vor einem Kamin
aus hellem Marmor, den zwei cremefarbene Sofas flankierten.
    Natürlich
verfügte die Suite auch über ein Badezimmer mit einer geräumigen Wanne aus
grauem Marmor und einem ganz in Burgunderrot und Hellrosa gehaltenen
Schlafzimmer. Das Bettgestell war aus poliertem Messing, und die Laken – Bonnie
zog die dunkelrote Bettdecke ein wenig zurück, um nachzusehen – sahen aus wie
reine Seide und fühlten sich auch so an. Von einer plötzlichen Scheu erfaßt wie
eine junge Braut, errötete Bonnie und kehrte hastig ins Wohnzimmer zurück.
    Eli hatte
gerade den Pagen fortgeschickt, der ihr Gepäck heraufgebracht hatte. Er grinste,
als er Bonnies gerötete Wangen sah. »Erfüllen die Räume deine Erwartungen,
meine Liebe?«
    »Es ist
alles sehr hübsch«, erwiderte sie leise.
    »Bonnie.«
Eli legte zärtlich seine Hand auf ihren Oberarm. »Entspann dich bitte – ich
habe vorhin nur Spaß gemacht, als ich sagte, daß ich mich > an dir
vergreifen < würde. Ich werde dich überhaupt nicht anrühren, wenn du es nicht
willst.«
    »Warum hast
du dir dann die Mühe gemacht, mir hierher zu folgen?« fragte Bonnie gereizt,
aber ihr Ärger richtet sich nicht nur gegen Eli, sondern auch gegen sich
selbst. »Warum hast du mich in ... einem Eisenbahnabteil geliebt und mich
überredet, mit dir in dieses Hotel zu kommen?«
    Eli küßte
sie lachend auf die Nasenspitze. »Ich habe dich geliebt? Glaubst du
allen Ernstes, ich sei ganz allein verantwortlich für das, was in jenem Zug
geschah?«
    Bonnie
wußte, daß die Schuld daran nicht ihn allein traf, obwohl er natürlich damit
angefangen hatte. »Ich begreife noch immer nicht, wie wir so etwas tun
konnten«, murmelte sie, um einer direkten Antwort auf seine Frage auszuweichen.
    »Es war
doch recht harmlos im Vergleich zu damals, als wir...«
    Bonnie
preßte eine behandschuhte Hand auf Elis Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Aber selbst durch die Handschuhe drang die Wärme seiner Lippen zu ihr vor und
löste ein lustvolles Kribbeln in ihr aus. So rasch, wie sie die Hand ausgestreckt
hatte, zog sie sie wieder zurück. »Es ist unfair, Sir, mich an meine
vergangenen Sünden zu erinnern«, sagte sie, nur halb im Scherz. Zur Vorsicht
trat sie einen Schritt zurück, um sich aus Elis Reichweite zu begeben. »Ich
habe großen Hunger«, fügte sie hinzu. »Sollten wir jetzt nicht lieber etwas
essen gehen?«
    Sie
speisten in einer nur von Kerzenlicht erhellten Ecke des Hotelrestaurants. Und
trotz Bonnies Bemühen, es nicht soweit kommen zu lassen, war die Atmosphäre
zwischen ihnen sehr intim.
    »Fast wie
in alten Zeiten«, stellte Eli lächelnd fest. »Manchmal wünschte ich, wir
könnten jene Zeit zurückholen, als wir frisch verheiratet waren und alles noch
in bester Ordnung war.«
    »Das ist
nicht möglich«, sagte Bonnie flach und wünschte plötzlich, sich nie auf diese
verrückte, skandalöse Geschichte eingelassen zu haben. Irgendwann würde sie für
ihre Sünden in der Hölle büßen, und das, obwohl sie sich solche Mühe gab, ein
guter Mensch zu sein.
    Aber sich
zu benehmen, war ihr in Eli McKutchens Nähe noch nie gelungen. Er hatte sich
die unglaublichsten Freiheiten bei ihr herausgenommen, und zu ihrer Schande
mußte sie sich eingestehen, daß sie es sehr genossen hatte. Zum Beispiel
damals, als er sie in ihrer Loge in der Oper mit seinen erotischen
Zärtlichkeiten zu einem überwältigenden Höhepunkt getrieben hatte, nur mit
seinen Berührungen und seinen Worten, die niemand außer ihr hören konnte ...
    Die
Erinnerung daran genügte, um Bonnie erröten zu lassen. Eli lächelte,

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