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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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die sie beobachteten. Keine von ihnen wirkte besonders interessiert. Sie schaute wieder hinunter auf Anne Marie. Sie hatte dicke, lange Nägel. Die Art, wie ihre Schwestern sie sich nie machen ließen, weil sie sagten, sie seien »mehr als billig«. Sie starrte finster auf diese Nägel, die sie plötzlich sehr beunruhigten, obwohl sie nicht wusste, was der billige Modegeschmack der Frau mit der Sache zu tun hatte.
    Schließlich ließ Dez Anne Marie los und entfernte sich rückwärts von den Frauen. Als sie weit genug weg war, wirbelte sie auf dem Absatz herum, steuerte auf den Ausgang zu und in Richtung Zuhause.
    Mace kauerte auf dem harten Boden, den Rücken an die Beifahrertür von Dez’ Geländewagen gelehnt, und wartete ungeduldig. Er wartete nicht gern.
    Natürlich machte das Wissen, dass er dafür in die Hölle kommen würde, eine schöne Frau in die Irre zu führen, nach der er verrückt war, das Warten auch nicht leichter. Zumindest würde er aber mit einem Lächeln zur Hölle fahren.
    Mace wischte sich den letzten Blutstropfen weg, der ihm von der Nase tropfte. Selbst mit dem Blut in der Nase konnte er immer noch Weihnachten in der Luft riechen. Er wusste nicht, warum ihn all die Gerüche, die er wahrnahm, an dieses bestimmte Fest erinnerten, aber es war so. Er liebte diese Gerüche. Eigentlich liebte er Weihnachten, er hatte es nur nie richtig genießen können. Selbst in den Jahren, als er mit Smitty zu dessen Mutter in Tennessee gefahren war. Sie hatte wirklich jedes Mal alles darangesetzt, damit sich Mace wie ein Teil der Smith-Familie fühlte, sogar ein Teil ihrer Meute, aber Mace vergaß nie, dass er nicht dazugehörte. Natürlich gehörte er auch nicht zu seinem eigenen Rudel. Er würde seine eigene Familie gründen müssen. Seine, und nur seine. Und jede Faser seines Seins sagte ihm, dass Dez die Richtige war. Sie würde diejenige sein, die jedes Weihnachten zu etwas Besonderem für ihn machte. Natürlich sah es aus, als ob sie das Fest hasste, aber niemand hatte je behauptet, dass Dez nicht schwierig war.
    Er entdeckte sie sofort, als sie um die Ecke kam. Als sie ihn sah, verlangsamte sie ihre Schritte. Sie erkannte ihn wahrscheinlich nicht sofort. Mace setzte seinen schönsten verletzten Gesichtsausdruck auf und wartete weiter. Er machte keine plötzlichen Bewegungen. Er zweifelte nicht daran, dass Dez ihn auf der Stelle erschießen würde, wenn sie es für nötig erachtete.
    Dez kam langsam näher, bis sie ihn deutlich sehen konnte. Dann eilte sie auf ihn zu.
    »Du lieber Himmel, Mace!« Sie kniete sich neben ihn. »Oh, Schatz!« Ihre sanften Hände strichen über sein Gesicht. »Wer hat dir das angetan?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht wichtig.« Er schaute zu ihr auf und blinzelte, verwirrt von dem, was er da sah. Schweiß bedeckte ihr Gesicht und ihren Hals – was im Sommer nichts Besonderes gewesen wäre. Aber es war der zweiundzwanzigste Dezember und definitiv frostig hier draußen.
    »Dez?«
    »Was, Baby?«
    »Geht es dir gut?«
    »Klar.« Dez schluckte, schloss die Augen und fiel kopfüber in seinen Schoß. Er starrte auf sie hinab. Verdammt . Wie viele Phantasien waren ihm über die Jahre durch den Kopf gegangen, mit Dez MacDermot in dieser Position? Nur war sie darin immer bei vollem Bewusstsein gewesen.
    Mace nahm Dez vorsichtig in die Arme. »Dez, Baby. Hörst du mich?«
    Sie antwortete ihm nicht. Er fragte sich, ob jemand ihr Drogen in den Drink gemischt hatte. Er schnüffelte an ihr. Sie roch nach Hyäne.
    »Was zum Teufel hast du angestellt, meine Schöne?«
    Warum sollte Dez mit Hyänen herumhängen? Er untersuchte ihren Körper und fand nach mehreren langen Minuten einen winzigen Kratzer in ihrem Nacken. Er schnüffelte an der Stelle und roch das Gift.
    Diese verdammten durchtriebenen Hyänen. Sie hatten ihr nicht genug gegeben, um sie umzubringen. Das wäre zu offensichtlich gewesen, und sie hätte es nie aus eigener Kraft aus dem Club geschafft. Nein, sie hatten ihr gerade so viel gegeben, dass sie es nach draußen, vielleicht sogar zu einem Taxi schaffen und dann ohnmächtig werden würde. Der Gnade der Straßen New Yorks ausgeliefert. Oder dass sie vielleicht am Steuer ihres Autos ohnmächtig geworden wäre.
    Mace hätte seinen Unmut am liebsten hinausgebrüllt und ein paar Hyänen zerrissen, aber jetzt war Dez seine Hauptsorge. Er drehte ihren Kopf und strich ihre schönen Haare von dem Kratzer fort. Er leckte an der Wunde und spuckte aus. Das tat er sechsmal, bis

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