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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Preis des Verlangens
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lächelnd.
    Zwei
Stunden später, mit einem Wagen voller Truhen und Koffer, machte Annabel sich
auf den Weg zur Ranch, mit Hilditch, der auf dem Kutschbock saß, und zwei
bewaffneten Cowboys, die auf ihren Pferden neben dem Wagen herritten.
    Es war wie
eine Niederlage, mit dem größten Teil ihres Hab und Guts zurückzukehren, aber
das kümmerte sie nicht. Sie sagte sich, daß Nicholas wichtiger als ihr Stolz
war und ihr schier unerschöpfliches Bedürfnis, Gabriel zu beweisen, daß sie
auch allein zurechtkam.
    Und genau
das hatte sie getan. Gabriel war in finanzieller Hinsicht stets sehr großzügig
gewesen, aber sie hätte ihrem Mann jeden Cent, den er ihr je gegeben hatte, mit
Zinsen zurückzahlen und trotzdem auch weiterhin ein sehr bequemes Leben führen
können.
    Als sie die
Ranch erreichte, schaute Annabel sich sogleich nach ihrem Sohn um und stellte
fest, daß er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte. Er schlief tief und fest
und wirkte sehr jung und sehr verwundbar.
    Leise
verließ Annabel das Zimmer und zog vorsichtig die Tür hinter sich zu.
    Gabriel war
irgendwo in der Nähe; sie wußte nicht genau, wo, aber das war auch nicht
wichtig. Für eine Zeitlang würden sie sich alle unter einem Dach aufhalten.
Das wollte sie genießen, solange es dauerte, und es wie einen Schild gegen die
finsteren Mächte nutzen, die sie vielleicht zerstören oder sie zumindest
trennen würden.
    Unten in
der Küche, die leer und einsam ohne Charlie war, schürte Annabel das Feuer im
Herd und begann Wasser in Kessel und Töpfe zu pumpen. Wasserdampf stieg in
Schwaden auf, als Gabe eine Dreiviertelstunde später hereinkam und in dem
Nebel mit der Badewanne zusammenstieß.
    »Du wirst
doch nicht am hellichten Tag ein Bad nehmen wollen«, sagte er. Durch den
Wasserdampf konnte
Annabel sehen, daß er noch immer dieselben Kleider trug, die er angehabt hatte,
als sie ihn aus dem Schacht der Silbermine hatte rufen lassen.
    »Nein«,
erwiderte sie kurz und schüttete den ersten Kessel Wasser in die Wanne. »Du
wirst baden. Du siehst aus, als hättest du nach Kohle statt nach Silber
gegraben, und im übrigen bist du vollkommen erledigt und kannst ein bißchen
Fürsorge gebrauchen. Also zieh dich aus.«
    Gabriel war
sehr verblüfft; gewöhnlich war er derjenige, der Befehle gab, anstatt sie zu
befolgen. »Ich habe noch zu tun«, sagte er, aber es klang nicht sehr
überzeugend.
    »Unsinn«,
erwiderte Annabel, während sie einen weiteren Kessel in die Wanne ausleerte und
eine neue Dampfwolke aufsteigen ließ. »Für einen Nachmittag wird die Ranch wohl
ohne dich auskommen, und es ist ja nicht so, als müßtest du dich zu Tode
schuften, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Also zier dich nicht und zieh
dich aus, bevor das Wasser kalt wird.«
    Er ließ
sich auf die Bank am Tisch fallen und streifte seine Stiefel und sein schwarzes
Hemd ab. Er wirkte noch immer ein bißchen mißtrauisch, als ob er einen
Hinterhalt erwartete.
    Nach einem
besorgten Blick zu den Türen und dem Fenster über der Spüle zog Gabriel auch
seine Unterwäsche aus und tauchte einen Fuß ins Wasser.
    Erschrocken
schrie er auf und zog den Fuß zurück, und als Annabel ihn so vor sich sah,
splitternackt und schmutzbedeckt, beschloß sie, ihn zu verführen. Und wenn er
noch so wütend dreinschaute.
    »Verdammt,
Frau, willst du mir die Haut versengen?«
    Lachend
schüttelte sie den Kopf »Nein, Gabriel«, antwortete sie. »Ich möchte dich nur
für das Bett einer Dame herrichten.«
    Darauf
errötete er unter all dem Schmutz und wartete, bis Annabel einen Eimer mit
kaltem Wasser gefüllt und ihn die Wanne ausgegossen hatte.
    »Wir können
nicht am hellichten Tag zusammen schlafen«, sagte er mit einem auffallenden
Mangel an Überzeugung, als er erneut das Wasser testete und es diesmal
akzeptabel fand.
    »Und das
aus dem Munde eines Mannes, der mich erst vergangene Woche im Stehen an der
Wand genommen hat?« scherzte Annabel und beobachtete vergnügt, wie erregt er
wurde. »Setz dich, Gabriel – ich würde eine Leiter brauchen, um dich zu waschen,
wenn du stehst.«
    Gabriel
ließ sich in das Wasser sinken und stieß einen lustvollen Seufzer aus. »Was
soll das eigentlich, Annabel?« fragte er jedoch gleich darauf mit neu erwachtem
Mißtrauen.
    Annabel
kniete sich neben die Wanne und nahm einen Waschlappen und ein Stück Seife in
die Hand. »Muß alles immer irgendeinen Zweck erfüllen?« entgegnete sie. »Ich
habe Lust, dich ein bißchen zu verwöhnen – vielleicht

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