Lions - Hitze der Nacht
zu werfen.«
»Ach wirklich?« Dez nahm ihre Kaffeetasse wieder hoch.
»Ja. Ehrlich. Mace ist ein guter Kerl. Einer der besten. Und ich bin ein fürsorglicher, sensibler Mann und sehr vielschichtig. Lass dich nicht von dieser rauen, männlichen Schale täuschen. Es gibt so vieles an mir, was du nie verstehen wirst.«
Dez schluckte einen Mund voll Kaffee. »Du hast einen Knutschfleck am Hals.«
Dez grinste die zwei Männer an, als der Kellner ein Stück Kuchen zwischen sie stellte. Er legte Gabeln für alle dazu. Lächelte Smitty an. Warf Dez einen anzüglichen Blick zu. Und spuckte praktisch auf Mace. Mann, das Personal in diesem Restaurant mochte ihn wirklich nicht.
Smitty zwinkerte ihr zu. »Du hast recht, weißt du? Wir sind alle Mistkerle.«
Mace schüttelte den Kopf. »Vielen Dank für den Beistand, Junge.«
»Was soll ich sagen? Sie hat mich bei einer Lüge ertappt.«
»Du gibst gar nichts zu. Streite alles ab. Verlange Beweise. Hast du überhaupt nichts gelernt im Bootcamp?«
Dez mochte Smitty wirklich. Sie mochte ihn sehr. Aber der Mann war eben nicht Mace. Ein dunklerer Typ. Ein paar Zentimeter kleiner. Nicht so breit gebaut. Sie fühlte sich überraschend wohl in seiner Nähe. Mace dagegen … Na ja, in seiner Nähe fühlte sie sich nicht unbedingt wohl. Beim bloßen Gedanken an ihn kribbelte ihr Körper. Ständig fielen ihr Dinge an ihm auf. Kleinigkeiten. Wie die Art, wie er unbewusst die Narbe an seinem Hals kratzte oder wie er sich immer wieder die braun-blonden Haare aus den Augen strich. Ihre Augen wurden schmal. War er nicht gestern noch kahlrasiert gewesen? Nein. Das konnte nicht sein.
»Mach mir keinen Vorwurf, Mann, nur weil sie weiß, dass wir alle geistig behindert sind!«
Dez sah auf den Schokoladenkuchen, der mit dunkler Schokolade verziert war, hinab und fragte sich, wie sie nur immer an solche Idioten geriet.
Mace sah zu, wie Dez mit dem Zeigefinger etwas von der Schokoladensoße aufnahm, mit der der Teller garniert war.
Sie steckte den schokoladigen Finger in den Mund und lutschte ihn sauber.
Mace knurrte. Er konnte nicht anders. Wenn es eine eingeübte Bewegung gewesen wäre, die ihn reizen sollte, hätte er es nicht einmal gemerkt. Aber Dez tat es, weil sie eindeutig dunkle Schokolade mochte und sich keine Gedanken machte.
Sie runzelte die Stirn und lächelte gleichzeitig. »Hast du … mich angeknurrt?«
»Entschuldige. Konnte nicht anders.«
»Kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich habe nur noch nie gehört, dass mich ein Mann anknurrt.«
»Du hast nur nicht richtig hingehört«, sagten Mace und Smitty im Chor.
Dez schüttelte den Kopf, und sie und Mace nahmen ihre Gabeln in die Hand. »Ihr zwei seid solche Armleuchter.«
Smitty sah Dez kurz an, dann beugte er sich vor. »Darf ich dich etwas fragen, Schätzchen?«
»Nur wenn du aufhörst, mich Schätzchen zu nennen.«
»Also, wo ich herkomme, ist das ein Kosename.«
»Wirklich? Tja, wo ich herkomme, ist Hurensohn ein Kosename. Soll ich anfangen, dich so zu nennen?«
Mace spuckte fast seinen Kuchen aus, aber jetzt wusste er, dass Smitty sauer war.
»Also gut, Dez. Darf ich dich etwas fragen?«
»Schieß los«, bot sie ihm fröhlich an und steckte sich einen Bissen Kuchen in den Mund.
»Du hattest nie tollen Sex, oder?«
Während sie ihren Kuchen hinunterschluckte und verdammt kurz davor war, daran zu ersticken, antwortete sie: »Das is’ keine Frage, Smith.«
Aber hallo, Bronx-Akzent. Willkommen zurück!
»Oh, entschuldige.« O-oh. Smitty wurde ironisch – gar nicht gut. »Ich kann es zu einer Frage umformulieren, wenn du willst: Hast du je tollen Sex gehabt?«
Dez lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Sie richtete ihre graugrünen Augen auf Mace. »Du hilfst mir da nicht raus, oder?«
»Ich könnte dir raushelfen, aber ich glaube nicht, dass du das meinst.«
»Ich warte«, drängte Smitty. Mace wusste nicht, was sein Freund vorhatte, aber er konnte es kaum erwarten, es zu erfahren und zu sehen, ob Dez ihn schlug. Das Mädchen, das er von früher kannte, hatte einen gemeinen rechten Haken gehabt; er konnte sich nur vorstellen, was diese Frau in ihrem Arsenal hatte.
»Na ja … ich … äh …«
»Na-ja-ich-äh was?«
»Hey! Ich denke nach!«
»Wenn du darüber nachdenken musst, Schätzchen, dann hattest du noch nie tollen Sex.«
»Was soll dieses Gespräch überhaupt?«
»Ich weise nur auf eine Tatsache hin.« Damit stand Smitty auf und verschwand wieder.
Jetzt war wohl
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