Linda Lael Miller
Idee kommen, sie noch einmal zu lieben.
Sie saß
schon in der Wanne, als sich die Tür öffnete und Eli hereinkam, nackt wie am
Tag seiner Geburt, und zu ihr in die Wanne stieg.
Bonnie
spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. »Rühr mich nicht an, Eli!«
zischte sie. »Ich habe heute zu tun!«
»Und ob!«
entgegnete er in vielsagendem Ton, schloß die Arme um Bonnies Taille und zog
sie sanft auf seinen Schoß.
»Ich meine
es ernst, Eli ...« zeterte sie empört und stieß ihre Hände gegen seine breiten
Schultern. Aber als er ihr mit einem Kuß den Mund verschloß, legten ihre Hände
sich wie von selbst um seinen Nacken und verschränkten sich in seinem weizenblonden
Haar.
Den
Morgen verbrachte
Bonnie bei ihren Lieferanten, und als sie alles erledigt hatte, kaufte sie
Mitbringsel für Katie, Genoa und Rose Marie.
Es war
schon später Nachmittag, als sie in die Suite zurückkehrte und sie leer
vorfand. Gähnend vor Müdigkeit und Erschöpfung, war Bonnie gar nicht
unglücklich darüber, allein zu sein. Sie zog sich bis auf ihre Pantalettes und
ihr seidenes Unterhemdchen aus und legte sich aufs Bett, um einen Mittagsschlaf
zu halten.
Irgendwann
spürte sie einen kühlen Luftzug auf der Brust und rollte sich im Halbschlaf auf
den Rücken. »Hm«, murmelte sie, als warme Hände sanft über ihre vollen Brüste
glitten und ihre zarten Knospen liebkosten. Ein wunderschöner Traum und so
herrlich erotisch ...
Sie glaubte
sogar zu spüren, wie Hände an den Bändern ihrer langen Unterhosen nestelten,
ganz sanft und vorsichtig. Ganz in diesem wundervollen Traum aufgehend, stöhnte
Bonnie genießerisch und streckte die Hände über ihren Kopf.
Als sie
festgehalten wurde von einer starken, männlichen Hand, schlug Bonnie die Augen
auf.
Eine
zauberhafte Art, geweckt zu werden, dachte Bonnie. Ihre Brustspitzen richteten
sich unter Elis sinnlichen Liebkosungen auf, ihre Hüften bogen sich ihm einladend
entgegen, ihre Hände schlossen sich verlangend um seine Schultern ...
Nach einem erfrischenden Bad saß Bonnie
im Salon und erwartete den Zimmerservice, der das Essen bringen sollte. Sie
war froh, als
der Page, der diskret vermieden hatte, sie anzusehen, wieder fort war, denn Eli
sang lautstark im Bad und verspritzte soviel Wasser aus der Wanne, daß es mit
Sicherheit schon durch die Decke in den Raum darunter drang.
Elis
ungehemmte Fröhlichkeit löste eine unerklärliche Trauer in Bonnie aus, und sie
merkte plötzlich, daß sie vor Nervosität an ihrem Fingernagel kaute.
Um sich
abzulenken, ging sie zu dem kleinen Wagen, auf dem das Essen serviert war, und
hob die Deckel von den Gerichten. Roastbeef, gedünstetes Gemüse und
Kartoffelpüree ... Plötzlich war Bonnie unerträglich hungrig.
»Eli!« rief
sie, um fair zu sein. »Das Essen ist da!« Dann nahm sie sich einen Teller und
füllte ihn mit einer Portion, die zu einem Hüttenwerksarbeiter gepaßt hätte,
aber nicht zu einer Dame.
Sie hatte
schon fast alles aufgegessen, als Eli in einem königsblauen Bademantel aus dem
Bad kam. Nach einem spöttischen Blick auf
die spärlichen Reste auf den Silberplatten bediente er sich davon und setzte
sich Bonnie gegenüber auf die zweite Couch.
»Was hast
du zum Dessert bestellt?« erkundigte er sich mit einem Blick auf die einzige
Platte, von der Bonnie nicht den Deckel abgenommen hatte.
Gleichgültig
zuckte sie mit den Schultern. Sie war satt.
Eli zog
eine Augenbraue hoch. »Angesichts der Tatsache, daß du fast alles allein
aufgegessen hast, könntest du wenigstens so freundlich sein, nachzusehen, was
es als Dessert gibt. Als Mann lebt man schließlich nicht von der Liebe allein.«
Bonnie
stand errötend auf, um Elis Wunsch nachzukommen. Aber unter dem silbernen
Deckel verbarg sich nichts, was Elis Hunger hätte stillen können; nur ein
kleines Holzkästchen mit der Zeichnung eines wunderschönen Renaissanceengels.
Unter den
lachenden Augen ihres Geliebten öffnete Bonnie den Kasten und hob den Deckel.
Leise Musik
ertönte aus der Spieldose, und Bonnies Augen wurden ganz groß vor Überraschung.
In New York hatte sie viele schöne Dinge besessen – alles Geschenke von diesem
Mann – aber sie hatte sie alle zurückgelassen, als sie nach Northridge
zurückgekehrt war, und seitdem nichts dergleichen mehr gesehen. Sie war so
gerührt, daß ihr die Tränen kamen, aber dann kam ihr ein Gedanke, der sie davor
bewahrte, sich komplett vor Eli zum Narren zu machen.
»Ist das
die Bezahlung für die Nacht? Anstatt
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