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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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und zuckten, und Körper wanden sich auf der Tanzfläche. Es überraschte Ronnie, wie wenig sie das noch interessierte. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hätten sie und Sissy sich mitten in die Menge der Tanzenden gestürzt.
    Sissy stand neben ihr. »Willst du tanzen, Schätzchen?«
    Ronnie sah ihre Freundin an. »Du?«
    Sie verzog ein bisschen das Gesicht. »Eigentlich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Mann, wir werden alt, oder, Ronnie?«
    »Nein. Nicht alt. Reifer. Reifer werden ist etwas Gutes.«
    »Wer hat dir denn diese Lüge eingetrichtert?«
    Ronnie fing an zu lachen, hörte aber abrupt auf und starrte auf die tanzende Menge. Ein paar von ihnen waren Gestaltwandler, aber die meisten der zuckenden Leiber waren Menschen. Dennoch war sie schon immer gut darin gewesen, Gerüche zu erkennen.
    Sissy Mae beobachtete sie. »Was ist los?«
    Ronnie schnüffelte und knurrte. Sie ging mehrere Schritte vorwärts und sah einen von ihnen. Sie erinnerte sich an die Narbe an seinem Hals, die Spuren seines Zusammenstoßes mit Shaw in seinem Gesicht und den hartnäckigen Geruch nach Waffenöl.
    Sie ging auf ihn zu und sah, wie er auf die Hintertür zusteuerte und hinausschlüpfte. Wie die meisten Menschen merkte er überhaupt nicht, dass er verfolgt wurde.
    Ohne recht zu wissen, warum, folgte ihm Ronnie. Doch sie wusste, dass sie ihn nicht allein verfolgte. Ohne dass sie ein Wort sagen musste, waren die Wölfinnen direkt hinter ihr und schoben sich mit ihr durch die Menge. Das war das Beste an einer Meute – man war nie allein. Sie hielten einem immer den Rücken frei. Sie beschützten die Ihren immer. Egal, was es an internen Rangeleien geben mochte, weil jedes Mitglied versuchte, nicht den Omega-Platz abzubekommen – sie waren immer eine Einheit. Mit einem Heulen hätten sie auch die Männer an ihrer Seite gehabt. Aber sie brauchten die Männer nicht. Sie brauchten sie selten, wenn es darum ging, einen Vollmenschen zu jagen.
    Ronnie erreichte den Notausgang, durch den der Mann geschlüpft war, und drückte die Tür auf. Drei Meter unter ihr knallte die Tür nach draußen zu. Ronnie griff nach dem Geländer, sprang darüber hinweg und landete zusammengekauert auf dem Boden.
    Sie ließ die Halswirbel knacken, drückte die Tür auf und trat hinaus in eine breite Seitengasse. An der Mündung der Gasse lehnte der Mann mit den Narben an einem neuen Ford und sprach mit dem anderen Mann, an den sich Ronnie aus Shaws Krankenzimmer erinnerte. Beide lehnten sich übers Dach des Wagens und sprachen mit gedämpften Stimmen.
    Ronnie bummelte hinüber; sie liebte das Gefühl der kalten Dezemberluft auf ihrer Haut. Sie fühlte sich immer ein bisschen heiß und unruhig, wenn sie jagte. Nichts liebte sie mehr.
    Keiner der Männer bemerkte sie, bis sie ihre Hände links und rechts von dem Mann mit den Narben auf das Auto stützte. Ihre Finger berührten das Metalldach, und es war nicht leicht, ihre Krallen nicht auszufahren. Sie würde es aber tun, sollte es notwendig werden.
    »Aber hallo, Süßer«, schnurrte sie ihm ins Ohr.
    Verblüfft erstarrten beide Männer. Der, dem sie gegenüberstand, sah schnell zu den anderen Frauen hinter ihr hinüber, die langsam um das Auto herumgingen. Sie bildeten einen Kreis um sie, wie Ronnie den Mann mit den Narben umfing.
    Er drehte sich langsam um, nahm ihre Hände und stieß sie weg. »Kann ich dir helfen?« Ronnie zog eine Grimasse. Der New Yorker Akzent des Mannes war nicht zu überhören und schmerzte in ihren sensiblen Wolfsohren.
    »Ich habe mich nur gerade gefragt«, sagte sie leise, während sie wieder an ihn herantrat und die Hände an seine Brust legte, während sie sich zu seinem schmächtigen Körper vorbeugte, »warum ihr wohl so fasziniert von Brendon Shaw seid?«
    Der Mann schnaubte abfällig. »Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Kleine.«
    Ohne Anstrengung knallte Ronnie den Mann mit den Narben rückwärts gegen das Auto, dann presste sie sich gegen ihn, um ihn festzuhalten.
    »Tut mir leid. Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt, Schätzchen.«
    Die Wölfinnen kamen näher. Gemma kletterte auf die Motorhaube, und Sissy Mae ging zu dem anderen Mann und schnüffelte an seinem Hals, während sie sich an ihm rieb. Ronnie hätte gewettet, dass er diese Bewegung zu jedem anderen Zeitpunkt toll gefunden hätte. Im Moment sah er verängstigt aus.
    »Was wollt ihr von Brendon Shaw?«, fragte sie noch einmal.
    Der Mann starrte sie an. Sie waren gleich groß, aber Ronnie war

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