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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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von Tennessee, die glatter sind als die Stimme dieses Mädchens. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Anblick genossen habe, als sie sich den Finger abgelutscht hat.«
    »Du legst es wohl darauf an, dass ich dir wehtue?«
    »Gina?«
    Dunkelbraune, fast schwarze Augen richteten sich auf sie. Sie waren so erfüllt von Traurigkeit, dass Dez es furchtbar fand, dass die Frau sie so verängstigte. Aber irgendetwas an Gina Brutale ließ ihre Nerven flattern.
    »Ja.« Sie glitt von ihrem Stuhl. »Kommen Sie.« Gina kippte den Rest ihres Scotchs hinunter und stellte das Glas hart auf dem Tresen ab.
    Sie warf den Frauen, die bei ihr waren, einen Blick zu. »Ich bin gleich zurück.«
    Die Frauen antworteten nicht. Sie starrten nur Dez an. Vielleicht die unangenehmste Erfahrung seit Langem, und Dez’ Job bestand eigentlich aus unangenehmen Erfahrungen. Aber wie sie sie anstarrten – das machte ihr ehrlich Angst. Als überlegten sie im Stillen, welche Teile ihres Körpers sich gut in Olivenöl braten lassen würden.
    Gina ging von der Bar weg, und Dez folgte ihr, wobei sie einen kurzen Blick zu den Frauen zurückwarf. Sie starrten sie immer noch an. Sie bekämpfte ein Schaudern.
    Gina ging zu einem Büro in einem leeren Teil des Clubs und wollte gerade die Tür öffnen, als jemand sie von der anderen Seite aufstieß. Eine Frau, die Gina ähnlich sah, kam heraus. Die zwei Frauen sahen sich an. Um genau zu sein, starrten sie sich vielmehr wütend an. Die Intensität ihrer Blicke war beinahe bösartig.
    Schließlich richteten sich die braunen Augen der Frau auf Dez. »Wer zum Teufel ist das?«
    »Geht dich einen Dreck an.«
    Dez verdrehte die Augen. Das klang wie einer dieser typischen Streits zwischen Mädchen in ihrem alten Viertel. Sie arteten normalerweise in Haareziehen aus, und irgendwann wurden die Messer gezogen.
    Dafür hatte sie keine Zeit.
    »Kann das warten? Ich hab auch noch ein Privatleben.«
    Gina ging ihr voran ins Büro. Die andere Frau ging um sie herum, blieb dann aber stehen und schnüffelte an Dez.
    Dez wich zurück. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie grunzte. »Noch eine.«
    Dez hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, aber sie hatte keine Chance zu fragen, denn die Frau ging davon.
    Kopfschüttelnd betrat sie das Büro und schloss die Tür hinter sich.
    »Interessantes Mädchen.«
    »Sie ist eine Schlampe.« Gina setzte sich auf einen auf Hochglanz polierten Mahagonischreibtisch. »Und meine Schwester. Anne Marie.«
    »Mein Beileid.«
    Sie schnaubte. »Wir haben alle unsere ganz persönliche Hölle. Sie ist meine.«
    Dez sah sich im Büro um. Schick, aber es sah nicht aus, als würde es viel benutzt. Viel Mahagoni und Glas. Es sah nicht aus wie das Büro einer Frau.
    »Wessen Büro ist das?«
    »Das meines Vaters. Aber er kommt nicht sehr oft her.«
    Dez hätte fast ihrem Wunsch nachgegeben, mehr über den stadtbekannten, aber selten in Erscheinung tretenden Gino Brutale herauszufinden. Stattdessen rief sie sich ins Gedächtnis zurück, dass sie aus einem bestimmten Grund in diesem Club war. Nicht um zu versuchen, mehr über Brutales Mafiaverbindungen herauszufinden.
    »Also … Sie wollten mit mir über Alexander Petrovs Tod sprechen?«
    »Ja. Sie müssen wissen, er war …«
    Die Frau kämpfte mit dem Eingeständnis, aber Dez wusste nicht warum. »Er war …?«, soufflierte sie.
    Brutale richtete sich zu einer plötzlich geradezu stolzen Haltung auf. »Er war mit mir zusammen. Er war mein Liebhaber.«
    Dez verstand nicht, warum Gina Angst haben musste, das zuzugeben. Sie war kein Kind mehr. Sie schien Anfang oder Mitte dreißig zu sein. Und es war ja nicht so, als hätte Petrov eine rivalisierende Mafiafamilie geleitet, es sei denn, Missy führte mehr im Schilde, als ihr klar war. Was Dez ernsthaft bezweifelte.
    Dez wartete darauf, dass Gina fortfuhr.
    »Ich war in der Nacht seines Todes mit ihm zusammen. Als er ging, war er sehr lebendig. Ich weiß nicht, ob ihm jemand gefolgt ist. Ich weiß aber, dass Missy Llewellyn ihren beschissenen Verstand verloren hätte, wenn sie von uns gewusst hätte.«
    Dez trat vor. »Und, wusste sie es?«
    »Ich weiß nicht. Aber er wollte sie verlassen und mit mir zusammen sein. Ich weiß aber nicht, ob er überhaupt dazu gekommen ist, ihr das zu sagen.«
    »Petrov und Missy Llewellyn waren … zusammen? Ein Paar?« Das konnte schon sein, aber wer würde es mit dieser herzlosen Schlampe aushalten?
    »Es ist zu kompliziert zu erklären. Aber im Grunde gehörte er

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