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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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war.
    Ungläubige
Freude erwachte in ihr. Träumte sie?
    Oder war
sie an ihren eigenen – und Danes – Platz in der Geschichte zurückgekehrt?
    Gloriana
richtete sich auf. »Könnten Sie mir bitte sagen, welches Jahr es ist und in
welchem Land ich mich befinde?«
    Der Mann
starrte sie betroffen an. In einer Mischung aus Verwunderung und Mißbilligung
glitt sein Blick über ihre Kleider aus dem zwanzigsten Jahrhundert, und
unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, als erwartete er, Feuer aus
Glorianas Fingerspitzen sprühen zu sehen.
    Sie
verzichtete einen Moment darauf, etwas zu sagen, um zur Sprechweise des
dreizehnten Jahrhunderts zurückzufinden. Falls es tatsächlich diese Zeit sein
sollte, in der sie sich befand.
    Dann
wiederholte sie ihre Frage, langsam und behutsam.
    »Wieso, es
ist das Jahr des Herrn zwölfhundertsechsundfünfzig«, erwiderte der Mann. »Und
wir sind in Britannien. Das müßtest du doch wissen, Junge. Woher kommst du?«
    Zwei Jahre,
dachte sie bestürzt. Zwei Jahre waren vergangen, seit sie aus Kenbrook Hall
verschwunden war, während im zwanzigsten Jahrhundert nur ein knapper Monat für
sie verstrichen war ...
    Soviel
konnte in dieser Zeit geschehen sein, und Glorianas Freude
wich plötzlich Furcht. Professor Steinbeths Manuskript war nicht so genau
gewesen, daß sie hätte bestimmen können, ob sie noch rechtzeitig zurückgekehrt
war, um gewisse Tragödien zu verhindern. Und falls es nicht so war, erwartete
sie vielleicht unerträglicher Schmerz in ihrem alten Dasein ...
    Ihr
nächster Gedanke war, daß der Schäfer sie für einen Jungen hielt – wegen der
Hosen und des kürzeren Haars vermutlich.
    Grob packte
er sie am Arm. »Ich habe dich gefragt, woher du kommst, Bursche, und entweder
sagst du es mir jetzt, oder du wirst meine Stiefel zu spüren bekommen!«
    Gloriana
dachte rasch nach, war sich jedoch trotz allem nicht ganz sicher, das Richtige
zu tun. »Aus Kenbrook Hall.«
    Der Mann
starrte sie aus schmalen Augen an. Er hatte einen faulen Atem, und der Gestank
seines Körpers war fast noch unerträglicher. »Kenbrook Hall, sagst du? Das muß
eine Lüge sein – in dieser alten Ruine leben höchstens noch Gespenster!«
    Glorianas
Freude verblaßte. »Wieso das?«
    »Der Herr
hält sich in Hadleigh Castle auf.« Er hielt inne, um verächtlich auszuspucken,
und Gloriana spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. »Von dort ist es nicht so
weit bis zur Taverne.«
    Sie entriß
dem Schäfer ihren Arm, und als sie sich umsah, erkannte sie die Landschaft
wieder und wußte, daß sie in der Nähe eines Nachbardorfs von Hadleigh Village
war. Von hier aus waren es mehrere Meilen unwegsamen
Geländes bis zu Gareths Burg.
    Ohne die
ungeduldigen Fragen und Ausrufe zu beachten, die ihr wie Steine nachgeworfen
wurden, machte Gloriana sich auf den Weg zu einer Reihe armseliger Hütten in
der Nähe, in der Hoffnung, dort etwas zum Anziehen zu erbetteln, auszuborgen
oder gar zu stehlen, falls es nötig sein sollte. Ihre moderne Kleidung erregte
zuviel Aufsehen und würde Fragen auslösen, die sie nicht zu beantworten wagte.
    Sie kam an
heubeladenen Karren vorbei auf dem Weg nach Calway und zog viele neugierige
Blicke an, aber als sie das Dorf erreichte, entdeckte sie dort zu ihrer Freude
eine Truppe Schausteller. Es waren Akrobaten, Gaukler und Tanzmädchen darunter,
und auch eine kleine Menagerie von Tieren in schäbigen Käfigen fehlte nicht.
    Einem
riesigen Tanzbär ausweichend, näherte Gloriana sich einem grauhaarigen Mann,
weil er der größte von allen war und eine gewisse Autorität ausstrahlte. Er
trug einen eleganten Umhang aus blauer Seide, die mit schimmernden goldenen
Sternen besetzt war.
    »Verzeihung«,
sagte sie und blieb hinter dem Mann stehen.
    Er drehte
sich zu ihr um, und als er ihr in die Augen schaute, lächelte er, als würde er
sie erkennen. Vielleicht waren er und seine Gefährten schon einmal in Hadleigh
Castle aufgetreten, als Gloriana dort als Gareths Mündel lebte. Oder vielleicht
hatten sie an der Feier nach Edwards Ritterschlag teilgenommen.
    Gloriana
war gerade zu dem Schluß gekommen, daß der große Mann ein Magier sein mußte,
als er drei höchst beunruhigende Worte äußerte.
    »Da seid
Ihr«, sagte der Zauberer im Ton eines Mannes, der etwas lange Verlorenes
wiedergefunden hatte, nach dem er verzweifelt gesucht hatte.
    Gloriana
blinzelte, bestürzt über seine Worte und seinen Gesichtsausdruck, doch in
ihrer Eile, Dane zu finden, forderte sie keine Erklärung von

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