Lions - Hitze der Nacht
dass er von denen im Lauf der Zeit noch ein paar treffen würde. Sie hatten wahrscheinlich eine Art »Ronnie-Selbsthilfegruppe«, um über die süchtig machende Wirkung dieser Frau hinwegzukommen.
»Na hallo, ihr zwei.«
Brendon schaute in das Gesicht einer Wölfin auf. Sie kam ihm bekannt vor. Er hatte sie wahrscheinlich in der Smith-Meute gesehen.
»Es macht euch doch nichts aus, wenn wir uns zu euch setzen?«
Ronnie richtete sich auf. »Um genau zu sein …«
Zu spät. Sie zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und ließ sich darauf fallen. Eine zweite Frau kam heran. Eine Menschenfrau. Eine Menschenfrau, die Brendon kannte.
Er lächelte. »Detective MacDermot.«
»Shaw.« Sie warf Ronnie einen Blick zu und zuckte die Achseln. »Ich habe versucht, sie zum Weitergehen zu bewegen, aber sie hat darauf bestanden.«
»Na, na. Ronnie liebt mich.« Die Wölfin deutete auf einen Stuhl. »Setz dich, Dez. Setz dich.« Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch, verschränkte die Finger und legte das Kinn auf die Hände. Große, unschuldige braune Augen richteten sich auf ihn, und sie lächelte. »Also, sag uns, Brendon Shaw, amüsierst du dich mit meiner Freundin hier?«
Jeder andere wäre um sein Leben gerannt.
Ronnie seufzte und sah Dez an.
»Entschuldige«, murmelte Dez. »Ich habe wirklich versucht, sie aufzuhalten.«
»Ich amüsiere mich großartig«, antwortete Shaw mit einem warmen Lächeln. »So gut habe ich mich schon seit Langem nicht mehr amüsiert.«
Sissy setzte sich aufrecht hin und grinste Ronnie an. »Gut. Sehr gut.«
Shaw deutete auf Sissys Gesicht. »Was ist denn mit deinem Auge passiert?«
Ronnie kratzte sich an der Nase, um ihr Lächeln zu verbergen. »Ja. Sag ihm, woher du das blaue Auge hast, Sissy.«
Sissy warf ihr einen finsteren Blick zu. »Bin gegen eine Tür gelaufen.«
Ronnie sah zu Dez hinüber, die nur auf die Reste ihres Desserts starrte.
»Willst du was davon?«
»Es sieht echt dekadent aus.«
»Das ist es auch, Schätzchen. Hier.« Ronnie beugte sich zu einem leeren Tisch neben ihnen hinüber und angelte einen Löffel. Sie reichte ihn Dez und schob die riesige Platte zu ihr hinüber.
Dez tauchte mit einem sündhaften Glitzern in den Augen, das nur andere Schokoladenliebhaber wahrhaft verstehen konnten, ihren Löffel in das Dessert. Auf halbem Weg zu ihrem Mund hielt sie inne, als sie merkte, dass Shaw sie anstarrte.
»Was?«
Dez war nicht gerade ein feinsinniges Mädchen, aber das erklärte vielleicht, warum sie alle so gern mochten. Bevor sie sie kennengelernt hatten, hatten sie vermutet, dass sie eher wie eine Katze sein musste, wo doch Mace ein Löwe war. Aber sie war eher wie ein Hund.
»Ich wollte Ihnen danken.«
Ihre Augen wurden schmal. »Wofür?«
Shaw schaute leicht missbilligend drein. »Dass Sie mir das Leben gerettet haben.«
»Oh. Das. Ja. Gern geschehen.« Sie deutete auf den Teller vor sich. »Meinen Sie, ich kann jetzt essen, ohne dass Sie mich anstarren?«
Jawohl. Feinsinnig.
»Ihr solltet heute Abend mit uns kommen«, bot Sissy an und ignorierte Ronnies ostentatives Starren. »Wir treffen uns mit der Meute und Mace in einem Club auf der East Side.«
»Vergiss es«, knurrte Ronnie, bevor Shaw ein Wort sagen konnte.
»Warum? Schämst du dich für deinen neuen Freund?«
»Er ist nicht mein Freund.«
»Bin ich nicht?«
Entsetzt drehte sich Ronnie zu dem schmollenden Shaw. »Was?«
»Oh mein Gott! Das ist das Unglaublichste, was ich je probiert habe!«
Dez’ orgiastische Reaktion auf ihr Dessert ignorierend, beugte sich Ronnie vor. »Wovon redest du?«
»Ich bin verletzt. Ich habe die Heiratserlaubnis umsonst besorgt.«
»Die Heirats- … Hast du den Verstand verloren? «
»Ich habe dich schon in mein Testament aufgenommen. Und natürlich unsere zukünftigen Kinder mit den schiefen Zähnen. Alle zehn.«
Sissy lachte Tränen, und Dez hieb mit der freien Hand auf den Tisch. »Wahnsinn. Diese Schokolade muss importiert sein.«
Shaw bat den Kellner mit einer Geste um die Rechnung. »Wie wäre es, wenn wir ins Hotel zurückgehen und darüber reden und sofort mit der Paarung anfangen? Keine Pille mehr für dich, und die Kondome können wir auch weglassen.«
»Nicht in diesem verdammten Leben, Katze!« Er hob angesichts des leicht hysterischen Untertons in ihrer Stimme eine goldene Augenbraue, und Ronnie räusperte sich. »Wir gehen mit der Meute in den Club. Du erinnerst dich?«
»Oh?« Der Schmollmund kehrte zurück. »Na dann. Wenn du
Weitere Kostenlose Bücher