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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ihr.«
    Was zum Teufel soll das nun wieder heißen?
    »Was meinen Sie damit, er gehörte ihr? Hatte sie etwas gegen ihn in der Hand?«
    »Nein. Aber er gehörte zu ihr. Sie hätte es nicht gut aufgenommen, wenn er gegangen wäre. Vor allem, wenn er sie wegen mir verlassen hätte.«
    »Warum Sie? In welcher Beziehung stehen Sie zu den Llewellyns?« Ein Mädchen aus Jersey wie Gina Brutale war wahrscheinlich beim Bankett der Llewellyns nicht unbedingt willkommen, und das wussten sie beide.
    »Unsere Familien haben … eine gemeinsame Geschichte, könnte man sagen. Wir hassen einander schon sehr lange.«
    »Glauben Sie, dass Missy ihn umgebracht hat?«
    »Ich weiß nicht. Wirklich nicht. Ihn in den Hinterkopf zu schießen scheint mir aber irgendwie nicht Missys Stil zu sein, wissen Sie?«
    Dez zuckte die Schultern. »Ich könnt’s nicht sagen.«
    »Ich will damit nur sagen, Sie müssen Missy deswegen im Auge behalten. Sie sich genau ansehen. Sie darf nicht damit davonkommen. Nur weil er mich geliebt hat und nicht sie.«
    »Ja. Aber sind Sie sicher, dass er Sie geliebt hat?«
    Gina Brutale sah ihr mit ihren dunklen Knopfaugen ins Gesicht. »Was?«
    »Vielleicht wollen Sie, dass ich mich auf Missy konzentriere, weil Sie wollen, dass sie noch mehr leidet. Vielleicht wollte Petrov sie nicht verlassen. Vielleicht hat er Sie gar nicht geliebt. Also haben Sie ihn selbst beseitigt.« Dez glaubte das eigentlich selbst nicht, aber sie wollte Ginas Reaktion sehen.
    Sie wurde nicht enttäuscht. Sie blinzelte, und plötzlich stand Gina Brutale direkt vor ihr. Ihre Körper berührten sich fast. Gina strahlte Wut und Trauer aus, die Dez beinahe umwarfen.
    »Ich habe ihn geliebt. Er hat mich geliebt. Wer Ihnen etwas anderes erzählt, lügt. Wir hatten Pläne, er und ich. Pläne, diese Familie gemeinsam zu leiten.«
    »Vielleicht war das Ihrem Vater nicht so recht.«
    »Mein Vater tut, was ich ihm sage. Die Frauen leiten diese Familie. Nicht die Männer.«
    Also, das war neu. »Okay.«
    Brutale sah sie lange an. Dann machte sie einen Schritt zurück. Dann noch einen. Schließlich trennten sie gut fünf Fuß. Aber Dez fühlte sich immer noch nicht sicher. Sie würde sich nicht sicher fühlen, bis sie verdammt noch mal aus diesem Gebäude heraus war.
    »Aber ich sage Ihnen eines, Detective – wer auch immer ihn umgebracht hat, er betet besser zur Muttergottes, dass Sie ihn zuerst erwischen. Er betet besser, dass ich es verdammt noch mal nie herausfinde. Denn sonst töte ich ihn selbst. Und ich werde dafür sorgen, dass er dafür leidet, was er getan hat.«
    Dez zweifelte keine Sekunde an Ginas Worten. Sie wollte aus diesem Gebäude heraus. Sie sollte nicht einmal in diesem Fall ermitteln. Plötzlich war Missy festzunageln nicht mehr so wichtig wie ihr eigenes nacktes Überleben.
    »Ich werde es mir merken.«
    »Das sollten sie auch.«
    Dez entfernte sich rückwärts von Brutale. Sie hätte sich nicht wohl dabei gefühlt, der Frau den Rücken zuzudrehen. Sie legte die Hand an den Türknauf, öffnete die Tür und schlüpfte in den Club hinaus.
    Sie ging durch die ausgedehnten Flure sowie die hintere Bar, wo sie Gina Brutale gefunden hatte. Sie musste wieder an derselben Gruppe von Frauen vorbei, nur dass diesmal Ginas Schwester bei ihnen war. Als sie an ihnen vorbeiging, berührte sie etwas fast unmerklich im Nacken.
    Dez griff nach hinten, schnappte die Hand, die sie berührte, und drehte sie um, bis Anne Marie Brutale zu ihren Füßen auf dem Boden lag und vor Schmerzen heulte. Dez stellte den Fuß auf ihre Seite und drehte den Arm noch einmal. Diesmal sogar noch weiter vom Körper weg. Noch ein paar Zentimeter, und sie hätte ihr den Schulterknochen gebrochen.
    »Wage es ja nie wieder, mich anzufassen, du Schlampe.« Der Griff, den sie bei der Frau anwandte, hatte sie beim Marine Corps gelernt. Die dazugehörige Drohung – das war ganz die Bronx.
    Gina Brutale kam herein. Sie sah ihre Schwester ungerührt an. Das war wohl der kälteste Blick, den Dez je gesehen hatte. Sosehr sie ihre eigenen Schwestern manchmal verabscheute – Dez hätte nie zugelassen, dass jemand ihnen wehtat. Niemals.
    »Ich hoffe wirklich, ich habe mich klar ausgedrückt.« Sie drehte Anne Maries Arm zum Nachdruck noch ein bisschen weiter, was dieser ein weiteres tierisches Heulen entlockte. Das Geräusch jagte einen unangenehmen Schauer über ihr Rückgrat. Mit diesen Leuten stimmte irgendetwas nicht.
    Ja. Dez wollte hier raus.
    Sie sah sich zu den Frauen um,

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