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Linda Lael Miller

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Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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Mit diesen Worten beugte sie sich vor, küßte
Gloriana auf die Stirn und wandte sich ab, um in die Burg zurückzukehren.
    Gloriana
blieb im Garten, schaute über die niedrige Mauer zur Kapelle und zum Friedhof
hinüber und dachte über Elainas Worte nach. Die Frau ist verrückt, dachte
sie in ihrer Verzweiflung, aber tief im Innersten wußte sie, daß Lady Hadleigh
die Wahrheit sprach. Eine schwere Zeit lag vor ihr, Gloriana, doch wenn es ihr
gelang, sie zu ertragen, würde ihr danach ein dauerhaftes Glück beschieden
sein.
    Zu
erschüttert, um zu weinen, bedeckte sie mit beiden Händen ihr Gesicht. Sie
mußte Dane verlassen, und es war nicht vorauszusagen, wann die Trennung
stattfinden und wie lange sie dauern würde. Es war eine niederschmetternde
Vorstellung.
    »Du bist
erschöpft«, bemerkte eine vertraute Männerstimme hinter ihr, und Dane nahm
ihren Arm. »Komm, Lady Kenbrook. Ich bringe dich zu Bett.«
    Gloriana
drehte sich zu dem Mann um, den sie seit frühester Jugend zärtlich liebte,
schlang schluchzend die Arme um seinen Nacken und hielt ihren Gatten fest
umfangen.
    »Was hast
du, Liebes?« fragte Dane, als er sie mühelos auf seine starken Arme hob. »Hat
Elaina etwas gesagt, was dich beunruhigt? Du darfst nicht vergessen, daß sie
mondsüchtig ist.«
    Gloriana
legte den Kopf auf Danes Schulter. »Ich möchte nicht über Lady Hadleigh
sprechen«, sagte sie, und das war das erste ihrer Opfer. Denn in Wirklichkeit
hätte sie Dane die ganze Geschichte am liebsten anvertraut und ihn angefleht,
ihre Trennung zu verhindern. Da sie jedoch wußte, daß er nicht das geringste
dagegen unternehmen konnte und nur leiden würde, wenn er erfuhr, was sie
erwartete, schwieg sie. »Meine Füße schmerzen. Ich glaube, es wäre gut, wenn du
sie mit Öl massieren würdest, bevor ich schlafen gehe.«
    Dane
lachte, als er sie über einen Seitengang zur Treppe trug. Obwohl es ziemlich
dunkel war, fand er mühelos den Weg, und Gloriana dachte, daß er sehr viel Zeit
in der Burg verbracht haben mußte, bevor er in den Krieg gegen die Osmanen
gezogen war. »Du bist sehr verwöhnt, Mylady«, sagte er. »Ich werde eine starke
Hand bei dir brauchen, das sehe ich schon, weil du mich sonst an die Leine
legen und tanzen lassen würdest wie das Äffchen eines Gauklers.«
    Gloriana
legte eine Hand an seine Brust und spürte seinen ruhigen, beständigen Herzschlag.
»Ich werde dich immer lieben«, erwiderte sie.
    Inzwischen
hatten sie die obere Galerie erreicht, und Dane setzte sie plötzlich ab,
umfaßte ihre Schultern und schaute ihr in die Augen. »Ich höre Trauer in deiner
Stimme, Gloriana. Was hat das zu bedeuten?«
    Sie hob die
Hand, um sein Gesicht zu streicheln. Der Schein des vollen Monds erhellte die
Umrisse seines Körpers, aber sein Gesicht lag im Schatten, so daß sie seinen
Ausdruck nicht erkennen konnte. »Ich werde dich bis ans Ende meiner Tage lieben
und darüber hinaus, falls das möglich ist. Das ist alles, was ich sage.«
    Dane
umfaßte ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, und Gloriana hoffte nur, daß er ihr
nicht ansah, wie recht er hatte, und daß sie, in gewisser Weise, von ihm
Abschied nahm.
    »Ich liebe
dich, Gloriana«, flüsterte Dane. Und dann küßte er sie.
    Gloriana
erwiderte seinen Kuß, aber als Dane sie freigab, fragte sie: »Was ist mit
Mariette? Du hast mir noch nicht gesagt, was du mir ihr besprochen hast.«
    Dane nahm
ihre Hand und zog Gloriana mit sich durch die Galerie. »Mademoiselle würde gern
ein weltabgeschiedenes Leben führen«, antwortete er. »Ihr Wunsch ist es, in der
Abtei zu leben, unter Schwester Margarets Obhut.
    »Aber ich
dachte ... sie hätte an Edward Gefallen gefunden?«
    »Edward
wird in den nächsten Jahren mit Kämpfen beschäftigt sein«, erklärte Dane. »Er
ist noch nicht bereit für die Ehe.«
    Inzwischen
stiegen sie die Stufen der Wendeltreppe hinauf, die zum Turmzimmer führte. »Wie
meinst du das, > Edward wird mit Kämpfen beschäftigt sein < ?« fragte Gloriana.
»Wird er fortgehen wie du damals? Ich hatte so gehofft, daß er darauf
verzichten würde!«
    »Er braucht
nicht fortzugehen, um zu kämpfen«, entgegnete Dane grimmig, und seine Finger
verkrampften sich um Glorianas. »Merrymonts Männer haben einige der umliegenden
Dörfer in Brand gesteckt.«
    Entsetzt
ließ Gloriana sich gegen die Mauer des Treppenaufgangs sinken, denn das waren
Neuigkeiten, von denen sie bisher noch nichts erfahren hatte. »Und Gareth und
die anderen werden nun Vergeltung üben?«
    Ein

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