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Linksaufsteher: Ein Montagsroman

Linksaufsteher: Ein Montagsroman

Titel: Linksaufsteher: Ein Montagsroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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Wurstgesicht hat, wer dann?
«  

    »
Haha! Feinpopein!
«  
    Elvins und Adrians High-Five-Klatscher ist bis auf die Straße zu hören. Die beiden. Manchmal muss man sie fast gern haben. Ich nehme den Kopfhörer ab und gehe in den Regieraum, um meine Tasche zu holen. Ein schwerer Fehler.  

    »
Bruhaha! Die Bestie muss noch hier sein! Wie kommt man auf so was, Oliverchen?
«  

    »
Aus dir wird noch mal ein ganz Großer!
«  

    »
      Die Bestie muss noch hier sein! Komm, wir gehen gleich mal in den Supermarkt und probieren es aus. Harharhar!
«  

    »
Und du kaufst dir jetzt sofort ein Rieseneis, Oliver. Geht aufs Haus. Hohoho!
«  
    »Danke. Könnt ihr jetzt bitte mit dem Hauen aufhören?«  
    Wenige Minuten später haben wir unsere Zelte im Studio abgebrochen. Ich bin heilfroh, dass ich so billig aus der Nummer rausgekommen bin und ertappe mich beim Trepperunterschlendern sogar dabei, wie ich über einen Witz von Elvin lache. Ist aber auch alles zu schön. Ich muss nicht mehr » YAM! YAM! YAM! YAM! « sagen und habe jetzt satte drei Stunden Erholung, bevor ich heute Nachmittag für die nächsten Krankhirne ins Studio muss.  
    »Also dann, bis morgen.«  

    »
Yeah, bis morgen, Kreativkanönchen!
«  

    »
Bleib frisch!
«  

    »
Oh, fast vergessen, Mittwochnachmittag ist die erste Faust 2.0-Probe. Rüdiger schickt dir die Infos.
«  
    »Was? Moment … ich … ich dachte, das ist abgeblasen? Rüdiger hat doch …?«  

    »
Ach was. Rüdiger hat am Samstag bisschen rumgeschnieft, ja. Daraufhin haben wir am Sonntag sein Honorar verdoppelt und ihm gewisse zusätzliche künstlerische Freiräume zugesichert, und schon war er wieder voll so peace man.
«  
    Das darf doch nicht wahr sein! Deswegen waren sie so entspannt. Bin ich naiv.  

    »
Und, ganz ehrlich, ich bin neugierig, was er noch so an Ideen ausbrüten wird.
«  

    »
Yay. Manchmal glaube ich, der Typ ist noch kränker als wir, haha!
«  

    »
Manchmal, hihi.
«  

    »
Ach, übrigens, ganz vergessen, der Aufführungstermin ist schon nächsten Montag.
«  
    » WAS ?«  

    »
Pinklbräu will Faust 2.0 mit dem Launch ihrer Satelliten-Website www.urtyp-typen.de koppeln. Schlauer Plan, finden wir.
«  

    »
Und die Aufführung ist im Coffee & Bytes.
«  

    »
Tschö mit ö.
«  

    »
Popö.
«  
    ***  
    »Danke, Franziska. Dieses Mittagessen verscheucht alle bösen Gedanken.«  
    »Geht mir auch so. Vorhin war ich noch sauer auf dich, weil du das Geschirr nicht weggeräumt hast.«  
    »Tschuldigung, ich dachte, du bist den ganzen Tag weg. Wie heißt das, was wir da essen?«  
    »Spießergemüse an bürgerlichem Reis mit Landeisoße.«  
    »Und was ist da genau drin?«  
    »Kein Basmati, kein Zitronengras, kein Rucola, kein Bulgur und kein Kurkuma.«  
    »Tolles Rezept.«  
    ***  
    Es ist Abend. Und noch immer ist es der wunderbarste Montag, den ich seit langem erlebt habe. Nicht dass irgendwas Besonderes passiert wäre. Aber dafür ist jede Menge nicht passiert, was sonst immer passiert.  
    Tobi nimmt einen tiefen Schluck Bier und zückt die Karten.  
    »Spielen wir?«  
    »Teil aus!«  
    »Das freudige Schimmern in deinen Augen macht mir Angst, Krach.«  
    »Solltest du auch haben. Haha.«  
    Sieh an. Gar nicht übel, die Karten, die ich vom Tisch auflese. Kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal am Anfang den Spitzentrumpf hatte. Trotzdem habe ich eine Stunde später wieder verloren, auch wenn es lange hin und her ging. Hoffentlich langweilt sich Tobi nicht irgendwann mit mir.  
    »Du, übrigens, dieser siebenjährige angebliche Heiße-Öfen-Champ, den wir neulich bei McDonald’s getroffen haben, können wir nicht bald mal mit dem spielen?«  
    Als hätte er meine Gedanken gelesen.  
    »Du meinst Anton? Klar, du musst einfach nur dienstags um fünf hierherkommen.«  
    »Ginge morgen zum Beispiel?«  
    »Sicher. Und, warst du inzwischen mal mit Diana essen?«  
    »Nein, aber wir gehen diesen Mittwoch dinieren. Sie ist noch dabei, das Restaurant auszusuchen. Ich befürchte das Schlimmste.«  
    »Sei nicht so zimperlich.«  
    »Es ist ja nicht so, dass es letztes Mal nicht geschmeckt hätte. Im Gegenteil. Nur die Mengen! In Dianas Restaurants ist selbst der Hauptgang nicht mehr als ein Appetithappen.«  
    »Bestell doch doppelte Portionen. Geht das nicht?«  
    »Selbst wenn, Diana ist Europameisterin im Augenrollen.«  
    »Du müsstest mal …«  
    »Wenn du mir jetzt wieder erzählst, wie gut deine

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