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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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Korridors zurück, wo sie in einen unruhigen Schlaf versank.
In ihren Träumen sah sie Dane, sah ihn wie ein Gespenst durch die Gänge von
Kenbrook Hall laufen und immer wieder ihren Namen rufen.
    Nebel
waberte zwischen
den Ästen der großen alten Eichen, als der kleine, müde Trupp Soldaten an
Hadleigh Castle und der Abtei vorbeiritt, langsam, aber beständig im schwachen
Licht der Abenddämmerung. Die Schwerter der Männer waren blutverschmiert, ihre
Kleider steif vor Schmutz und getrocknetem Schweiß. Sie alle waren
kampferprobte Soldaten, aber der Kampf mit Merrymonts Männern hatte über zwei
Stunden getobt, mit nur ganz kurzen Pausen zwischendurch, und jeder einzelne
von ihnen war an den Grenzen seines Durchhaltevermögens angelangt.
    Dane hielt
den Blick auf die hohen Mauern seiner Burg gerichtet, wo sein Herz in den
Händen einer schönen Frau mit zauberhaften Augen ruhte. Das unsichtbare Band,
das zwischen ihnen bestand, zog ihn unwiderstehlich heim, denn er hatte seinen
Geschmack am Krieg verloren, und die beeindruckende Willenskraft, die ihn so
lange aufrechterhalten
hatte, war verbraucht. Er wollte nur noch zu Glorianas Füßen niederknien,
seinen Kopf in ihren Schoß legen und ihre sanfte, tröstende Hand auf seinem
Haar spüren.
    Maxen, der
verwundet war, führte ein zweites Pferd am Zügel mit, das einen Toten auf dem
Rücken trug. »Eine Ausgeburt des Teufels, dieser Merrymont«, sagte der Waliser.
»Hast du gesehen, wie er dort oben auf dem Hügel stand und zuschaute, als seine
Männer die Ernte in Brand setzten? Er hat für sicheren Abstand zwischen sich
und uns gesorgt, nicht wahr?«
    Dane nickte
nur. Als er, Maxen und die anderen eine Stunde nach Sonnenaufgang am Seeufer zu
Gareths Truppen
gestoßen waren, hatten sie Merrymont nicht erst suchen müssen. Der Rauch der
brennenden Felder hatte ihnen den Weg gewiesen.
    Als sie
kurz darauf eine kleine Ansammlung von Bauernkaten erreichten, stellten sie
fest, daß Hektar um Hektar Weizen
in glühende Asche verwandelt worden war.
    Schweine
und Hühner waren getötet worden, und selbst die Strohdächer der Hütten waren
angesteckt worden.
    Merrymonts
Männer hatten die Bauern, die in ihrer Angst in die Wälder geflohen waren,
verfolgt und viele von ihnen aus reiner Freude am Töten niedergeschlagen und
ermordet.
    Dane schloß
die Augen bei der Erinnerung. Auf den verbrannten Weizenfeldern war es zum
Kampf gekommen
zwischen seinen Männern, Gareths und Merrymonts, und selbst jetzt noch glaubte
er das Klirren der Schwerter zu hören und die blauen Funken zu sehen, die von
den scharfen Klingen sprühten.
    Eigentlich
hatte er Merrymont, der sicher auf seinem Hügel stand, verfolgen wollen, aber
das hätte bedeutet, seine eigenen Männer zurückzulassen – vor allem Edward, der
heute mit dem Blut seiner Freunde und Feinde seine Taufe zum Kämpfer erhalten
hatte. Und deshalb war Dane geblieben und hatte sein Schwert geschwungen, bis
er seinen rechten Arm nicht mehr gespürt hatte, worauf er mit dem
linken weiterkämpfte. Während der Schlacht hatte er sein Bestes getan, um
seinen jüngeren Bruder im Auge zu behalten, aber natürlich hatte es Momente
gegeben, in denen es unmöglich war, des Staubes und des Kampfgetümmels wegen.
Dann, endlich, auf Merrymonts Signal hin, hatten dessen Männer aufgegeben und
waren – ihre gefallenen Kameraden ihrem Schicksal überlassend – ihrem Anführer
in die Berge gefolgt.
    Die
Verwundeten und Toten waren aufgesammelt und auf Karren vom Schlachtfeld
fortgebracht worden, einige nach Hadleigh Castle, andere nach Kenbrook Hall.
    Die Hufe
der Pferde klapperten auf dem alten Kopfsteinpflaster, als Dane und Maxen
durch das große Burgtor ritten.
    Dane hatte
damit gerechnet, daß Gloriana hinausstürzen würde, um ihn zu begrüßen, mit
fliegenden Haaren und besorgten Blicken, die nach Verwundungen Ausschau
haltend. Die Enttäuschung – denn es war nur ihr Bild gewesen, das ihm während
dieses schrecklichen Tages Kraft verliehen hatte – war ein harter Schlag für
Dane, dem er sich jedoch nicht beugte. Denn diesen Luxus konnte er sich nicht
erlauben.
    Die vier
Toten wurden auf den Boden der Kapelle gelegt, um am Morgen begraben zu werden.
Die Verwundeten, von denen sieben Kenbrooks Truppe angehörten, waren in die Abtei
gebracht worden, um von Schwester Margaret und ihren Nonnen gepflegt zu werden.
    Erst als
Dane sein Pferd abgerieben, gefüttert und getränkt hatte, erlaubte er sich, die
Burg zu betreten.
    Judith,
Glorianas

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